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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut
Autoren: Linda Howard
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mit
anderen angefreundet hatte, war es im Haus ruhiger geworden.
    »Gray, beeil dich«, bettelte Lindsey hektisch.
    Er schlüpfte durch die Hemdsärmel, knöpfte
das Hemd jedoch nicht zu, sondern ließ es offen herabhängen. »Ich bin soweit.«
Er küßte sie und klopfte ihr auf den Hintern. »Mach dir keine Sorgen, Chérie.
Du mußt dich nur noch umziehen. Alles andere an dir sieht ohnehin schon
wunderbar aus.«
    Sie freute sich über das Kompliment und beruhigte sich etwas.
»Wann machen wir das noch einmal?« fragte sie, als sie aus dem Haus traten.
    Gray lachte laut auf. Er hatte den Großteil
des Sommers damit verbracht, sie herumzukriegen, und jetzt war sie es, die
keine Zeit mehr verschwenden wollte. Paradoxerweise war ein großer Teil seiner
rücksichtslosen Zielstrebigkeit jetzt, wo er sie besessen hatte, von ihm
abgefallen. »Ich weiß nicht«, sagte er langsam. »Ich muß mich schon bald wegen
der Footballsaison wieder im College melden.«
    Zu ihren Gunsten mußte man sagen, daß sie nicht die Miene verzog.
Statt dessen warf sie den Kopf zurück, so daß der Wind ihr in die Haare fuhr,
als die Corvette die Privatstraße hinauf zur Schnellstraße rollte. Sie lächelte
ihn an. »Ich bin jederzeit dafür zu haben.« Sie war ein Jahr älter als er und
besaß ein unerschütterliches Selbstbewußtsein.
    Die Corvette schwenkte in die Schnellstraße ein, die Reifen faßten
auf dem festen Teer Fuß. Lindsey bewunderte, wie Gray das schnelle Auto zu
führen verstand. »In fünf Minuten bist du zu Hause«, versprach er. Auch er
wollte nicht, daß ihrer Verlobung mit Dewayne irgend etwas im Wege stand.
    Er dachte an die dünne kleine Faith Devlin
und fragte sich, ob sie sicher nach Hause zurückgekehrt war. Sie sollte nicht
allein in den Wäldern herumstreunen. Sie könnte sich verletzen oder sich
verirren. Schlimmer noch, diese Wälder zogen die Schuljungen magisch an, obwohl
sie in Privatbesitz waren. Und Gray machte sich keine Illusionen über das
Verhalten von Schuljungen, wenn sie im Rudel auftraten. Wenn sie Faith
begegneten, dann würden sie vermutlich gar nicht daran denken, wie jung sie
noch war. Sie würden lediglich daran denken, daß es sich um eine Devlin
handelte. Und das kleine Rotkäppchen hätte nicht die geringste Chance gegen
die Wölfe.
    Jemand mußte ein wachsames Auge auf dieses
Kind haben.

2
    Drei Jahre später
    »Faith«,
sagte Renee angespannt. »Tu was, daß Scottie damit aufhört. Er macht mich noch
wahnsinnig.« Faith stellte die Kartoffeln, die sie gerade schälte, beiseite,
und ging zu der Drahttür, an der Scottie schnaufend kratzte und auf diese Weise
kundtat, daß er in den Garten wollte. Ohne Begleitung aber durfte er nicht nach
draußen. Die Worte »bleib aber schön im Garten« konnte er nicht begreifen,
sondern streifte umher und verirrte sich. Am oberen Ende der Tür befand sich
ein für ihn nicht erreichbarer Riegel, der immer verschlossen war, damit er sich nicht hinausstehlen konnte. Faith war gerade mit der Vorbereitung
des Abendessens beschäftigt, obwohl vermutlich nur sie und Scottie zu Hause
sein würden. Sie konnte jetzt mit ihm nicht raus.
    Sie zog seine Hände von der Tür weg und fragte: »Willst du ein
bißchen Ball spielen, Scottie? Wo ist er denn, dein Ball?«
    Leicht abzulenken, trabte das Kind los, um seinen roten,
abgegriffenen Ball zu suchen. Daß ihn das nicht sehr lange beschäftigen würde,
war Faith nur zu klar. Seufzend machte sie sich wieder? an die Kartoffeln.
    Renee trat aus ihrem Schlafzimmer. Faith sah
sofort, daß sie sich heute besonders schick gemacht hatte. Sie trug ein kurzes,
rotes Kleid, das ihre langen, schönen Beine zeigte und sich merkwürdigerweise
farblich nicht mit ihren roten Haaren biß. Renee hatte wunderschöne Beine.
Eigentlich war alles an ihr schön, und sie war sich dessen auch sehr bewußt.
Ihr volles rotes Haar hatte sie aufgebauscht, und das würzige Parfüm haftete an
ihr wie ein starker, roter Duft. »Nun, wie sehe ich aus?« fragte sie, drehte
sich einmal um sich selbst und befestigte ihre billigen Bergkristallohrringe an
ihren Ohrläppchen.
    »Wunderbar«, antwortete Faith, die genau wußte, was Renee hören
wollte. Außerdem entsprach es ganz einfach der Wahrheit. Renee war durch und
durch unmoralisch, aber sie war auch aufsehenerregend schön mit ihrem perfekt
geschnittenen, ein wenig exotischen Gesicht.
    »Also dann, ich gehe jetzt.« Sie beugte sich vor und plazierte
einen flüchtigen Kuß auf Faiths Kopf.
    »Amüsier
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