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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition)
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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unterschiedlichen Farben darin zu sehen waren, konnte Riordan nur ihr Haar anstarren. Für einen Moment konnte er nicht denken, ja nicht einmal atmen. Es war eigentlich unmöglich, aber die Hand, die er zu ihrem glänzenden Haar erhob, war rot von seinem Blut. Nicht dunkelgrau wie vorher, sondern rot. Mit exquisiter Sanftheit, einem angeborenen Wesenszug von ihm, strich er ihr das Haar zurück, um die anmutige Biegung ihres Nackens zu entblößen. Die Frau schien es nicht einmal zu merken, da sie immer noch mit dem Schloss der zweiten Handschelle beschäftigt war. Ihre Haut war einladend weich. Und glatt wie Satin. Langsam senkte Riordan den Kopf, als seine Zähne sich verlängerten, der Dämon in ihm aufbrüllte und sein Körper sich verkrampfte. Sein Atem fächelte die Haut der Frau, seine Zähne berührten fast schon ihren Puls, diesen verwundbaren Punkt, der eine solch unwiderstehliche Versuchung darstellte.
    Ihre halb geöffnete Bluse gab den Blick auf hinreißende Brüste frei, üppig, voll und weich genug, um seinen Kopf darauf zu betten. Am liebsten hätte er eine Hand unter den Stoff geschoben, um eine dieser warmen Rundungen zu umfassen, als er sich über ihren Nacken beugte.
    Noch immer in ihre Aufgabe vertieft, gab sie einen leisen Laut von sich und runzelte die Stirn. Riordan atmete tief ein, um ihren Duft ganz in sich aufzunehmen. Er hatte keine Kontrolle über ihren Geist und war zu geschwächt, um seine letzte Kraft darauf zu verschwenden, sein kompliziertes Muster zu ergründen. Kaum fiel der Stahl von seinem Handgelenk, fuhren seine Arme blitzschnell hoch und drückten die Frau an seine Brust, während seine Zähne sich in ihren Nacken bohrten.
    Ein glühender Schmerz durchzuckte Juliette, brauste wie flüssiges Feuer durch ihre Blutbahn und erhitzte ihren Körper, sodass jedes ihrer Nervenenden knisterte und pulsierte. Dann wich der Schmerz einer dunklen, rauschhaften Ekstase, der sie hilflos ausgeliefert war. Juliette war sicher, dass sie kämpfte und sich wehrte, aber der Mann war wie aus Eisen, und ihr biegsamer Körper schlug gegen seinen harten, ohne dass der Mann es auch nur zu merken schien. Sie spürte die Kraft, die in ihm wuchs und sich in ihm verbreitete, während ihre eigene ihr zu entgleiten schien. Da war ein Teil von ihr, der unabhängig vom Rest zu sein schien, der einfach dabeistand, alles beobachtete und das Gefühl hatte, sich in einer Art Albtraum zu befinden. In ihrem Blut war Feuer, das wie Lava durch ihren Körper floss, ihre Muskeln ver- und entkrampfte, ihr die Kraft entzog und sie ganz seltsam nachgiebig werden ließ in seinem eisenharten Griff.
    Riordan blickte zu der Kamera auf, die auf ihn gerichtet war, und verzog den Mund zu einem humorlosen Lächeln, das seine blendend weißen Zähne offenbarte. Ohne den Blick von der Kamera abzuwenden, senkte er dann den Kopf und strich liebkosend mit der Zunge über die beiden kleinen Einstiche am Nacken der Frau. Dieser Blick würde seinen Peinigern alles sagen. Er kannte seine Feinde, jeden einzelnen von ihnen, und nicht mal ihr Geruch war ihm noch fremd. Ihr Gestank war in seiner Lunge gespeichert, und er war ein Jäger. Mit einer kleinen Infusion von Blut war er vom Beutetier zum Räuber geworden. Es war zwar nicht genug Blut, um ihn völlig wiederherzustellen, aber es reichte, um zu fliehen.
    Mühelos warf er sich den erschlafften Körper der Frau über die Schulter, und in einer beeindruckenden Zurschaustellung von Geschmeidigkeit und Kraft bewegte er sich mit ihr zur Tür. Er hatte die feste Absicht, seine Feinde auf seine Spur zu locken und sie so von seiner Familie abzulenken. Doch zunächst einmal würde er alles zerstören, was sie hier draußen im Dschungel aufgebaut hatten. Sie verbargen ihr Laboratorium vor neugierigen Augen, versteckten ihre abscheuliche Folterkammer tief im Urwald, weil sie glaubten, hier weit entfernt von Recht und Gesetz zu sein. Doch er würde ihnen zeigen, wem dieser Teil der Welt gehörte, wem sie immer schon gehört hatte.
    Die Frau begann plötzlich zu zappeln und versuchte, sich unter seinem Arm hervorzuwinden.
    Riordan verstärkte den Griff um sie. »Lass das!«, befahl er ihr. »Du kannst nicht entkommen. Das ist unmöglich. Also verhalte dich still.« Seine Stimme war sanft, doch es klang auch eine unmissverständliche Drohung darin mit.
    Juliette gab ihren Widerstand auf, als sie die ungeheure Kraft in seinen Armen spürte, unterdrückte die Panik und versuchte verzweifelt nachzudenken.
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