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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
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verabredet und ohnehin schon zu spät.” Clair holte eine Karte aus ihrer Handtasche und hielt sie ihm hin. „Unter dieser Nummer erreichen Sie den Privatsekretär meiner Mutter. Mit ihm können Sie einen Termin vereinbaren. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen …”
    „Miss Beauchamp.” Jacob trat einen Schritt vor und verstellte ihr den Weg. Er sah, dass sie ärgerlich ihren hübschen Mund verzog. „Mein Auftraggeber beharrt darauf, dass ich persönlich mit Ihnen rede. Unter vier Augen.”
    „Und ich beharre darauf, dass Sie mir jetzt bitte aus dem Weg gehen.”
    „Es dauert nur zwei Minuten.” Jacob hob beschwichtigend die Hände. „Sie brauchen sich nicht vor mir zu fürchten. Ich tue Ihnen nichts.”
    „Ich fürchte mich nicht vor Ihnen. Ich hab’s eilig.”
    Natürlich fürchte ich mich nicht vor ihm, dachte Clair, warum sollte ich auch - so etwas Albernes. Trotzdem war ihr die Situation unbehaglich. Nicht nur, dass dieser Mann sie dabei erwischt hatte, wie sie gerade in einen Hot Dog beißen wollte; nicht nur, dass er sich nicht abschütteln ließ; dieser Mann sah auf eine beunruhigende Weise gut aus. Sein muskulöser Oberkörper sprengte fast das marineblaue T-Shirt, das er trug, und seine kräftigen langen Beine steckten in verwaschenen Jeans, die so eng waren, dass sie seine Beine wie eine zweite Haut umspannten. Dass sein Haar seit längerem keinen Friseur und sein Bart seit mindestens zwei Tagen keine Klinge mehr gesehen hatte, unterstrich seine Erscheinung - und die war keineswegs unattraktiv, wie Clair sich eingestehen musste. Hinzu kamen Augen, die so schwarz waren wie sein Haar, eine markant gebogene Nase und ein leicht arroganter Zug um den Mund.
    Sie riss sich zusammen. „Es tut mir Leid, aber ich …”
    Jacob ließ sie nicht ausreden. „Sind Ihnen die Namen Jona than und Norah Blackhawk bekannt?”
    „Nein.”
    „ Rand Blackhawk? Seth Blackhawk?”
    Clair stutzte. Ein eigenartiges Gefühl stieg in ihr hoch. Sie war sich sicher, diese Namen nicht zu kennen, und verspürte trotzdem etwas wie Schmerz.
    In der nächsten Sekunde schüttelte sie entschieden den Kopf. „Nein, bestimmt nicht. Sollte ich sie kennen?”
    „Eigentlich schon. Jonathan und Norah Blackhawk waren Ihre leiblichen Eltern, und Rand und Seth sind Ihre Brüder.”
    Fassungslos starrte sie ihn an. Dann fing sie an zu lachen. „Das ist das Absurdeste, was ich je gehört habe.”
    Jacob blieb vollkommen ernst. „Jonathan und Norah Blackhawk kamen vor dreiundzwanzig Jahren bei einem Autounfall ums Leben. Ihre drei Kinder, die mit im Wagen saßen, blieben weitgehend unverletzt, aber dann wurden sie getrennt. Ra nd, der damals neun Jahre alt war, wurde von einem Ehepaar namens Edward und Mary Sloan in San Antonio adoptiert; Seth, zwei Jahre jünger als er, von Ben und Susan Granger in New Mexico. Die Dritte ist Elizabeth Blackhawk, damals zwei Jahre alt, heute Adoptivtochter von Charles und Josephine Beauchamp, wohnhaft in South Carolina, zeitweilig auch in Frankreich. Mit anderen Worten: Elizabeth Blackhawk sind Sie, Miss Beauchamp.”
    Das Lachen war Clair im Hals stecken geblieben. Das schmerzliche Gefühl, das sich in ihr bei den Namen Rand und Seth geregt hatte und das sie zu unterdrücken versucht hatte, kam zurück und wurde stärker. „Mr. Carver, Sie sind entweder ein großartiger Witzbold oder ein lausiger Detektiv. Ich glaube Ihnen jedenfalls kein Wort.”
    „In solchen Dingen mache ich keine Witze und erst recht keine Fehler”, entgegnete Jacob unwirsch. Der Name, auf den Sie getauft wurden, lautet Elizabeth Marie Blackhawk. Sie wurden illegal von Ihren jetzigen Eltern, den Beauchamps, adoptiert, als diese in Frankreich lebten. Als sie ein Jahr später mit einer kleinen Tochter in die USA zurückkehrten, hat sich hier niemand darüber gewundert oder Fragen gestellt.”
    Clair kam es vor, als würden die Stimmen und Geräusche um sie herum in weite Ferne rücken. „Ich … ich glaube Ihnen das einfach nicht.”
    „Kommen Sie, setzen Sie sich”, sagte Jacob. Seine Stimme klang warm und freundlich.
    „Nur eine Minute.” Er berührte leicht ihren Arm und zog am nächststehenden Tisch einen Stuhl für sie heran.
    Clair ließ sich benommen darauf sinken. „Das ist unglaub lich, einfach lächerlich.”
    Unwillig drehte sie sich von ihm weg.
    Ein paar der Umstehenden drehten sich bereits nach ihnen um. Clair merkte es kaum.
    Jacob zog einen zusammengefalteten Umschlag aus seiner Gesäßtasche und
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