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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
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dieser Halsabschneider sich nicht sechs Monate später, nachdem du zu uns gekommen warst, bei uns gemeldet und uns erpresst hätte. Er drohte damit, die Geschichte auffliegen zu lassen und dich wieder wegzuholen, wenn wir ihm nicht noch mehr bezahlten. Wir gingen darauf ein. Erst damals erfuhr ich von den ganzen Zusammenhängen und wie deine Familie durch den Unfall ums Leben gekommen ist.”
    „Mr. Carver behauptet, dass meine Brüder nicht tot sind.” Clair reichte ihr die Fotografie herüber. „Sie sind jetzt in Texas und wollen, dass ich hinkomme, um sie zu sehen.”
    Josephine schüttelte energisch den Kopf. „Das kann nicht sein. Dein Vater hat ihre Sterbeurkunden mit eigenen Augen ge sehen.”
    „An dieser Geschichte stimmt offenbar vieles nicht”, wandte Clair ein. „Was ist zum Beispiel mit dem Zeitungsartikel? Da steht, dass ausnahmslos alle Wageninsassen bei dem Autounfall umgekommen sind.”
    „Das war ein reiner Irrtum”, meldete sich nun Charles wieder zu Wort. „Der Reporter hat schlecht recherchiert. Das hat Waters damals auch gesagt. Waters wusste, dass ich ein Kind zur Adoption suche, ohne den ganzen monatelangen, wenn nicht jahrelangen Papierkrieg zu haben. Deshalb hat er den Fehler in diesem Artikel auch auf sich beruhen lassen. Er rief mich in Paris an. Ich flog daraufhin sofort in die Staaten und kehrte mit dir nach Frankreich zurück.”
    Josephine nahm Clairs Hand. „Dein Mr. Carver lügt. Wahrscheinlich ist er hinter die Geschichte gekommen und will nun auch Geld. Das ist die einzig vernünftige Erklärung dafür, dass das alles jetzt wieder aufgewärmt wird.”
    „Er hat kein Wort von Geld gesagt”, antwortete Clair.
    „Das kommt noch. Der weiß ganz genau, dass wir alles tun würden, um drei Tage vor deiner Hochzeit einen Skandal zu vermeiden. Der wartet nur den richtigen Zeitpunkt ab.
    Clair, Liebes, du musst mir versprechen, dass du nie wieder ein Wort mit diesem Carver wechselst.”
    „Ich weiß nicht… Ich glaube …”
    Josephine wurde eindringlicher. „Sweetheart, bitte! Auch wenn ich dich nicht auf die gewöhnliche Weise zur Welt ge bracht habe, und auch wenn wir dir nicht die ganze Wahrheit gesagt haben - du bist mein kleines Mädchen, und ich liebe dich über alles. Versprich mir, dass du nie wieder mit dem Kerl redest.”
    Vielleicht hat sie Recht, dachte Clair. Es war doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass ein Privatdetektiv etwas in Erfahrung gebracht hat und nun versucht, sein Wissen umzumünzen.
    Das wäre leicht verdientes Geld. Wer konnte einem anderen Menschen schon ins Herz sehen?
    Das sollte sie doch am besten wissen.
    Jacob Carver lehnte mit verschränkten Armen an einer Säule im hinteren Teil der alten Kathedrale und blickte auf die erwartungsvollen Hochzeitsgäste, die die etwa zweihundert Plätze auf den Bänken füllten. Ein Quartett spielte eine Bearbeitung von Händels Wassermusik. Das Kirchenschiff war mit gewaltigen Gestecken aus weißen und rosa Rosen geschmückt.
    Ein beifälliges Raunen ging durch die Menge, und alle Augen folgten einer blonden Brautjungfer, die in einem langen türkisfarbenen Satinkleid den Mittelgang entlangschritt.
    Jacob fragte sich, wie diese feine Gesellschaft wohl darauf reagieren würde, wenn sie gesehen hätte, was er die letzten beiden Nächte gesehen hatte.
    Er war durch puren Zufall darauf gestoßen. Nachdem er versucht hatte, erneut zu Clair Kontakt aufzunehmen, was ange sichts des hermetisch abgeschotteten Anwesens ihrer Eltern praktisch unmöglich gewesen war, hatte er sich an die Fersen ihres zukünftigen Ehemanns geheftet, in der Hoffnung, dass sich vielleicht über ihn die Möglichkeit eröffnete, noch einmal mit Clair zu sprechen. So war er bei einem Motel gelandet, aus dem gegen ein Uhr dreißig in der Nacht der glückliche Bräutigam von heute herausgekommen war, allerdings nicht mit Clair an seiner Seite, sondern mit eben diesem Blondchen, das jetzt die Braut jungfer mimte.
    Mehr aus Gewohnheit als zu einem bestimmten Zweck hatte er ein paar Fotos von diesem reizenden Paar geschossen. Es war nicht seine Aufgabe, die Seitensprünge des angehenden Gatten aufzudecken, sondern Clair davon zu überzeugen, sich mit ihren Brüdern in Verbindung zu setzen oder, was das Beste wäre, sich mit ihnen in Wolf River zu treffen.
    Er hatte fest damit gerechnet, dass Clair ihn anrufen würde, wenn sie die Dokumente, die er ihr gegeben hatte, gesehen und sich davon überzeugt hatte, dass seine Geschichte auf Tatsachen
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