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Heißer Sommer auf Skiapolis

Heißer Sommer auf Skiapolis

Titel: Heißer Sommer auf Skiapolis
Autoren: Anne Mather
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dem Privatyachten und kleinere Motorboote lagen. "Sieh nur seinen Po."
    "Sophie!" Paige wusste, dass ihr Protest altjüngferlich klang, aber Bemerkungen wie diese kamen bei Sophie zu oft vor. "Du siehst zu viel fern."
    "In nächster Zeit sicher zu wenig", antwortete Sophie ungerührt, und Paige blieb die Antwort schuldig. Sie hatte bisher nicht bedacht, dass es Abwechslungen gab, die gefährlicher als das Fernsehen waren. Paris, zum Beispiel. Wenn er sich auch auf Skiapolis so umgänglich zeigte, waren die Folgen nicht abzusehen.
    Doch das waren spätere Sorgen. Vorläufig grüßte sie noch die blaue Ägäis, und der Wind, der vom Wasser herüberwehte, strich angenehm kühl über Paiges erhitzte Wangen. Sie hatte Sophie gewarnt, sich nicht zu leicht anzuziehen, und bereute jetzt, ihren eigenen Ratschlag befolgt zu haben. Das marineblaue T-Shirt mit Rock und Weste war für den Londoner Sommer durchaus geeignet gewesen, aber hier klebte ihr alles auf der Haut. Sie wünschte, sie hätte sich im Flughafen die Zeit genommen, im Waschraum die weiße Strumpfhose auszuziehen.
    Sophie litt ebenfalls unter der Hitze. Sie hatte ihre Bluse aus der Hose gezogen und unter ihren Brüsten zusammengeknotet. Paige hatte es nicht über sich gebracht, sie daran zu hindern, obwohl sich ein griechisches Mädchen nie so weit entblößt hätte. Wenigstens kein Mädchen aus Nikolas' Familie, fügte sie einschränkend hinzu und dachte dabei an Ariadne.
    Paiges heimliche Befürchtung, Nikolas wäre persönlich mit seiner Yacht nach Piräus gekommen, erwies sich als überflüssig. Paris führte sie zu einem wesentlich kleineren Motorboot, dessen mit Fransen gesäumtes Sonnensegel im Wind hin und her schlug. Es versprach wenigstens Schutz vor der Sonne, und Paige konnte es kaum erwarten, an Bord zu kommen.
    Paris warf Koffer, Tasche und Rucksack auf das Deck und sprang hinterher. Mit ausgestreckter Hand half er erst Sophie und dann Paige an Bord. Eine Brise hob dabei Paiges Rock und ließ genug von ihren Beinen erkennen, um Paris zum Lächeln zu bringen.
    Anfangs wollte sie sich ärgern, aber dann lächelte sie auch. Er war noch ein halber Junge und arbeitete wahrscheinlich irgendwo auf der Insel. Sie würde ihn nicht wieder sehen und brauchte sich seinetwegen keine Sorgen zu machen.
    Auch nicht für Sophie.

Kapitel 3
    Paige betrachtete sich in dem hohen Schrankspiegel und überlegte dabei, warum sie sich heute Abend mit ihrem Äußeren so viel Mühe gab. Sie wollte doch auf niemanden Eindruck machen, oder? Zumindest nicht durch ihr Aussehen. Sie würde Ariadne kennen lernen, das war alles.
    Nikolas' Mündel hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Gäste aus London zu begrüßen.
    Bezahlte Angestellte verdienten diese Ehre offenbar nicht. Nur die schwarz gekleidete Haushälterin war zum Empfang erschienen. Paige glaubte sie zu kennen, aber Kiría Papandreou hatte diese Vermutung bisher nicht bestätigt.
    Die zweistündige Überfahrt zur Insel war angenehm verlaufen. Sobald sie aus dem belebten Hafen heraus waren, bot Paris Erfrischungen an. Paige war ihm dankbar dafür, denn sie hatte im Flugzeug kaum etwas gegessen. In ihrer gehobenen Stimmung erlaubte sie Sophie, sich mit ans Steuer zu setzen - eine leichtsinnige Entscheidung, wie sich bald herausstellte. Sophie wich Paris nicht mehr von der Seite, und Paige musste sich damit trösten, dass sie auf diese Weise wenigstens beschäftigt war.
    Die Ankunft in dem kleinen Hafen Agios Petros stellte Paige nervlich auf eine harte Probe. Es war bereits dunkel, und sie rechnete fest damit, dass Nikolas sie abholen würde. Er wartete aber weder am Hafen noch in seinem Haus, und Kiría Papandreou hüllte sich über den Grund seiner Abwesenheit und den Zeitpunkt seiner Rückkehr in Schweigen.
    Paige wusste noch gut, wie anders sie früher begrüßt worden war. Nikolas hatte alles getan, damit sie und ihr Vater sich wohl fühlten, aber damals war sie ein Gast und keine Angestellte gewesen. Mehr als ein Gast, wenn sie ehrlich war, obwohl ihr Vater nichts davon gemerkt hatte ...
    Sie strich seufzend über das türkisfarbene Taftkleid, dessen Rock bis zur halben Wade reichte. Sie hatte gezögert, sich so formell anzuziehen, aber bevor sie ihre Stellung in diesem Haus genauer kannte, wollte sie kein Risiko eingehen. Im Übrigen war ihre Garderobe begrenzt. Das wenige Geld hatte gerade für Sophies Ausstattung gereicht, sie selbst hatte sich mit zwei einfachen Sommerkleidern begnügen müssen.
    Zum Glück war
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