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Heißer Sommer auf Skiapolis

Heißer Sommer auf Skiapolis

Titel: Heißer Sommer auf Skiapolis
Autoren: Anne Mather
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ihr Haar leicht zu behandeln. Sie trug es kürzer als Sophie und leicht eingerollt, so dass sich die Spitzen unter dem Kinn fast berührten. Früher hatte sie es sehr viel länger getragen, aber da war der wöchentliche Besuch beim Friseur noch kein finanzielles Problem gewesen.
    Paige seufzte und presste die Hände auf ihre glühenden Wangen. Sie war nicht so hübsch wie Sophie, die die Schönheit ihrer Mutter geerbt hatte. Abgesehen von den ausdrucksvollen grünen Augen und dem großen Mund wirkte ihr Gesicht eher langweilig. Vielleicht hatte sie darum nie ernsthaft damit gerechnet, dass ein Mann sich für sie interessieren könnte.
    Als es klopfte, zuckte Paige nervös zusammen, aber es war nur Sophie, die ohne Aufforderung hereinkam. Sie hatte sich ebenfalls umgezogen. Das hautenge gelbe Kleid bedeckte knapp ihren Po, und mit den abnorm hohen Klotzen konnte sie keinen vernünftigen Schritt machen.
    "Bist du fertig?" fragte sie und betrachtete Paige misstrauisch. "Ist das Kleid neu? Ich habe es noch nicht an dir gesehen."
    "Es ist nicht neu", entgegnete Paige und überlegte, ob sie es wagen sollte, Sophie auf ihr eigenes Kleid anzusprechen.
    "Wie ist der Blick aus deinem Zimmer?" Sophie stolzierte zur Balkontür und wich mit einem leisen Schrei zurück, als eine riesige Motte gegen die Scheibe flog. "Du hast gesagt, du wärst schon früher hier gewesen. Bei der Dunkelheit habe ich nicht viel gesehen, aber das Haus scheint sehr groß zu sein."
    "Es ist sehr groß", bestätigte Paige. "Willst du dich vor dem Dinner noch einmal umziehen?"
    "Wie bitte?" Sophie drehte sich entrüstet um. "Ich denke nicht daran. Was stimmt nicht mit meinem Kleid?"
    "Nun, ich weiß nicht ..."
    "Weil du dich altmodisch anziehst, muss ich nicht dasselbe tun." Sophie hob kämpferisch den Kopf. "Paris gefalle ich bestimmt."
    Paige zuckte die Schultern. "Wahrscheinlich hast du Recht, aber dazu müsste er dich erst mal zu sehen bekommen. Bevor wir nicht wissen, als was wir hier gelten ..."
    "Ich dachte, das wüsstest du." Sophie runzelte die Stirn. "Wir sollen das Mündel eines reichen Griechen betreuen. Deshalb werde ich mich aber nicht wie ein Kindermädchen anziehen. Lauf du meinetwegen in Sack und Asche herum. Ich habe andere Ideen."
    Paige beschloss, das Thema vorerst ruhen zu lassen. "Hast du ausgepackt und deine Sachen weggeräumt?" fragte sie stattdessen.
    "Teilweise", erklärte Sophie maulig. "Den Rest erledige ich morgen früh." Sie sah sich genauer um und rief: "He, dein Zimmer ist viel größer als meins. Das ist ungerecht!"
    Paige hatte bisher nicht sonderlich auf ihre Umgebung geachtet. Das überbreite Bett mit der Seidendecke war ihr natürlich sofort aufgefallen, aber mehr hatte sie kaum bemerkt. Jetzt erkannte sie die hohe gewölbte Decke, die kunstvoll geschnitzten Eichenmöbel, die zartrosa Chiffongardinen und die dezent gemusterten Webteppiche. Die ganze Einrichtung war von schlichter Eleganz bestimmt, und sie konnte verstehen, dass Sophie neidisch war.
    "Möchtest du tauschen?" fragte sie.
    "Nein." Sophie bewies, dass sie noch erröten konnte. "Ich habe mich nur umgesehen." Sie öffnete die Tür zum angrenzenden Badezimmer. "Außerdem ist mein Bad größer."
    "Das freut mich." Paige wurde langsam nervös, denn sie wusste, dass sie bald hinuntergehen mussten. Es hatte keinen Sinn, länger Versteck zu spielen. Aufgeschoben war nicht aufgehoben. Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel, überprüfte, ob die goldenen Ohrringe fest saßen, und nahm ihre Handtasche. "Ich glaube, es wird Zeit."
    Sophie stelzte zur Tür. Sie maß einen Meter fünfundsechzig, aber die hohen Schuhe machten sie mehrere Zentimeter größer. "Dieser Nikolas Petronides muss unerhört reich sein.
    Laut Paris besitzt er eine ganze Tankerflotte, und dieses Haus kann sich sehen lassen."
    Paige stöhnte insgeheim auf. Dass Sophie sich für Nikolas interessieren könnte, war ihr bisher nicht in den Sinn gekommen. Sie hielt ihn zwar für einen "langweiligen alten Knacker", aber er war erst Anfang vierzig und ein verwirrend anziehender Mann.
    "Seine persönlichen Verhältnisse gehen uns nichts an", erwiderte sie, als wäre Nikolas ihr völlig gleichgültig. Dabei wusste sie noch genau, was sie bei ihrer ersten Begegnung empfunden hatte. Ein Blick in seine betörenden dunklen Augen ...
    "Wach endlich auf, Paige. Einen Mann mit viel Geld zu heiraten ist nicht das Schlechteste." Sophie lächelte spitzbübisch. "Ob er eine minderjährige Braut akzeptieren
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