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Heißer Sommer auf Skiapolis

Heißer Sommer auf Skiapolis

Titel: Heißer Sommer auf Skiapolis
Autoren: Anne Mather
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ihr vorzuhalten, dass dies alles ihre Schuld war. Warum hatte sie Tante Ingrid bis zum Hinauswurf reizen müssen? Das war ein unverzeihlicher Fehler gewesen, der vielleicht einen noch größeren Fehler nach sich zog.
    Ohne eine Arbeit, ohne ein Dach über dem Kopf und ohne das nötige Geld, um die fälligen Rechnungen zu bezahlen, war Paige gezwungen gewesen, die Nummer anzurufen, die Nikolas Petronides ihr gegeben hatte. Die angebotene Stellung verschaffte ihr zumindest eine Atempause, und wenn sie sparsam waren, reichte das Geld bei ihrer Rückkehr nach London vielleicht für eine bescheidene Wohnung.
    Paige war erleichtert gewesen, als sich unter der angegebenen Nummer nicht Nikolas, sondern sein Anwalt Donald Jamieson gemeldet hatte.
    "Mr. Petronides ist nach Griechenland zurückgekehrt", erklärte er ihr. "Sollten Sie die angebotene Stellung annehmen, bin ich befugt, alles für Sie und Ihre Schwester zu regeln."
    Also hatte Nikolas damit gerechnet, dass sie ihre Meinung ändern würde! Das passte zu ihm. Er war und blieb ein Teufel, und Paige hätte für jeden lieber als für ihn gearbeitet. Sie tröstete sich damit, dass es nur für den Sommer war. Die drei Monate würden schnell vorübergehen, und inzwischen konnte sich vieles ändern.
    Tante Ingrid war entsetzt, als sie von dem Plan hörte. "Arme Paige", sagte sie. "Du gefährdest deine Zukunft für eine Schwester, die es nicht wert ist. Petronides? Man liest manchmal in der Zeitung von ihm, wenn von Tankern die Rede ist. Sehr leichtsinnig, mein Kind. Wirklich sehr leichtsinnig."
    Sophie nahm Paiges Opfer gleichgültig hin. Sie behauptete hartnäckig, abgesehen von der winzigen Menge Heroin nie mit harten Drogen in Berührung gekommen zu sein, aber das beruhigte Paige nicht. Sie wusste inzwischen, dass Sophie schon im Internat Marihuana geraucht hatte, weil das angeblich jeder tat, und darum traute sie ihr nicht. Mochte das Opfer, für Nikolas zu arbeiten, noch so groß sein _ Sophie aus London wegzubringen war mehr als notwendig und wog jeden Nachteil auf.
    Inzwischen war das Taxi zwanzig Minuten überfällig. "Nun komm doch endlich", flüsterte Paige verzweifelt vor sich hin.
    Sophie, die sie bisher gelangweilt beobachtet hatte, hörte die Worte und richtete sich auf.
    Sie strich ihr schulterlanges blondes Haar zurück, das etwas heller war als das von Paige, und fragte hoffnungsvoll: "Ob wir das Flugzeug verpassen?"
    Paige wusste inzwischen, wie schwer es für ihre Tante gewesen war, Sophies Launen und Frechheiten zu ertragen. "Nein", antwortete sie, obwohl ihre Sorge mit jeder Minute größer wurde. Wenn sie das Flugzeug nun wirklich verpassten? Es war Reisezeit, und die meisten Flüge waren seit Wochen ausgebucht. "Und wenn, nehmen wir eine spätere Maschine. Finde dich endlich damit ab, dass wir den Sommer auf Skiapolis verbringen."
    "Skiapolis!" Sophie sprach den Namen verächtlich aus. "Wenn es noch Athen oder wenigstens Rhodos wäre ... aber Skiapolis. Wer hat jemals davon gehört? Ich weiß nicht, woher du die Berechtigung nimmst, mich dorthin zu bringen. Wenn Daddy noch lebte ..."
    Sie verstummte, und Paige fragte: "Ja? Was wäre, wenn Dad noch lebte? Glaubst du, er würde sich darüber freuen, dass seine jüngere Tochter ein Junkie ist?"
    Sophie verzog schmollend den Mund. "Ich bin kein Junkie."
    "Das behauptest du." Paige wurde langsam wütend. "Und was hast du mit Tante Ingrid gemacht? Dad liebte sie sehr, vor allem nach Mums Tod. Glaubst du, er hätte dir für die Ohrfeige applaudiert?"
    "Sie hat mich zuerst geschlagen."
    "Weil sie Grund dazu hatte und genug andere Beleidigungen vorweggegangen waren.
    Stell dir vor, sie hätte vor Aufregung einen Schlaganfall bekommen."
    "Warum musste sie auch in meinen Sachen herumwühlen? Dazu hatte sie kein Recht."
    "Und du hattest kein Recht, dich vor der letzten Stunde aus der Schule zu schleichen, um das Heroin zu verstecken. Hättest du das nicht getan, stünden wir jetzt nicht hier." Paige hörte ein Auto vorfahren. In der engen Sackgasse klang jedes Geräusch doppelt laut. "Das Taxi", sagte sie erleichtert. "Nimm deine Sachen, es geht los."
    Sophie stand mürrisch vom Bett auf. "Das verzeihe ich dir nie, Paige ... niemals in meinem Leben! Mich auf eine gottverlassene griechische Insel zu schleppen ... zu einem langweiligen alten Knacker, nur weil er ein Geschäftsfreund von Daddy war. Ich werde mich zu Tode langweilen."
    "Besser an Langeweile sterben als an Heroin", antwortete Paige sarkastisch. Zum
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