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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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daran, dass sie ihn als Mann so leichtfertig verlachte. Und das als eine Frau, die nicht einmal wusste, was es bedeutete, eine Frau zu sein.
    „Warum sollte ich so etwas tun“, knurrte er, „wenn es doch viel angenehmere Dinge gibt, die man mit einer Frau tun kann?“
    Damit zog er sie in seine Arme und küsste sie. Presste seine Lippen auf diesen trotzig verzogenen, vollen Mund.
    Natürlich wehrte sie sich. Mit aller Kraft. Doch Lucas griff in ihr Haar und bog ihren Kopf nach hinten, um den Kuss noch zu vertiefen und ihre Lippen auseinanderzuzwingen. Sie hob die Hände, wollte ihn kratzen. Aber er drängte sie an die Stallwand zurück und küsste sie weiter.
    Sie schmeckte nach Hitze.
    Nach Wut.
    Nach dem ungezähmten Land, durch das sie ritt.
    Und, so unmöglich es auch schien, nach wilden Blumen, die ein warmer Sommerregen tief aus dem trockenen Boden zum Leben erweckte.
    Sie roch auch wie Wildblumen. Nicht wie zu erwarten nach Pferd oder Leder, sondern nach Blumen. Süß. Aufregend. Und irgendwie unschuldig.
    Selbst während sie sich gegen ihn wehrte, fühlte sie sich weich und verlockend in seinen Armen an. Ihr Mund und ihre Haut waren fein wie Seide. Ihre Brüste an seinem Oberkörper, ihr Bauch an seinem …
    Eine Hand an ihrem Rücken, zog er sie enger zu sich, streichelte sie beruhigend, milderte den Druck seines Mundes auf ihren Lippen …
    … und hörte ihren erstickten Seufzer, mit dem sie die Kapitulation anzeigte.
    Die Hände flach auf seiner Brust, hob sie sich auf die Zehenspitzen. „Nicht“, wisperte sie und bot ihm im gleichen Moment ihren Mund.
    „ Besame“, forderte Lucas heiser. „Küss mich, amada. So wie …“
    Die Stalltür flog auf. Die Frau in Lucas’ Armen versteifte sich.
    „Hallo? Ist hier jemand?“
    Der Vormann. Lucas versuchte, die Frau weiter in den Schatten zu ziehen, aber sie schüttelte den Kopf, legte die Hände an seine Schultern und schob ihn von sich.
    „Lassen Sie mich los“, zischte sie.
    „Vor einer Minute wollten Sie das aber noch nicht.“
    „Doch, natürlich.“
    „He, ist hier jemand?“ Schlurfende Schritte näherten sich.
    Lucas küsste sie wieder, und ihre Lippen gaben für einen Moment nach – bevor sie ihre Zähne in seine Unterlippe grub.
    Abrupt stieß er sie von sich und zog ein Taschentuch aus der Hosentasche. Ausdruckslos starrte er auf die roten Blutstropfen auf dem weißen Leinen und dann auf die Frau.
    „Rücksichtslos mit Pferden und Männern“, sagte er. „Ein gefährliches Verhalten für eine Frau.“
    Ihre Augen sprühten Funken. „Wie Sie richtig erkannt haben, gibt es hier nichts, was Sie wollen. Tun Sie sich einen Gefallen, Hoheit. Kehren Sie in die Welt zurück, die Sie verstehen.“
    „Mit Vergnügen. Sobald ich mit Ihrem Arbeitgeber gesprochen habe.“
    „Das wird nicht geschehen.“
    „Geschehen wird, was immer ich will“, erwiderte Lucas kalt. „Je eher Sie das begreifen, desto besser.“
    Statt einer Antwort warf die Frau ihm einen Schlüssel zu, den sie aus ihrer Hosentasche kramte. „Hinter dem Haus steht ein Kombiwagen. Er ist alt und sicher nicht das, was Sie sonst fahren, aber er wird Sie bis nach Dallas bringen.“
    Lucas fing den Schlüssel nicht auf, er fiel ihm vor die Füße. „Soll ich Ihnen sagen, was Sie brauchen, señorita? Oder besser, ich zeige es Ihnen …“
    „Wer auch immer sich hier versteckt“, rief der Vormann, „sollte jetzt besser rauskommen!“
    Ein letztes Mal sah die Frau Lucas wütend an, dann drehte sie sich um und ging auf das Tor zu.
    „Ich bin’s nur, George“, hörte Lucas sie fröhlich sagen. „Gehen wir doch ins Haus und sehen uns den Katalog an, den du gestern erwähnt hast.“
    Und damit verschwand sie.
    Im Gegensatz zu Lucas’ Wut.
    Glaubte sie wirklich, er ließe sich von ihr wegschicken? Er war gekommen, um Aloysius McDonough zu treffen. Und das würde er auch tun. Weil er es seinem Großvater versprochen hatte.
    Außerdem musste McDonough erfahren, was hier vor sich ging. Er musste von der Inkompetenz dieser Frau erfahren. Von ihrer Unhöflichkeit.
    Und ihren provokativen kleinen Spielchen.
    Mit ausholenden Schritten marschierte Lucas zum Stall hinaus. Wenn hier jemand die Ranch verlassen musste, dann ganz bestimmt nicht er!

3. KAPITEL
    Am späten Nachmittag bewegten sich die dunklen Wolken am Horizont. Sie ballten sich zusammen und zogen landeinwärts. Wenn Lucas sich nicht irrte, löste bald ein beeindruckendes Gewitter die drückende Hitze ab.
    Er öffnete das
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