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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht
Autoren: Sandra Marton
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Händen, seinen Lippen. Und die Frau, die er vor ein paar Stunden geküsst hatte, hatte nicht gespielt, das wusste er mit Sicherheit. Ob es ihr passte oder nicht, dieser Kuss hatte sie ebenso erregt wie ihn.
    Lucas runzelte die Stirn.
    Er war immer noch erregt, wenn er daran dachte.
    Dios, er brauchte einen Drink, eine anständige Mahlzeit, einen Abend in der echten Welt. Dass der Gedanke an eine Frau, die ihn bisher nur wütend gemacht hatte, eine solche Wirkung auf ihn ausübte, fand er absolut lächerlich!
    Vielleicht hätte er Delia nicht wegschicken sollen. Ein Nickerchen zusammen mit ihr in diesem altmodischen Bett, und …
    Und was? Wem wollte er hier etwas vormachen!
    Nach einer Stunde zusammen mit Delia oder jeder anderen Frau, die er kannte, würde er trotzdem noch diese Frau aus dem Stall begehren. Würde sie in den Armen halten und ihre Lippen auf seinem Mund spüren wollen, ihre Haut, nackt und heiß auf seiner …
    Zur Hölle!
    Aloysius McDonough konnte sich diese erbärmliche Ranch und das verpatzte Treffen Gott weiß wohin stecken! Es war eine Sache, aus Respekt für Felix herzukommen, eine andere jedoch, hier zum Narren gehalten zu werden!
    Wütend stapfte Lucas zur Tür, riss sie auf – und fand den lakonischen Vormann vor der Tür, die Hand in der Luft, um anzuklopfen.
    „Da sind Sie ja, Mister.“
    „Aber nicht mehr lange. Ich habe jetzt genug gewartet.“
    „Deshalb bin ich ja hier. Sie müssen nicht länger warten.“
    „Da haben Sie verdammt recht. Vorhin hat die Frau, die hier arbeitet …“
    „Hier arbeitet keine Frau.“
    Aus einem unerfindlichen Grund machte ihn die Bestätigung seines Verdachts nur noch wütender. „Dann eben Ihre Chefin“, knurrte er. „Sie hat mir den Schlüssel zu einem Wagen angeboten und sagte, er stehe hinter dem Haus. Da wollte ich aber nicht …“ Wieso erklärte er sich dem alten Mann überhaupt? „Jetzt will ich den Schlüssel doch.“
    „Ich bin nur hier, um Ihnen zu sagen, was man mir aufgetragen hat, Ihnen zu sagen“, erklärte der Alte ungerührt. „Sie möchten runterkommen in Mr. McDonoughs Arbeitszimmer.“
    „Heißt das, er ist endlich da?“
    Doch Lucas redete nur noch mit der Luft. Der Alte schlurfte bereits davon.
    Zu gern wäre er dem Alten nachgerannt, hätte ihn bei den Schultern gepackt und herumgerissen … was nur bewies, wie weit er die Dinge außer Kontrolle hatte gleiten lassen.
    Also atmete er erst einmal tief durch.
    In wenigen Sekunden könnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: zu McDonough gehen und mit ihm reden und den Schlüssel verlangen, um von hier wegzukommen.
    Er konnte es kaum abwarten.
    Bei einem Haus dieses Baustils lag das Arbeitszimmer vermutlich im vorderen Salon, nahm Lucas an. Und er fand den großen Raum, eingerichtet mit Eiche und Leder, ohne Probleme. Was sofort seine Aufmerksamkeit fesselte, waren die gerahmten Fotografien an den Wänden.
    Pferde. Fohlen. Grüne Weiden, Scheunen und Ställe. Es dauerte eine Minute, bevor Lucas erkannte, dass das die Ranch sein musste, wie sie früher einmal ausgesehen hatte. Einladend, gut gepflegt, florierend.
    Aus welchen Gründen auch immer – McDonough hatte die Ranch herunterkommen lassen und in den Ruin getrieben, obwohl er früher offenbar einmal gewusst hatte, wie man ein solches Anwesen leitete.
    „Deprimierend, nicht wahr? Eine traurige Chronik dessen, was einmal war, was heute noch sein könnte … Sie verstehen sicher, was ich damit sagen will.“
    Lucas schwang herum. Ein Mann stand in der Tür, ein nervöses Lächeln auf den Lippen. Zu Recht, dachte Lucas grimmig und betrachtete den Mann genauer.
    Aloysius McDonough entsprach überhaupt nicht seiner Vorstellung. Er hatte einen drahtigen alten Mann mit wettergegerbtem Gesicht erwartet, stattdessen stand ein korpulenter kleiner Kerl in einem grauen Anzug und mit auf Hochglanz polierten Schuhen vor ihm. Das noch verbliebene schüttere Haar hatte er präzise über die sich dramatisch lichtenden Stellen auf seinem Schädel gekämmt. Darunter sah Lucas in ein schwammiges Gesicht; Schweißperlen liefen McDonough an den Schläfen herab.
    Lucas fand den Mann auf Anhieb unsympathisch.
    Und sofort stellte er sich voller Ekel vor, wie die schwarzhaarige Reiterin diesem Kerl das Bett wärmte.
    Alles in ihm verspannte sich. Als der Mann ihm zur Begrüßung die Hand reichte, konnte er sich für einen Moment nicht rühren und starrte nur angewidert auf die fleischigen Finger. Dann riss er sich zusammen und
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