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Heiß wie der Wuestenwind

Heiß wie der Wuestenwind

Titel: Heiß wie der Wuestenwind
Autoren: Alexandra Sellers
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hilfloser Wut hervor.
    Sofort blieb das Pferd stehen. Jafar sah sie misstrauisch an. „Du wirst heute Abend mit mir essen?"
    „Ja, ic h werde mit dir essen, verflixt noch mal! Aber nicht bei dir zu Hause, sondern in einem Restaurant. Und damit basta. Falls du mehr erwartest, vergiss es. Nur ein gemeinsames Abendessen, mehr nicht."
    Huldvoll neigte er den Kopf. Sie fühlte sich dabei wie eine Bauernmagd in Anwesenheit des Großgrundbesitzers. „Aber natürlich", erwiderte er mit einem Unterton, als habe sie eine anzügliche Bemerkung gemacht. „Was sonst?"
    Firouz machte eine Kehrtwende und galoppierte ans Ufer.
    „Hauptsache, dir ist eins klar: kein Sex zum Dessert", sagte Lisbet.
    „Hauptsache, es ist dir klar," gab Jafar zurück.
    Auf halbem Wege kamen ihnen zwei Strandfahrzeuge entgegen. Jafar lachte, als er das Pferd zum Stehen brachte. „Deine Retter sind ein klein wenig spät dran."
    „Lisbet, ist alles in Ordnung?" rief Masoud, der Regisseur, aus einem der Wagen. „Geht es dir gut?"
    Lisbet war so zwischen den gegensätzlichsten Gefühlen hin-und hergerissen, dass sie keine Worte fand, um ihm sofort zu antworten.
    Einer von Masouds Männern wollte ihr vom Pferd helfen, doch der Regisseur stieß ihn zur Seite. Sie nahm seine ausgestreckte Hand und ließ sich aus dem Sattel gleiten.
    Jafars Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, als ihr Rock dabei nach oben gezogen wurde, so dass man ihre nackten Schenkel und sogar den Spitzenslip sah.
    Masoud blickte zu Jafar hinauf und ließ sie dann unwillkürlich los, so dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. Sie schwankte kurz, fing sich aber rasch wieder.
    „Nein, es ist nicht alles in Ordnung", erwiderte sie wütend. „Kennst du diesen Mann? Ich weigere mich zu arbeiten, solange er sich am Set befindet." Damit stapfte sie energisch zu einem der Fahrzeuge.
    Sie hoffte, dass es zu einem Streit zwischen Jafar und dem Regisseur kommen würde, denn dabei würde Jafar sicher den Kürzeren ziehen. Aber sie hätte es eigentlich besser wissen müssen. Sie hatte kaum zwei Schritte gemacht, als sie hinter sich das Donnern von Hufen hörte. Sie drehte sich um.
    Jafar al Hamzeh bot ein beeindruckendes Bild, als er auf seinem weißen Hengst davonflog, dass sein Gewand sich im Wind bauschte.
    Wieder am Set angekommen, warf Lisbet die Tür ihres mehr oder weniger gut klimatisierten Wohnwagens hinter sich zu. Tina, ihre Garderobiere, machte große Augen und begann, ihr das Kleid aufzuknöpfen.
    „Du warst zu lange in der Sonne! Ist das etwa ein Sonnenbrand auf deiner Nase? Ich habe Masoud doch gesagt, nur eine halbe Stunde, dann müssen wir dich wieder mit Sonnencreme einreiben!"
    Lisbet fühlte sich plötzlich schrecklich müde. Die Begegnung mit Jafar hatte sie viel innere Kraft gekostet. „Lass gut sein, Tina. Ich möchte duschen", sagte sie und schlüpfte aus ihrem Kostüm.
    Die ganze Filmcrew war eindringlich zum Wassersparen aufgefordert worden, denn jeder Liter Wasser musste mit Lastwagen hierher geschafft werden. Doch daran dachte Lisbet nicht, als sie ihr Gesicht unter den kühlen Strom hielt. Sie war in Gedanken in der Vergangenheit.
    Jafar al Hamzeh hatte sie um Hilfe gebeten. So hatten sie sich kennen gelernt. Ihre beste Freundin, Anna Lamb, sei in Schwie rigkeiten und brauche sie. Natürlich war Lisbet gleich mit ihm gegangen.
    Von Anfang an hatte es zwischen ihnen geknistert. Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, wie attrativ er sie fand. Nachdem sie ihrer Freundin den Beistand gegeben hatte, den sie brauchte, hatte sie, noch am selben Abend, Außenaufnahmen für eine Fernsehserie gehabt. Jafar hatte sie zum Drehort nach Hampstead Heath gefahren und war dort geblieben, die ganze Nacht.
    Niemals würde sie den Zauber jener Nacht vergessen. Sie und Jafar hatten hinter den Flutlichtern in der Dunkelheit gesessen, in Decken gehüllt wegen der kühlen Nachtluft, und hatten sich in die Augen gesehen und geredet, während sie darauf wartete, aufgerufen zu werden. Nach jeder Aufnahme hatte sie befürchtet, er werde fort sein, aber er war immer da gewesen und hatte auf sie gewartet.
    Nach dem Drehtag hatte er sie in seiner Limousine nach Hause gebracht, und sie hatte ihn noch auf einen Kaffee eingeladen. Als sie ihr dunkles Apartment betraten, küsste er sie, ganz plötzlich und so begierig, als habe er sein Verlangen vorher nur mühsam unter Kontrolle gehalten. Es war der erste Kuss zwischen ihnen, und er war wie eine Explosion gewesen. Noch jetzt überliefen
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