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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass
Autoren: Karen Rose
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Tisch, die Hände gefaltet, und blickte aus dem Fenster, während er die Ereignisse der vergangenen Nacht analysierte. Nun konnte er genau bestimmen, was gut gelaufen war, und würde sich beim nächsten Mal daran halten. Im Gegenzug konnte er entscheiden, was nicht gut funktioniert hatte, damit er beim nächsten Mal nicht dieselben Fehler machte. Oder vielleicht gab es sogar etwas zu verbessern. Er musste es schrittweise durchgehen. Alles der Reihe nach. So war es am besten.
    Der erste Punkt war die Explosion. Er verzog das Gesicht, als er unwillkürlich sein wundes Knie bewegte. In Anbetracht der Wucht der Explosion musste er sich eingestehen, dass er es ein wenig übertrieben hatte. Die Druckwelle hatte ihn umgeworfen, als er die Auffahrt entlanggerannt war. Wahrscheinlich hatte er die Zündschnur zu kurz abgeschnitten. Er hatte sich zehn Sekunden erhofft, um aus dem Haus zu fliehen und die Straße zu erreichen. Aber es waren wohl eher sieben Sekunden gewesen. Zu wenig. Er brauchte zehn. Zehn waren sehr wichtig.
    Das nächste Mal musste er die Länge der Zündschnur besser berechnen.
    Das erste Ei, das er in der Küche deponiert hatte, hatte wunderbar funktioniert – ganz wie der Prototyp. Das zweite dagegen, das er in Doughertys Bett gelegt hatte … Ursprünglich hatte er geplant, die beiden Alten umzubringen und dann in ihren Betten zu verbrennen. Aber als er festgestellt hatte, dass sie gar nicht da waren, hatte die zweite Bombe zwar einen symbolischen Wert erhalten, aber letztlich keinen Nutzen gehabt.
    Als er die Zündschnur in Brand setzen wollte, war ihm bewusst geworden, dass das Ding vermutlich bereits explodieren würde, während er nach unten lief, um den Brand in der Küche zu legen. Dadurch hätte sich auch das Gas entzünden können, noch bevor er das Haus wieder verlassen hatte. Also hatte er es einfach dort liegen lassen und gehofft, dass es in die Luft gehen würde, sobald das Feuer sich ausbreitete. Und so, wie es sich durch das Dach gefressen hatte, musste das wohl auch funktioniert haben. Wenn aber nicht, war es möglich, dass die Polizei etwas gefunden und mehr erfahren hatte, als gut für ihn war.
    Obwohl die Idee von den zwei Bomben schön gewesen war, hatte sich das gleichzeitige Zünden als unpraktisch erwiesen. Das Risiko war zu groß, so dass er sich in Zukunft nur noch auf eine verlassen würde. Alles andere war wie aus dem Lehrbuch gelaufen – ganz, wie er es geplant hatte. Nun ja, nicht
ganz,
wie er es geplant hatte.
    Was ihn zum zweiten Punkt führte. Das Mädchen. Sein Lächeln wurde breiter, und er spürte … Macht. Allein der Gedanke daran, ließ seinen Körper vibrieren.
    Als sie ihn angefleht, sich gegen ihn gewehrt hatte, war es gewesen, als wäre ein Schalter in ihm umgelegt worden, und er hatte sie missbraucht. Gründlich. Bis sie zitternd am Boden gelegen hatte und nicht ein Wort mehr hatte sagen können. Und so sollte es immer sein. So sollten sie immer sein. Still. Und wenn nicht freiwillig, dann durch Zwang. Sein Grinsen verschwand. Er hatte sie ohne Kondom vergewaltigt, was unglaublich dumm gewesen war. Er hatte nicht darüber nachgedacht, war zu sehr im Augenblick versunken gewesen. Doch wieder hatte er Glück gehabt. Das Feuer hatte alle Beweise und Spuren vernichtet. Zumindest hatte er die Geistesgegenwart besessen, sie mit Benzin zu übergießen, bevor er hinausgelaufen war. Von ihr würde nichts übrigbleiben, und von dem, was er hinterlassen hatte, auch nicht.
    Blieb noch Punkt drei. Seine Flucht. Er war nicht gesehen worden, als er zum Wagen gelaufen war. Was für ein Glück. Aber er konnte sich nicht immer auf sein Glück verlassen. Er musste sich unbedingt etwas Besseres einfallen lassen. Er musste sich etwas überlegen, das der Polizei keinerlei Hinweise lieferte, selbst wenn man ihn bei der Flucht beobachtete. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er wusste, wie er das anstellen musste.
    Einen Moment lang dachte er über den Plan nach. Er war gut gewesen. Hatte, im Ganzen betrachtet, funktioniert. Aber er musste zugeben, dass vor allem der Sex den Abend abgerundet hatte. Er hatte auch vorher schon getötet. Er hatte sich auch vorher schon genommen, was er brauchte. Aber nun, da er Mord und Sex gemeinsam erfahren hatte, konnte er sich das eine ohne das andere nicht mehr vorstellen.
    Nun, eigentlich durfte ihn das nicht überraschen. Es lag vermutlich an seiner eigenen … Schwäche. Und vielleicht war diese Schwäche auch seine größte Stärke. Von
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