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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)
Autoren: Christine Merrill
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verurteilt. Mein Vater zog seinen Erben dem Jüngeren vor, während meine Mutter St. John mehr liebte als mich. So kam es, dass die beiden uns gegeneinander ausspielten. Sie forderten Streitigkeiten zwischen uns heraus, fachten die brüderliche Konkurrenz an und sorgten dafür, dass es dabei blieb. Wir waren selten glücklich als Knaben. St. John erfuhr mütterliche Liebe, mir war der Respekt des Vaters vorbehalten. Der Bruderzwist setzte sich fort, und so kam es, dass wir uns bald um eine Frau stritten.“
    „Um Bethany?“, platzte es unwillkürlich aus Miranda heraus.
    „Ja. Und um dich.“
    Sie gesellte sich zu ihm vor den Kamin und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Doch diesmal ist es anders gelaufen. Bist du glücklich mit mir, mein Gemahl?“
    Er lächelte zu ihr auf. „Sehr glücklich, meine Gemahlin. Und jetzt begib dich schon einmal nach oben. Ich komme gleich zu dir.“
    Miranda hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und entschwand in den Flur. Als sie einen Moment später ihr Zimmer betrat, spürte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihr Blick fiel auf das Bett, und ihre Augen weiteten sich ungläubig. Dort lag St. John, der ihr zugrinste.
    „Was tun Sie hier?“, wollte sie wissen und hoffte, dass er nicht bemerkte, wie sehr sie sich erschrocken hatte.
    „Ich warte auf dich.“
    „Wie …“
    „Ich hier hereingekommen bin?“, fiel er ihr leichthin ins Wort und lächelte. „Mrs. Clopton kann dich nicht sehr gut leiden, und da die Schlüssel des Hauses sich noch in ihrem Besitz befinden, bat ich sie um einen kleinen Gefallen. Du hättest an die Schlüssel denken sollen, als du die Haushälterin davongejagt hast.“
    „Und was willst du?“
    „Weshalb stellst du immer wieder die gleichen Fragen, Miranda? Lass uns einfach vollenden, was wir begonnen haben.“ Er drehte sich ein Stück zur Seite, sodass Miranda die Pistole sehen konnte, die in seinem Gürtel steckte.
    „Sie werden mich doch nicht erschießen wollen?“
    „Nein, das habe ich nicht vor, aber ich könnte es tun. Mach es dir ein wenig bequem, setz dich an den Sekretär und schreib auf, was ich dir diktiere. Danach werden wir einen kleinen Ausflug machen. Wenn alles nach Plan läuft, wird dir kein Leid geschehen.“
    „Wie lange wollen Sie mich festhalten?“
    „Nur ein paar Tage. Wenige Wochen vielleicht. Vielleicht hast du Marcus bis dahin auch vergessen.“
    „St. John, ich hege keine zärtlichen Gefühle für dich. Ich verabscheue dich, und Marcus weiß das.“
    „Aber das war nicht immer so, nicht wahr, Miranda?“, wollte er wissen, wobei seine Augen hoffnungsvoll aufleuchteten. „Ich kann mich gut daran erinnern, wie du mich ganz zu Beginn angesehen hast. Damals hast du mich nicht verabscheut. Wenn mein Bruder nicht nach Haughleigh Grange zurückgekehrt wäre, hättest du dich mir zugewandt und dich mir hingegeben. Kannst du mir in die Augen sehen und es abstreiten? Sag mir, dass ich unrecht habe.“
    Sie sah ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist charmant, St. John. Du besitzt eine hübsche Erscheinung. Vielleicht hätte ich den Mann lieben können, den ich in dir gesehen habe, als du freundlich zu mir warst. Doch dein Gebaren mir gegenüber und alles, was du mir erzählt hast, war eine Täuschung. Jedes einzelne Wort aus deinem Mund war gelogen.“
    „Nicht alles, was ich sagte, war eine Lüge“, murmelte er und setzte eine betroffene Miene auf.
    Sie spürte, wie die Wut in ihr aufstieg. „Du wagst es, mit einer Pistole bewaffnet in mein Zimmer einzudringen und sentimental zu werden. Du lieferst mir mit deinem Verhalten genug Beweise, dass der herzliche, charmante und humorvolle junge Mann, den ich in dir sah, nicht existiert. Es gibt Züge an dir, die mich glauben lassen, dass du kein guter Mensch bist. Dein Herz scheint vergiftet, und das stößt mich ab.“
    St. John lächelte breit. „Zum Glück halte ich es für nicht erforderlich, dass du meinen Charakter wertschätzt.“ Er hob die Pistole und deutete damit auf den Sekretär, auf dessen Schreibplatte ein Blatt Papier lag. „Du wirst einen Brief an deinen Gemahl aufsetzen und ihm erklären, dass wir durchgebrannt sind.“
    „Das werde ich nicht tun.“
    Er richtete die Pistole auf sie. „In gewisser Weise hast du die Wahl.“ Seine Stimme klang kühl und zornig.
    „Marcus weiß von meiner Herkunft und wie sich alles begeben hat, und ich habe ihm auch erzählt, dass du mich geküsst und mir geschmeichelt hast. Ich bin
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