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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)
Autoren: Christine Merrill
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jungen Frau wiederholt. Sie hat sich an mich gewandt in der Hoffnung, ich könnte ihr vielleicht helfen …“
    „Und da hast du mich angeboten als eine Art Wiedergutmachung für ein Unrecht, das du vor vierzig Jahren begangen hast.“
    „Ich habe mir erlaubt, ihr Hoffnung zu machen. Weshalb auch nicht? Ich habe einen Sohn, der fünfunddreißig Jahre alt und ungebunden ist. Einen Sohn, der keine Anstalten macht, etwas an seinem Junggesellenleben zu ändern, obwohl seine Gattin und sein Kind bereits seit zehn Jahren im Grab liegen. Einen Sohn, der sich an Huren vergeudet, während er sich um seinen Besitz und einen Erben kümmern sollte. Ich weiß, wie rasch das Leben vorübergeht. Wenn du stirbst, fällt der Titel an deinen Bruder. Hast du daran eigentlich gedacht, oder hältst du dich für unsterblich?“
    Er zwang sich zu lächeln. „Weshalb kümmert es dich jetzt? Es müsste dir doch gefallen, wenn St. John den Titel eher heute als morgen erbt. Du hast nie ein Hehl daraus gemacht, dass du ihn bevorzugst.“
    Sie erwiderte sein Lächeln kühl. „Du kannst mir vieles vorwerfen, aber einfältig bin ich nicht. Ich würde niemals lügen und verkünden, du seist mein Lieblingskind, gleichwohl würde ich auch nicht behaupten, St. John habe das Talent und die erforderlichen Charaktereigenschaften, dieses Anwesen zu führen. Ich gehe davon aus, dass du, wenn du dich erst einmal hier niedergelassen hast, deines Vaters Adelskrone nicht verspielen wirst. Die Vernachlässigung deiner Pflichten ist kein so schwerwiegendes Vergehen, und man kann diesen Mangel ganz einfach beseitigen. Kannst du dir vorstellen, wie das Land deiner Väter in einem Jahr aussähe, wenn dein Bruder es verwalten würde?“
    Marcus schloss die Augen und spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Er konnte sich jedoch weder seinen Bruder als den neuen Duke vorstellen, noch wollte er sich an eine Ehefrau gekettet sehen und an eine Familie, die ihn an diese Gruft von einem Haus binden würde. Es gab genügend Geister in diesem Gemäuer, denen er auf keinen Fall begegnen wollte, und nun drohte ihm die Mutter, sich ihnen anzuschließen.
    Wieder musste die Dowager Duchess heftig husten. Marcus reichte ihr das Glas, und sie nahm einen Schluck Wasser zu sich. „Betrachte dich nicht als das Opfer, auch wenn du große Freude daran zu haben scheinst, den Märtyrer zu spielen. Ich habe Lady Cecily vorgeschlagen, dass sie und das Mädchen uns einen Besuch abstatten. Das ist alles. Von dir erwarte ich jetzt ein Versprechen. Mehr eine kleine Gefälligkeit denn eine bedingungslose Kapitulation. Ich würde dich darum bitten, die junge Frau nicht abzulehnen, bevor du sie nicht gesehen hast. Es wird keine Liebesheirat sein, aber inzwischen müsstest du begriffen haben, dass die Liebe keine Garantie für eine lange und glückliche Verbindung darstellt. Wenn das Mädchen nicht gänzlich unförmig, hässlich oder so hoffnungslos dumm ist, dass man seine Gegenwart kaum ertragen kann, erwarte ich von dir, dass du eine Vermählung in Betracht ziehst. Esprit und Schönheit mögen vergehen. Wenn sie indes über ein gutes Urteilsvermögen verfügt und gesund ist, hat sie das Zeug zu einer annehmbaren Gattin. Du hast doch nicht etwa in Frankreich heimlich geheiratet?“
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu und schüttelte den Kopf.
    „Oder zärtliche Gefühle für die Gemahlin eines Freundes entwickelt?“
    „Gütiger Gott, Mutter!“
    „Es gibt also keinen vernünftigen Grund, weshalb du einen Anstandsbesuch der beiden Damen ablehnen könntest. Nur ein gebrochenes Herz und eine verbitterte Natur – die du wieder pflegen kannst, nachdem du einen Erben gezeugt hast.“
    „Du schlägst mir allen Ernstes vor, irgendein Mädchen zu ehelichen, das du lediglich aufgrund einer gewöhnlichen Korrespondenz mit einer alten Bekannten ermutigt hast, herzukommen?“
    Die Dowager Duchess versuchte sich aufzurichten. Ihre Augen glühten. „Wenn mir mehr Zeit zur Verfügung stünde und du nicht so verdammt stur wärest, hätte ich dich persönlich durch ganz London begleitet und dich gezwungen, die Saison dort mit mir zu verbringen. Indes sind meine Tage knapp bemessen, und ich bin gezwungen, mich mit einer Lösung zufriedenzugeben, die rasch gefunden und ohne Aufwand umgesetzt werden kann. Wenn das Mädchen ein breites Becken und eine liebenswerte Natur besitzt, überwinde deine Zurückhaltung, heirate es und sorge für einen Erben.“
    Sie hustete erneut. Diesmal jedoch
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