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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)
Autoren: Edmund Crispin
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entscheidenden Zeiträume. Sie versuchte zu verhindern, daß Sie, Peace, schon zur Kathedrale gingen, bevor sie mit uns zurückkam – ein weiterer Punkt. Und die letzte Bestätigung erhielt ich schließlich von McIver, der mir sagte, daß hier nicht mehr als höchstens drei Spione tätig waren. Savernake und James sah ich mit eigenen Augen, als sie mich entführten, weil sie argwöhnten, daß ich schon zuviel wußte. Beide hatten sie ein Alibi für die Zeit der Inszenierung mit der Steinplatte, also blieb wieder nur Frances übrig.«
    »Ich hätte noch ein paar ergänzende Fragen«, warf Geoffrey ein. »Hat man das Funkgerät gefunden?«
    »Es war in Einzelteile zerlegt worden, Sir«, sagte der Inspektor, »und an verschiedenen Stellen im ›Whale and Coffin‹ versteckt. Übrigens wußte eine der Frauen, die in dem Pub bedienen, daß irgendwas vor sich ging, wenn auch nicht genau was, und hat James geholfen. Wir haben sie festgenommen. Das Zeug, das sie verwendet haben – Material, um Schlüssel für das Grab herzustellen, Atropin, Teile für das Funkgerät und so weiter – muß schon vor dem Krieg von Deutschland herübergeschmuggelt worden sein.« Er machte eine entschuldigende Geste, als bitte er um Verzeihung dafür, Ihnen so etwas Offensichtliches mitzuteilen.
    »Das ist noch ein Punkt«, sagte Geoffrey. »Wieso hatten sie überhaupt Schlüssel zu dem Grab angefertigt?«
    »Das habe ich von James erfahren«, erwiderte der Inspektor. »Im Falle einer Invasion sollte es mit Sprengmaterial gefüllt und die ganze Kathedrale in die Luft gejagt werden, als Signal. Widerwärtig, nicht? Verstehen Sie, sie mußten das Zeug schon im voraus dort reinschaffen, weil es jederzeit bereit sein mußte, Tag und Nacht. Aber sie hatten noch nicht damit angefangen, als der Angriff auf Brooks stattfand, und danach war die Polizei auf der Hut und so weiter, sehr unpraktisch.« Er lächelte grimmig. »Das Ganze ist ein sehr vergnüglicher Kommentar zur hochgelobten deutschen Tüchtigkeit. Ein echter Flop.«
    »Vergessen Sie nicht«, sagte Peace, »daß mir um ein Haar wegen Mordes der Prozeß gemacht worden wäre.«
    Fen nahm eine Pappschachtel zur Hand und kippte die Leichen zahlreicher Insekten aus dem Fenster. »Mit diesen heimtückischen Biestern bin ich fertig«, sagte er. Das Schmetterlingsnetz stand vergessen und unbenutzt in einer Ecke. Er betrachtete es einen Augenblick lang zornig, dann packte er es und zerbrach es über dem Knie; anschließend stopfte er Bilder aus der Insektenwelt in den Wasserkrug. »Wie Prospero«, so verkündete er, »habe ich meinen Stab zerbrochen und mein Buch ertränkt.« Er blickte sich selbstzufrieden um, doch keiner achtete auf ihn.
    »Noch eines«, sagte Geoffrey, »und zwar die Sache mit Josephine und der Schwarzen Messe.«
    »Damit war James ganz und gar nicht einverstanden«, erklärte der Inspektor. »Diese Geschichte mit der Teufelsanbetung war ein Privatvergnügen von Miss Butler und Savernake. Sir« – er wandte sich an Fen – »es war natürlich Savernake, der auf Sie geschossen hat – wohl in einem Anfall von Panik.«
    Fen nickte. »Das dachte ich mir. Traditionellerweise wird die Schwarze Messe von abtrünnigen Priestern gelesen.«
    »Was die Drogen für das Kind anbelangt«, fuhr der Inspektor fort, »und warum sie das Mädchen in ihre schmutzigen Machenschaften mit hineingezogen haben, so muß ich zugeben, daß ich das nicht verstehe. Natürlich war sie ein nützliches Werkzeug – zum Beispiel, als sie meinen Männern vor der Kathedrale diese Nachricht überbrachte –, aber mir scheint, zum überwiegenden Teil war das reine Böswilligkeit.«
    »Dann hatte das Manuskript nichts damit zu tun?« erkundigte sich Peace.
    »Nein«, sagte Fen, »ich denke, das war wahrscheinlich nur ein Anfall von blinder Wut, weil sie schon zu lange keinen Stoff mehr bekommen hatte. Das Zeug wurde ihr in Zigaretten verabreicht, wissen Sie. Das ist bei Marihuana meistens der Fall.«
    Peace seufzte auf. Sein fleischiges rotes Gesicht war von Sorgenfalten durchzogen, und die grauen Augen blickten bekümmert. »Es wird nicht leicht sein, Irene über die Geschichte hinwegzuhelfen«, sagte er. »Sie hat nicht sonderlich an Butler gehangen, aber Frances hat sie geliebt. Ich werde sie – und Josephine, wenn es ihr wieder besser geht – unter meine Fittiche nehmen, müssen Sie wissen. Das Geld fällt natürlich mir zu – dabei will ich es jetzt gar nicht mehr.«
    »Vielleicht könnten Sie uns die
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