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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)
Autoren: Edmund Crispin
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»Unsere romantische Beziehung ist hiermit beendet. Eine recht einseitige Angelegenheit, fürchte ich, aber es hat mir Spaß gemacht, ein bißchen zu schauspielern. Wenn du auch nur versuchst, dich zu bewegen, mich aufzuhalten oder um Hilfe zu rufen, schieße ich, ohne zu zögern. Ein toter Dummkopf mehr wäre kein Verlust, weder für mich noch für sonst jemanden.«
    Sie stieg in den Wagen. Er blieb ruhig stehen und sah sie davonfahren. Im Innern des Hauses war alles still.
    Natürlich war der Kordon nicht aufgelöst worden. Sie fuhr mit einer Geschwindigkeit von hundertzwanzig Stundenkilometern in die Absperrung auf der Exeter Road. Hinterher sagten die Polizisten, jeder Schußversuch wäre sinnlos gewesen. Ein scharfkantiges Stück Metall riß ihr die linke Halsschlagader auf, und noch bevor man sie aus dem Autowrack bergen konnte, war sie verblutet.

Kapitel 15
    Beruhigung und Abschied
    Should she to death be lead
    It furthers justice, but helps not the dead.
    Michael Drayton
    Würd’ ihr der Todesgruß entboten,
    Wär’s Ehr’ dem Recht, doch keine Hilf’
den Toten.
    Einen Tag später waren sowohl Fen als auch Geoffrey dabei, ihre Koffer zu packen, um Tolnbridge zu verlassen: Geoffrey mit durchdachter, pedantischer Sorgfalt, Fen chaotisch. Der Arzt hatte erklärt, daß Dutton wieder in der Lage war, seinen Dienst zu versehen, bis ein neuer erster Organist ernannt wurde, also wurde Geoffrey nicht mehr gebraucht; und Fen mußte zu einem Pädagogenkongreß in London, bevor er nach Oxford zurückkehrte.
    Geoffrey war wie betäubt. Während der drei Tage in Tolnbridge hatte er so viele Schockerlebnisse gehabt, daß er sie einfach nicht verarbeiten konnte. Und der Tod von Frances … Er würde noch lange davon träumen. Doch früher oder später, so wußte er, würde es aufhören. Vielleicht würde es Monate dauern, doch letztlich würde er vergessen. Er wußte nun auch, daß er sie als die, die sie war, nie hätte lieben können. Vielleicht war es nicht mehr gewesen als eine Schwärmerei: Liebe, so rief er sich ins Gedächtnis, sollte eigentlich über alle Fehler und Schwächen des geliebten Menschen triumphieren. Aber nicht das; nicht das. Es schauderte ihn unwillkürlich. Doch letzten Endes würde er darüber hinwegkommen. Mit neu erwachtem Selbstvertrauen betrachtete »Junggesellentum« wohlgefällig die grünen und freundlichen Landschaften seines Reiches.
    Er fand die handschriftlichen Notizen für seine Passacaglia und Fuge, was seine Stimmung sofort ein wenig hob. Er hatte noch immer seine Arbeit und seine Katzen und seinen Garten und Mrs. Body … Er ließ den Koffer zuschnappen, sah sich noch ein letztes Mal prüfend im Zimmer um, ob er auch nichts vergessen hatte, und ging dann zu Fen hinüber.
    Fen hatte Besuch von dem Inspektor, Dallow und Peace; letzterer war frisch entlassen und hatte wie immer Die allgemeine Soziologie dabei. Fens rötliches Gesicht, das noch immer leicht geschwollen und von Savernakes Tritt blau verfärbt war, glühte vor Anstrengung, die Haare standen ihm widerborstig vom Kopf ab. Er rauchte eine Zigarette, warf wahllos Dinge in seinen Koffer, marschierte durchs Zimmer und trank Whisky. Geoffrey staunte über seine rasche Genesung.
    »… und James hat gestanden«, sagte der Inspektor gerade, »sobald er hörte, daß Miss Butler tot ist. Er hat so ziemlich alles bestätigt, was Sie gesagt haben. Er war es, der Brooks in der Kathedrale niedergeschlagen und ihm anschließend das Atropin injiziert hat; aber Miss Butler hat dann das Gift in seine Medizin im Krankenhaus gemischt. Und Butler ist tatsächlich von der Galerie gestürzt worden – von Savernake, vor den Augen von Miss Butler. Sie hatten versucht, ihn niederzuschlagen und leiser zu töten, aber er hat sich nach Kräften gewehrt, und um ein Haar wäre Savernake mit ihm zusammen heruntergestürzt. Sie hatten ihn natürlich erwartet – sobald Miss Butler hörte, daß er in die Kathedrale wollte, gab sie vor, sich in ihr Zimmer zurückzuziehen, aber in Wirklichkeit schlich sie hinaus, um Savernake zu warnen. James hatte ihm beigebracht, wie man ein Lasso wirft, verstehen Sie, und er wurde damit beauftragt, das Funkgerät wegzuschaffen. Nun, Butler wurde getötet, und Savernake brachte das Funkgerät hinaus, während Miss Butler versteckt auf Sie, Mr. Peace, wartete, weil sie auf die Idee gekommen war, Ihnen den Mord in die Schuhe zu schieben. Aber Sie kamen nicht. Sie schlich zurück ins Gästehaus und stellte fest, daß Sie
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