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Heaven

Heaven

Titel: Heaven
Autoren: Marina Schuster
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was sie alles mit Luke getan hatte, wie sie ihm jeden Wunsch erfüllt hatte, bereitwillig und voll Hingabe, und wie zufrieden und glücklich er sie danach jedes Mal im Arm gehalten hatte – nein, sie weigerte sich, noch eine Sekunde länger Caitlins gehässigen Äußerungen zuzuhören.
    »Wo bleibt er denn jetzt, müsste er nicht langsam hier sein?«, fragte sie mühsam beherrscht, nachdem sie einen Blick auf die Uhr geworfen und festgestellt hatte, dass sie jetzt schon fast eine Stunde hier saßen und warteten.
    »Keine Ahnung«, sagte Caitlin achselzuckend, doch die zufriedene Selbstsicherheit auf ihrem Gesicht war plötzlich verschwunden. »Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern.«
    »Hat er dir nicht gesagt, was er erledigen wollte, oder wohin er gehen wollte?«
    »Was weiß denn ich?«, fuhr Caitlin sie an, »Er hat gesagt, er wollte mit Robert zusammen die Instrumente bei Lewis wegräumen.«
    »Aber das kann doch nicht so lange dauern.«
    Nervös biss Kim sich auf die Lippe, sie hatte plötzlich ein äußerst ungutes Gefühl, war sich sicher, dass irgendetwas nicht stimmte.
    »Vielleicht sitzen sie noch zusammen und trinken etwas, woher soll ich das wissen?«, murmelte Caitlin unsicher, und fügte frustriert hinzu: »Vielleicht hat er auch kalte Füße bekommen.«
    Kim starrte sie einen Moment an, und sprang dann einer plötzlichen Eingebung zufolge auf.
    »Caitlin, kann ich bitte kurz dein Telefon benutzen?«
    »Ja … von mir aus …«, sagte Caitlin überrascht und deutete auf den Apparat neben der Tür.
    Mit zitternden Fingern wählte Kim Charlies Nummer und betete, dass er sein Handy nicht ausgeschaltet haben würde, immerhin war es mitten in der Nacht.
    »Charlie, ich bin‘s«, sprudelte sie hastig los, als er sich direkt nach dem ersten Klingeln meldete.
    »Kim, zum Teufel, wo steckst du, ich versuche die ganze Zeit, dich zu erreichen.«
    »Tut mir leid, mein Akku …«, wollte sie erklären, doch er unterbrach sie sofort.
    »Schon gut, jetzt hör mir zu«, befahl er, »Du hattest mich doch gebeten, diese Caitlin Wilder nochmal zu überprüfen. Zwar hatten wir das schon, aber nur in unserem Archiv, und da war ja nichts Brauchbares zu finden.«
    »Ja, das weiß ich, weiter«, sagte Kim ungeduldig, während sich die Angst durch ihre Eingeweide wühlte.
    »Nachdem du gestern so aufgelöst warst, haben wir uns alle Unterlagen aus Moonbrook schicken lassen, und sind dabei auf etwas sehr Interessantes gestoßen. Caitlin Wilder hat vor knapp zehn Jahren einen Sohn bekommen …«
    »Charlie, das weiß ich doch alles längst«, erklärte Kim nervös, »Aber das bringt uns auch nicht weiter.«
    »Das glaube ich schon, ich habe nämlich die Geburtsurkunde hier vor mir liegen, und dreimal darfst du raten, wer als Vater eingetragen ist.«
    »Jetzt spann mich nicht auf die Folter, sag schon.«
    »Kein anderer als Robert Hogan.«
    Kim hätte beinahe den Hörer fallen lassen. »Bist du da ganz sicher?«
    Ihr fiel wieder ein wie Stanley ihr erzählt hatte, dass Caitlin kein Kind von Traurigkeit gewesen war.
    »Charlie, ist ein Irrtum ausgeschlossen?«
    »Hundertprozentig, wir haben daraufhin noch ein wenig weiter gegraben, und uns liegt das Ergebnis eines Tests vor, der zweifelsfrei die Vaterschaft von Hogan belegt.«
    Kim schwieg, völlig geschockt über diese Information.
    »Kim, bist du noch da?«
    »Ja«, murmelte sie verstört.
    »Hör zu, vermutlich ist Hogan der anonyme Briefeschreiber, wir werden uns jetzt auf den Weg zu seiner Wohnung machen.«
    »Nein«, sagte sie entsetzt, »Er ist hier.«
    »In Moonbrook?«
    »Ja, er hat heute Abend mit Luke zusammen in der Schule gespielt, und …«
    Sie unterbrach sich, und dachte daran, dass Caitlin eben gesagt hatte, Luke wollte mit Robert zusammen die Instrumente wegräumen.
    »Oh mein Gott«, stieß sie hervor, »Charlie, ich muss sofort zu Luke.«
    »Kim, warte«, befahl Charlie nervös. »Mach jetzt bloß keine Dummheiten, du bringst dich und Summer sonst vielleicht in höchste Gefahr. Wenn Hogan auch nur annähernd ahnt, dass du Bescheid weißt, müssen wir mit allem rechnen.«
    »Und was soll ich tun?«, fragte sie verzweifelt, »Ich muss Luke warnen.«
    »Nein. Geh zu ihm, aber lass dir nichts anmerken, rein gar nichts. Bleib an seiner Seite, lass ihn nicht aus den Augen, und handele nur, wenn es wirklich nötig ist. Tom Baker müsste bald da sein, ich hatte ihn losgeschickt, um dich abzulösen. Warte, bis er da ist, und lass ihn sich um alles kümmern. Ich
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