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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens
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Hügelkuppe auf sich zureiten sah. Es dauerte nur einen Moment, bis sie den Mann zur Rechten als den Herzog von Rathmore erkannte. Sie hatte ihn und seine Frau vor einigen Monaten kennen gelernt, und er war kein Mann, den man so leicht wieder vergaß.
    Sie stand auf, als sie ihre Pferde anhielten und beide Männer sich aus dem Sattel schwangen. Rathmore hielt die vorgeschriebene Form ein, indem er sie höflich begrüßte und sie dann mit dem großen Mann mit dem rabenschwarzen Haar bekannt machte - Adam Hawthorne, der Graf von Blackwood, der sie von der Hügelkuppe aus beobachtet hatte.
    »Ich habe Sie schon häufiger hier gesehen«, sagte Blackwood zu ihr. Er war ehrlicher, als sie erwartet hätte.
    »Ja. Ich stehe immer recht früh auf. Ich ziehe es vor, den Park zu genießen, bevor die Massen einfallen.«
    »Mir geht es genauso.« Er war schlank und seine Haut gebräunt, als würde er viel Zeit im Freien verbringen. Seine Gesichtszüge waren streng, fast schon herrisch: schwarze, nach oben gezogene Augenbrauen, schmale Wangenknochen und ein streng wirkender Mund, der jedoch vollkommen geformt war, wäre da nicht der leicht zynische Zug um seine Mundwinkel gewesen. Eine schmale Narbe zog sich von der Schläfe bis zum Kieferknochen und verlieh ihm eine gefährliche Ausstrahlung. Trotzdem war es ein Gesicht von ungewöhnlicher Schönheit, jede Frau würde es sofort bemerken, wenn er einen Raum betrat. Dieses Aussehen, gepaart mit seiner überwältigenden Ausstrahlung, verlieh dem Grafen eine Aura der Macht.
    »Der Morgen ist die schönste Zeit des Tages«, fuhr Jillian fort. Sie suchte nach irgendeinem Thema, das nicht völlig banal klang, während sie sich zwang, dem Blick seiner mitternachtsblauen Augen nicht auszuweichen, die sie so kühn betrachteten.
    Blackwood nickte kaum merklich. »Ja...die Sonne hat so eine Art, die Dämonen zu vertreiben.«
    Es war seltsam, so etwas zu sagen. Ihre Neugier war erwacht. Sie musterte ihn und meinte eine Bewegung in seinen Augen zu beobachten, als wäre die Tür, die er unbeabsichtigt einen Spaltbreit geöffnet hatte, wieder zugeschlagen.
    »Lord Blackwood war ein paar Jahre bei der Kavallerie«, meinte der He rzog leichthin. »Ich glaube, er wird sich nie daran gewöhnen, viel Zeit drinnen zu verbringen.«
    »Das verstehe ich. Auch ich ziehe das Landleben vor.« Jillian lächelte ein wenig wehmütig, als sie an das kleine, mit Efeu überwucherte Cottage in Buckland Vale, einem kleinen Dorf in der Nähe von Aylesbury, dachte, wo sie und ihr Vater gelebt hatten.
    »Haben Sie dort Ihr Interesse für Vögel entdeckt?«, fragte der Graf.
    »Sie meinen die Enten?« Sie schaute zu den Tierchen, die wieder aus dem Teich stiegen und auf sie zuwatschelten. »Ich fürchte, dass ich mittlerweile ziemlich an ihnen hänge. Das da drüben ist Harold; und diese kleine braune Dame mit den Flecken im Gesicht ist Esmeralda. Ich mache mir Sorgen, dass sie nicht genug zu essen bekommen, wenn ich ihnen nicht jeden Morgen ein bisschen Brot bringe. Dumm, nicht wahr?«
    Der Herzog warf ihr einen schnellen Blick zu. »Sie hören sich genau wie meine Frau Kassandra an. Sie nimmt jedes herumstreunende Tier auf, das ihr über den Weg läuft. Erst gestern hat sie im Stall einen verlassenen Wurf Kätzchen gefunden. Sie war die halbe Nacht auf, um sie mit einem Lappen, den sie immer wieder in Milch tunkte, zu füttern.«
    Allerdings sah er nicht so aus, als ob ihn das gestört hätte. Eigentlich wirkte er sogar ziemlich stolz auf ihre Anstrengungen.
    Doch der Graf - Blackwood - schaute sie weiter so an, als würde er mit ihr Katz und Maus spielen. Es bestand kein Zweifel daran, wer von ihnen die Beute war. Jillian bebte unter seinem durchdringenden Blick und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Herzog zu.
    »Ich hoffe, dass es Ihrer Frau gut geht.«
    »Sehr gut, danke schön. Ich werde ihr Ihre Grüße ausrichten.«
    Sie nickte und hoffte, dass die beiden gehen würden. Aber Blackwood schien es nicht eilig zu haben. Aus diesem Grunde machte sie Anstalten aufzubrechen. »Es war mir ein Vergnügen, Sie mal wieder zu sehen, Euer Gnaden, aber ich fürchte, Sie müssen mich jetzt entschuldigen. Es ist höchste Zeit, dass ich wieder nach Hause gehe.«
    »Ja...«, warf Blackwood ein, während er sie weiter auf seine beunruhigende Art musterte. »Ich bin mir sicher, dass Lord Fenwick sich sehr große Sorgen machen würde, wenn Sie sich zu sehr verspäten.«
    War es Spott, den sie in seiner Stimme wahrnahm? Hatte er
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