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Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition)

Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition)
Autoren: Sophie R. Nikolay , Sigrid Lenz , Denis Atuan , bonnyb . , Roland Lieverscheidt , Justin C. Skylark , Sara
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Eile alles sauber gemacht hatte, war natürlich ein großer Soßenfleck auf ihrer Bluse gelandet. Ihre Chefin hatte sie angemotzt, weil sie keine zweite Bluse dabei hatte.   Und zu allem Überfluss war da noch dieser unheimliche Mann gewesen, der alleine an einem Tisch saß. Der Gast hatte nur Wasser getrunken und nichts zu essen bestellt. Anja hatte ihn mehrfach gefragt, doch er hatte immer nur gesagt, er warte auf jemanden. Als ihre Schicht um drei Uhr endete, war niemand dazugekommen, der Mann war wohl versetzt worden.
    Sie schauderte bei dem Gedanken an ihn. Er war wirklich unheimlich gewesen, seine Kleidung war komplett schwarz gewesen, sein ebenso schwarzes Haar hing locker bis auf die Schultern und verdeckte ein Teil seines Gesichts. An der linken Hand hatte er einen schweren Ring getragen - wenn man so etwas noch Ring nennen konnte. Das Motiv hatte Anja noch nie vorher gesehen. Es hatte sich um ein Schwert gehandelt, dessen Spitze bis zum Nagel des Ringfingers gereicht hatte. Jedes Mal wenn er von seinem Wasser getrunken hatte, klirrte das Glas unter der Berührung des Ringes. Sein Blick war durchdringend gewesen, die Augen unnatürlich blau. Die ganze Zeit hatte sie sich von ihm beobachtet gefühlt, doch jedes Mal, wenn sie hinüber sah, starrte er auf den Tisch.
     
    Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Was ließ sie sich von dem Gast so verwirren? Es war doch bloß ein Mann gewesen, der scheinbar von seiner Verabredung sitzen gelassen worden war. Allerdings hatte er auch ungerührt zwei Stunden gewartet.
    Und als hätte der Tag nicht schon schlimm genug begonnen, fing es nun auch noch zu Regnen an. Innerhalb kürzester Zeit waren ihre Kleider total durchnässt, die Bluse klebte auf ihrer Haut und der knielange Rock ließ das Wasser ihre Beine hinab laufen. Ihre Füße rutschten in den nassen High Heels und die Haare klebten an ihrem Kopf. Bis zu ihrer Wohnung war es nicht mehr weit, also zog sie die Schuhe einfach aus und lief Barfuß weiter. Zu ihrem Glück war es wenigstens nicht kalt.
     
    Sobald sie die Wohnungstür hinter sich zugeworfen hatte, begann sie die nassen Sachen auszuziehen. Sie warf die Kleider in die Badewanne, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich auf dem Weg zu ihrem Schlafzimmer ab.
    Schnell suchte sie frische Sachen heraus, sie musste ja noch zum Supermarkt. Ihre Katze, Loulou, schlich schon um ihre Beine. Sie hatte Hunger und das Katzenfutter war auch leer.
    „Ich hasse Montage“, sagte sie zu dem Tier.
    Die Katze gab ihr Wohl Recht, denn sie miaute kläglich. Anja hob sie hoch und streichelte sie kurz.
    „Ist ja gut, ich gehe ja gleich einkaufen.“
    Dann setzte sie Loulou auf das Kissen, welches auf der Fensterbank lag. Sie fing sofort an, die Regentropfen auf der Scheibe mit der Pfote zu verfolgen. Anja lächelte, doch dieses Lächeln gefror ihr auf den Lippen, als sie hinaus sah. Der Mann aus dem Restaurant stand auf der anderen Straßenseite und blickte herüber. Erschrocken sprang sie vom Fenster weg, setzte sich auf ihr Bett und war froh, dass sie sich das Handtuch umgebunden hatte.
     
    Sie frottierte ihre Haare und zog sich an. Dann sah sie zu Loulou, die noch immer den Tropfen hinterher jagte.
    „Und, steht der Kerl noch da?“, fragte sie.
    Als ob ihr die Katze antworten würde …
    Also stand sie auf und sah erneut aus dem Fenster. Die andere Straßenseite war leer. Vielleicht hatte sie sich auch nur eingebildet, dass der Mann dort gestanden hatte.
    Naja, wenigstens hatte der Regen wieder aufgehört. Anja schlüpfte in ihre Schuhe, nahm ihre Geldbörse und den Schlüssel und verließ die Wohnung.
     
    Der Supermarkt war um die Ecke, nur ein paar Minuten Fußweg. Sie ging mit schnellen Schritten und ging im Kopf noch mal ihre Einkaufsliste durch.
    Kurz vor der Kreuzung blieb sie stehen, sie fühlte sich verfolgt. Doch als sie sich umsah, war niemand da. Der Gehweg war leer. Sie schüttelte den Kopf und lief weiter, doch das Gefühl ließ sie nicht los. Ihr Nacken kribbelte und sie glaubte zu spüren, dass sich ein Blick in ihren Rücken bohrte. In ihr machte sich Panik breit.
     
    Anja war überaus froh, als sie den Supermarkt erreichte. Wenn der unheimliche Gast ihr wirklich gefolgt war, war sie hier wenigstens geschützt. In Geschäften war man nie alleine.
    Sie lief durch die Regale und suchte ihre Artikel zusammen. Doch als sie dann zufällig aufblickte, sah sie in dem Spiegel, der an der Ecke hing, wieder den Mann. Prompt ließ sie die Schachtel
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