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Haus der Versuchung

Haus der Versuchung

Titel: Haus der Versuchung
Autoren: Marina Anderson
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ihre Beine geöffnet und unglaublich gekonnt mit seiner Zunge ihre empfindlichste Stelle berührt hatte. Irgendwann hatte sie aufgehört zu zählen, wie oft ihr Körper sich in Krämpfen hilfloser Lust zusammengezogen und gekrümmt hatte. Es war ein unvergleichliches Erlebnis gewesen, und nachdem Rob schließlich von ihr herabgestiegen war und mit der Hand über ihren schweißüberströmten Körper gestrichen hatte, da meinte sie, für einen kurzen Moment etwas Persönliches in seinem Blick gesehen zu haben. Aber wie es jetzt schien, hatte sie sich geirrt. Und falls nicht, so würde es ihr niemals gelingen, das herauszufinden.
    »Ich hoffe, dass wir Sie irgendwann hier wiedersehen«, sagte Rob. »Ich schlage vor, dass diejenigen unter Ihnen, die gelernt haben, dass Schmerz Lust bereiten kann, ihre Telefonnummern austauschen. Bei den meisten von Ihnen dürften die neuen sexuellen Vorlieben auf die Menschen, mit denen Sie bisher intim waren, gelinde gesagt schockierend wirken.« Eine kleine Welle verlegenen Gelächters ebbte durch den Raum.
    Jans Po spannte sich unter dem knöchellangen schmalen Rock an, als sie an das heiße Stechen dachte, das die Latexpeitsche ihr bereitet hatte, die Robs Stellvertreter Simon so gekonnt schwang. Beim ersten Schlag hatte sie vor Schock und Wut aufgeschrien. Aber da sie mit gespreizten Gliedmaßen auf einem großen Holztisch gelegen hatte, an Hand- und Fußgelenken von anderen Gästen festgehalten, war sie unfähig gewesen, irgendetwas dagegen zu tun.
    Während ihre »Bestrafung« fortgesetzt wurde, hatte sie nach und nach erstaunt festgestellt, dass das Unbehagen rasch verflog und dagegen die Hitze der Hiebe durch ihren ganzen Körper zu rasen schien, sodass ihre Brüste hart wurden und es in ihrem Unterleib heftig pochte. Ja, sie musste unbedingt mit einigen Leuten die Telefonnummern austauschen, bevor sie in ihr Auto stieg und zu ihrem vollen Terminkalender nach London zurückkehrte.
    »Und jetzt ist es Zeit für Sie aufzubrechen«, kam Rob lächelnd zum Ende seiner Ansprache. »Vergessen Sie nichts, was Sie hier gelernt haben. Schließlich wollen Sie Ihr Geld nicht vergeudet haben, nicht wahr?« Wieder wurde gelacht, diesmal allerdings nicht verlegen. Jan versuchte, für einen Moment Robs Blick auf sich zu ziehen, um sich selbst zu beweisen, dass sie sich nicht geirrt hatte und doch etwas Besonderes für ihn war. Doch er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Raum. Bestürzt stellte sie fest, dass der Schritt ihrer Strumpfhose feucht war. Allein an die Dinge zu denken, die geschehen waren, hatte sie wieder erregt.
    Ein Mann ungefähr ihres Alters kam auf Jan zu. Sie erinnerte sich vom Samstag an ihn. Er war ein erstaunlich versierter Liebhaber gewesen, obwohl sie in dem Stadium noch nicht in der Lage gewesen war, die Kontrolle völlig aufzugeben. Nachdem sie das nun konnte, würde der Sex mit ihm wahrscheinlich sogar noch besser sein. Deshalb willigte sie auch freudig ein, als er sie um ihre Nummer bat.
    »Ich überlege, in nächster Zeit eine Party zu veranstalten«, erzählte sie ihm.
    »Gute Idee. Ich hoffe, ich stehe auf der Gästeliste.«
    Jan lächelte und strich sich ihre kurzen, glatten, braunen Haare hinter die Ohren. »Ich dachte mir, acht wäre die ideale Zahl. Was meinst du?«
    Er nickte. »Ja, acht klingt ziemlich gut. War das nicht ein interessantes Wochenende?« Er sah sie eindringlich an.
    Ein Schauder überlief sie. »Sehr interessant«, erwiderte sie leise. Als er ihr mit den Fingern sanft über die Wange strich, erinnerte Jan sich, wie dieselben Finger ihr die Hände über dem Kopf festgehalten und wie sein Mund sich an ihrer linken Brustwarze festgesaugt hatte. Grausam hatte er an ihrer zarten Haut gezerrt und ihre Proteste ignoriert – denn genau darum war es bei diesem Wochenende gegangen. Plötzlich wollte sie ihn wieder, jetzt auf der Stelle, und sie konnte an seinem Blick ablesen, dass er es wusste.
    »Warte nicht zu lange, bis du mich anrufst«, trug er ihr auf. Vor ihrem Aufenthalt im Haven hätte sie sich über seinen Ton geärgert, jetzt erregte er sie.
    »Sicher nicht.« Dann griff Jan widerwillig nach ihrem Gepäck und begab sich auf die Heimreise nach London.

2. Kapitel
    A ls Natalie Bowen in ihrer kleinen, aber exklusiven Wohnung am Stadtrand von London eintraf, war es schon fast neun Uhr. Der großen, schlanken, typisch englischen Blondine war klar, dass sie Gefahr lief, in ihrem Leben außer ihrem Magazin nichts zu haben.
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