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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Autoren: Rachel Caine
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»Dazu muss man sich hocharbeiten, wie sie sagen.«
    Michael. Wie er Leute besitzt. Ihre Gehälter abschöpft, wie irgendein Mafiaboss. Sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie elend sie sich bei dem Gedanken fühlte, dass er je darüber nachdenken könnte, es zu tun.
    Sein Blick zuckte plötzlich zu ihr, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Ich habe es nicht getan. Ich habe den Job bei JT’s gefunden, Claire«, sagte Michael und kam plötzlich auf sie zu. Sie wich zurück und er holte tief Luft und streckte seine Hände aus zu einer klaren Entschuldigung. »Sorry. Ich vergesse manchmal – es ist schwierig, okay, zu lernen, wie man sich unter Menschen bewegt, wenn man sich so viel schneller bewegen kann. Aber ich würde dir nie wehtun, Claire. Niemals.«
    »Shane glaubt...«
    Licht verfing sich in Michaels Augen und flackerte gespenstisch und Furcht einflößend auf, dann blinzelte er und es verschwand. Es kostete ihn offenbar wirklich Mühe, seine Stimme ruhig zu halten. »Shane irrt sich«, sagte er. »Ich verändere mich nicht, Claire. Ich bin immer noch dein Freund. Ich werde auf dich aufpassen. Auf euch alle. Auch auf Shane.«
    Sie antwortete ihm nicht. Um ehrlich zu sein, sosehr sie ihn auch mochte – und das grenzte schon fast an Liebe –, irgendetwas hatte er heute an sich, das anders war als sonst. Etwas Kompliziertes, Aufgewühltes und Seltsames.
    War er... hungrig? Er starrte sie an. Nein, er starrte auf die dünne Haut an ihrem Hals, oder? Claire legte ihre Hand auf die Stelle, unwillkürlich aber unaufhaltsam. Michaels bleiche Wangen färbten sich ganz leicht rosa und er wandte sich ab.
    »Ich würde es nicht tun«, sagte er in einem ganz anderen Tonfall als bisher. Für sie klang er fast ängstlich. »Das würde ich nicht, Claire. Du musst mir glauben. Aber – es ist schwer. Es ist so schwer.«
    Sie glaubte es ihm, vor allem, weil sie all den Schmerz und die Trauer in seiner Stimme hörte. Sie holte Luft, trat vor und umarmte ihn. Er war groß; ihr Scheitel berührte gerade mal sein Kinn. Seine Arme fühlten sich stark und tröstlich an und sie sagte sich, dass er sich nicht warm anfühlte, weil es in der Küche so kalt war. Das stimmte nicht wirklich, aber es half.
    »Ich würde dich nicht verletzen«, murmelte er. »Aber ich muss zugeben, ich würde es gern. Ich habe mein ganzes Leben lang Vampire gehasst und jetzt – sieh mich an.«
    »Du musstest es tun«, sagte Claire. »Du hattest keine andere Wahl.«
    Sie fühlte, wie sein Seufzer sie beide durchlief. »Stimmt nicht«, sagte er. »Shane hat recht – ich hatte sehr wohl eine Wahl. Aber ich habe diese Entscheidung getroffen und muss jetzt damit leben.«
    Er ließ sie los, als sie zurücktrat. Keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte, deshalb beschäftigte sich Claire damit, Küchenschränke zu öffnen und die vier nicht zusammenpassenden Tassen herauszuholen, die sie morgens benutzten. Die von Michael war aus einfachem, klobigem Steingut, sie hatte Übergröße und sah irgendwie aus wie eine gedopte Suppentasse. Eves war klein und schwarz und ein gähnender Comic-Vampir war darauf abgebildet. Auf Shanes Tasse war ein Smiley mit einem blutigen Einschussloch mitten auf der Stirn. Claire hatte sich eine mit Goofy und Micky ausgesucht.
    »Was macht die Uni?«, fragte Michael. Neutrale Themen. Er wollte nicht reden, sondern lieber alles für sich behalten. Das überraschte sie nicht besonders. Michael war immer distanzierter als gut für ihn war, soweit sie das sagen konnte.
    »Zu einfach«, seufzte sie und schenkte Kaffee ein.
    Sie hatten sich hingesetzt und nippten an ihren Tassen, als die Küchentür aufging und Shane hereinkam. Er trug Pyjamahosen und ein verratztes, altes, verwaschenes T-Shirt. Er mied Michael, nahm seine Tasse von der Theke und füllte sie bis zum Rand. Ohne ein Wort ging er wieder hinaus.
    Michael sah ihm mit starrer, harter Miene nach.
    Claire hatte das Bedürfnis, sich zu entschuldigen. »Er ist nur...«
    »Ich weiß«, sagte Michael. »Glaub mir, ich weiß genau, wie Shane tickt. Das soll nicht heißen, dass mir das gerade gefällt.«
    ***
    Ich muss wirklich aufhören, hier die Botschafterin des guten Willens zu spielen, dachte Claire, aber sie wusste, dass sie das auch weiterhin tun würde. Irgendjemand musste es schließlich tun. Nachdem sie ihren Kaffee getrunken hatte, ging sie deshalb zu Shane, um mit ihm zu reden.
    Shanes Tür war nicht abgeschlossen und stand einen Spalt offen. Claire drückte
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