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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok
Autoren: Rachel Caine
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Flitterwochenperiode.«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus und er beugte sich vor und leckte sie zu ihrem blanken Entsetzen ab. »Iiiiih!«
    »Dann streck sie eben nicht heraus«, lächelte Shane. »Wenn du in meinem Zimmer herumhängst und mich in Versuchung führst, dann wirst du bestraft. Pro Minute wird ein Kleidungsstück ausgezogen.«
    »Perversling.«
    Er deutete auf sich selbst. »Männlich und achtzehn. Worauf willst du hinaus?«
    »Du bist so ... «
    »Sag mal, hast du eigentlich so einen Faltenminirock und Kniestrümpfe? Das gibt mir wirklich den Kick...«
    Sie quiekte und wich seinen gierigen Händen aus, dann schaute sie auf die Uhr. »Oh, Mist – jetzt muss ich aber wirklich gehen. Tut mir leid. Hör mal, du wirst – du bist okay, oder?«
    Das Lächeln verschwand und hinterließ nur noch eine Spur in seinen dunklen, geheimnisvollen Augen. »Ja«, sagte Shane. »Alles okay. Pass auf dich auf, Claire.«
    »Du auch.« Claire machte sich auf den Weg zur Tür, aber sie hörte Schritte hinter sich und wandte sich um; er schob sie mit dem Rücken an die Wand, tippte mit dem Finger an ihr Kinn, sodass sie zu ihm hochsah, und küsste sie dann, dass es sich anfühlte, als würde sich ihr Kopf mit Licht füllen und als würden sich ihre Knie in Gummi verwandeln.
    Als sie wieder zu Atem kam und er sich zurückzog und nur etwa einen Zentimeter Platz zwischen ihren und seinen Lippen ließ, keuchte sie: »War das ein Abschiedskuss?«
    »Das war ein Komm-bald-nach-Hause-Kuss«, sagte er und stieß sich von der Wand ab. »Ernsthaft, Claire. Pass auf dich auf. Ich mache mir Sorgen.«
    »Ich weiß«, sagte sie und lächelte. Ihre Knie waren noch immer weich und das pulsierende Licht in ihrem Kopf schien einfach nicht nachzulassen. »Der bisher beste Kuss übrigens.«
    Er zog die Augenbrauen nach oben. »Du vergibst Punkte dafür?«
    »Hey, du hast gerade selbst die Messlatte höher gelegt. Ich bewerte nicht auf einer Kurve.«
    Sie verließ ihn nur widerwillig, um ihren Rucksack zu schnappen und nachzuschauen, ob Eve in der Stimmung war, sie zur Schule zu fahren.

3
     
    D er Unterricht am Morgen lief gut und Claire hing in den Pausen in der Cafeteria herum, wo Eve ihren Arbeitstag hinter der Theke verbrachte. Eve machte das gut – sie war ruhig, effektiv und scheinbar immun gegen die Unverschämtheiten vieler Studenten. Claire hatte herausgefunden, dass die unhöflichen unter ihnen meistens unter Schutz standen; es war also eine Frage des Standes. Eve hatte sich dafür entschieden, kein Schutzabkommen mit einem Vampir zu schließen, und diejenigen, die das getan hatten, schauten auf sie herab.
    Oder sie waren einfach nur gehässig. Was ebenso vorkam. Man musste keinen Kontakt zu Vampiren haben, um ein arroganter Idiot zu sein.
    Eve arbeitete heute mit einem anderen Mädchen, das Claire nicht kannte; ihr langes, glattes braunes Haar fiel ihr schimmernd wie ein Vorhang über die Schulter. Sie trug es offen, aber das war wohl in Ordnung, da sie nicht direkt mit den Getränken oder so arbeitete, sondern nur Bestellungen aufnahm. Auf ihrem Namensschildchen stand Amy und sie sah fröhlich und nett aus. Sie und Eve unterhielten sich wie Freundinnen, was gut war. Eve brauchte das. Claire schlug die Zeit zwischen den Unterrichtsstunden tot, indem sie in ihrem Lehrbuch für Englische Literatur blätterte – langweilig – und einem Buch über Stringtheorie für Fortgeschrittene – nicht langweilig –, das sie aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Ihr gefiel die Vorstellung, dass schwingende Saiten die Grundlage aller Dinge sein könnten, dass es alle möglichen Arten von vibrierenden Oberflächen geben könnte. Das machte die Welt... aufregender. Immer in Bewegung.
    Ihre Uhr piepste und erinnerte sie daran, dass sie zu spät zum Unterricht kommen würde, wenn sie sich nicht beeilte, deshalb raffte sie ihre Sachen zusammen, winkte Amy und Eve zu und eilte aus der Cafeteria hinaus in die warme Nachmittagssonne.
    Als sie so in das gleißende Licht blinzelte, prallte sie mit Monica zusammen. Die kam gerade die Treppe herauf, als sie hinunterrannte. Claire streckte automatisch die Hand aus, um der anderen Halt zu geben, als diese schwankte, aber dann dachte sie: Was tue ich da eigentlich? Monica hatte sich nämlich einmal fast totgelacht, als Claire die Treppe hinuntergestürzt war und sich beinahe den Schädel dabei eingeschlagen hätte.
    »Hey, mach doch die Augen auf, blöde Kuh!«, blaffte Monica und schaute dann genauer hin.
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