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Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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einmal das Gefühl, in guten Händen zu sein. Aber anstatt dass Harris ihr die erste Frage stellte, begann Francine zu fragen.
    "Wie ist mein Dad umgekommen?"
    "Durch einen Stich mit einem spitzen Gegenstand. Einem Messer oder Brieföffner oder etwas dergleichen... Sagen Sie, wann haben Sie ihren Vater zum letzten Mal gesehen?"
    "Beim Essen. Dann bin ich zu Miss Gormley in die Küche gegangen und wir haben uns unterhalten, bis sie dann hinüber in ihre Wohnung gegangen ist... Ich habe Dad gesucht und ihn dann im Esszimmer gefunden."
    "Sie waren allein im Haus?"
    Francine schluckte. Sie zögerte mit der Antwort. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Natürlich! Dieser Polizist musste selbstverständlich sie in erster Linie verdächtigen, ihren Vater umgebracht zu haben!
    "Ja", murmelte sie fast wie in Trance. "Ich war allein..."
    Sie blickte auf. "Glauben Sie, dass ich meinen Vater umgebracht habe?"
    Harris machte ein hilfloses Gesicht. Er zuckte mit den Schultern.
    "Ich weiß es nicht, Miss."
    "Ich habe meinen Vater geliebt!"
    "Sie glauben gar nicht, mit wie vielen Menschen ich schon zu tun hatte, die jemanden umgebracht haben, den sie liebten..."
    In diesem Moment kamen Bellinda und Colin Randolph ins Esszimmer gestürmt. Francine wandte sich zu ihnen herum und runzelte dann verwundert die Stirn.
    "Ihr seid schon zurück?"
    "Ja, Bradley, der Butler hat im Theater angerufen und uns benachrichtigen lassen. Er hat wohl den ganzen Aufmarsch von Polizei und Krankenwagen da draußen von seinem Fenster aus gesehen..."
    "Darf ich fragen, wer Sie sind?", erkundigte sich Harris.
    "Ja, ich bin Colin Randolph, der Neffe von Mr. Baily. Und dies ist meine Frau."
    "Wissen Sie beide schon, was geschehen ist?"
    "Ja, einer Ihrer Kollegen hat es mir draußen gesagt. Das ist ja furchtbar..." Colin Randolph trat zu Francine heran und fasste sie von hinten bei den Schultern. Sie zuckte unwillkürlich zusammen.
    Vielleicht sollte es eine Geste des Trostes sein, aber Francine empfand sie als unangenehm.
    "Ich hoffe, du hast noch keine Aussage gemacht...", hörte sie Colin dann hinter sich sagen.
    Francine wandte sich zu ihm um und hob die Augenbrauen.
    "Weshalb?"
    "Ich habe von unterwegs aus Mr. Lamont angerufen. Du solltest nichts sagen, bis er nicht dabei ist."
    "Den Anwalt?"
    Colin nickte. Seine Züge drückten so etwas wie Verlegenheit aus. Die ganze Situation schien ihm irgendwie peinlich zu sein. Francine blickte ihn offen an, seine Augen wichen ihr aus. "Ja", bestätigte er dann.
    "Sie hat Mr. Harris bereits gesagt, dass sie allein im Haus war, als...", begann Miss Gormley und stockte schließlich.
    Colin ließ Francines Schulter los.
    "Oh Gott!", stieß er hervor.
    Francines Stirn legte sich in Falten. Sie war noch wie betäubt von dem, was sich zugetragen hatte. Aber langsam dämmerte es ihr, in welche Richtung die Sache jetzt lief. Und diese Richtung gefiel ihr nicht! "Was soll das heißen, Colin?", fragte sie.
    Colin hob die Hand. "Kein Wort mehr, Francine, hörst du? Erst wenn Mr. Lamont hier eingetroffen ist..."
    Colin glaubt, dass ich Dad umgebracht habe, wurde es Francine klar.
    Es schien für ihn überhaupt keine Frage zu sein. Es machte Francine den Eindruck, als wäre ihre Schuld für Colin bereits eine erwiesene Tatsache und als ginge es nur noch darum, irgendwelche mildernden Umstände zu erstreiten. Und Colin würde der einzige bleiben, der so über die Sache dachte... Warum auch nicht?, schoss es Francine bitter durch den Kopf. Es schien einfach das Naheliegendste zu sein, sie zu verdächtigen. Aber irgendetwas an der Art und Weise, wie er sie vor diesem Kriminalbeamten namens Harris zu schützen versuchte, gefiel ihr nicht. Vielleicht war es dieser seltsame Ausdruck in seinem Gesicht, den sie nicht zu deuten suchte, vielleicht auch einfach die Tatsache, dass er den Verdacht gegen sie durch seine Aktivitäten eher verstärkte als abschwächte.
    "Wann haben Sie denn Mr. Baily zum letzten Mal gesehen?", fragte Harris jetzt an Colin und Bellinda gewandt. "Beim Essen!", kam die übereinstimmende Antwort.
    "Und was war danach?"
    "Danach sind wir sofort in die Stadt gefahren, um die Theatervorstellung nicht zu versäumen", meinte Colin.
    Und Bellinda beeilte sich mit breitem Lächeln hinzuzufügen: "Dafür gibt es natürlich jede Menge Zeugen..."
    Wie schön für euch beide!, dachte Francine sarkastisch.
    "Falls Sie vorhaben sollten, Francine zu verhaften...", begann Colin, aber Harris brachte ihn mit einer Bewegung der
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