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Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Hand zum Schweigen.
    "Nein, soweit sind wir noch nicht, Mr. Randolph. Keine Sorge!"
    Colin atmete tief durch. "Das hätte ich Ihnen auch nicht geraten! Unser Haus wird von Mr. Lamont vertreten, der ein..."
    "...ein ausgezeichneter Anwalt ist, ich weiß, Mr. Randolph!"
    Harris wandte sich an Francine.
    "Was wird nun?", fragte sie.
    Harris versuchte, sie etwas zu beruhigen.
    "Machen Sie sich keine Sorgen, Miss Baily!"
    "Das ist leichter gesagt, als getan!"
    "Ich möchte Sie übrigens bitten, sich für die nächsten Tage hier zur Verfügung zu halten und Bangor nicht zu verlassen."
    "Ist in Ordnung!", meinte Francine.
    Colin wollte zu einem Protest ansetzen, aber Harris kam ihm zuvor.
    "Das gilt für alle hier!", meinte er. "Nicht nur für Miss Baily!"
     
    *
     
    Etwas später tauchte dann auch noch Lamont auf, während Harris mit seinen Befragungen fortgefahren war. Die Männer von der Spurensicherung waren unterdessen längst fertig und auch der Arzt hatte seine Arbeit getan. Der tote Jeffrey J. Baily war auf dem Weg in die Gerichtsmedizin, während sein Arbeitszimmer von Beamten sorgfältig versiegelt wurde. Niemand hatte Zutritt dorthin, sofern er nicht eine Erlaubnis der Polizei hatte. Zwischendurch hörte Francine einen kurzen Dialog zwischen Colin Randolph und Lamont, dem Anwalt. Sie glaubte schier ihren Ohren nicht zu trauen...
    "Schirmen Sie Francine etwas von diesem Harris ab. Alles spricht gegen sie..."
    "Ich tue, was ich kann, Mr. Randolph."
    "Die Aktien der Baily Company werden fallen, wenn an den Tag kommen sollte, dass tatsächlich die Tochter des großen Baily ihn erstochen hat!"
    "Und die Boulevard-Presse wird sich das Maul zerreißen!", setzte Bellinda hinzu. "Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir!"
    "Ja", meldete sich nun wieder Colin Randolph zu Wort. "Wir sollten keinerlei Risiko eingehen..."
    "Das mit den Aktien wird sich wieder legen!", meinte Lamont zuversichtlich. "Wenn erst einmal klar ist, wer in Zukunft das Sagen hat, werden sie bald wieder steigen."
    Nun wandte sich Harris an Lamont und das Gespräch in dieser kleinen Gruppe erstarb augenblicklich.
    "Sie sind der Familienanwalt?", fragte der Kriminalbeamte.
    Lamont nickte. "Ja. Aber nicht nur das, ich bin auch zeichnungsberechtigt für die Baily Company."
    "Ah, interessant. Bis zu welchem Limit?"
    "Es gibt kein Limit. Mr. Baily und ich kennen uns seit der Schulzeit. Und wir haben einander absolut vertraut."
    "Verwalten Sie auch das Testament?"
    Nachdem Harris das gefragt hatte, war es auf einmal völlig still im Raum. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so leise war es.
    Lamont verzog das Gesicht zu einem dünnen, etwas gezwungenen wirkendes Lächeln. Auf Francine machte es den Eindruck, als wären Bellinda und Colin Randolph plötzlich aus einem unerfindlichen Grund ein wenig nervös geworden. Einen Moment lang geschah überhaupt nichts und alles schien irgendwie in der Schwebe zu hängen.
    Dann endlich kam Lamonts Antwort. "Es gibt kein Testament!", sagte der Anwalt knapp.
    Harris zog die Augenbrauen hoch, so als fiele es ihm schwer, das zu glauben.
    "Und da sind Sie sich absolut sicher?"
    "Ja, natürlich! Wenn es eines gäbe, dann hätte er es bei mir und keinem anderen hinterlegt, da bin ich mir absolut sicher!"
    "Weshalb?"
    "Er hat vor einigen Jahren einmal ein Testament verfasst und auch bei mir hinterlegt! Es war zu Gunsten seines Sohnes, der ja inzwischen gestorben ist. Er hat das Testament daraufhin vernichtet."
    "Ist das nicht verwunderlich?", fragte Harris stirnrunzelnd. "Ein millionenschwerer Mann wie Baily - und macht sich keine Gedanken über den Tag seines Todes hinaus..."
    "Das ist nicht wahr", mischte sich nun Francine ein.
    Harris wandte sich zu ihr um. "Wie meinen Sie das?"
    "Er hat in Wahrheit an nichts anderes gedacht. Zumindest seit mein Bruder John tot ist. Er hätte es gerne gesehen, wenn ich mehr Interesse für die Unternehmensbelange gezeigt hätte - so wie John es getan hat. Aber..." Sie zögerte bevor sie weitersprach. Dann flüsterte sie mit halberstickter Stimme: "Ich hatte andere Interessen..."
    "Hat Mr. Baily noch andere Verwandte in direkter Linie - außer Ihnen, Miss?", fragte Harris.
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein."
    "Dann werden Sie jetzt wohl alles bekommen, nicht wahr?"
    "Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht..."
    "Aber so ist es doch, nicht wahr?"
    Natürlich war es so! Es passt alles zusammen!, durchfuhr es Francine wie ein Blitz. Alles, aber auch wirklich alles deutete auf
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