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Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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den Verdacht auf sie gelenkt hatten... Wenn sie den Plan nicht aufgegeben hatten, sich das Vermögen von Jeffrey J. Baily unter den Nagel zu reißen, dann gab es nur einen Weg für die beiden: Sie mussten Francine aus dem Weg räumen... Sie könnten Francine mitsamt dem Wagen in die Tiefe stürzen!, durchfuhr es Harris. Und dann würde der finstere Jenkins das Mörderpaar mit dem zweiten Wagen mitnehmen. Es würde wie ein Unfall aussehen... Norman Harris fuhr wie ein Verrückter, während der Regen die Straße in eine lebensgefährliche Rutschpiste verwandelt hatte. Wenn seine Vermutungen stimmten, dann musste er sich beeilen. Er hoffte inständig, dass es noch nicht zu spät war. Und dann erreichte er endlich jene Kurve, bei der es so steil hinunter ging. Zwei Wagen waren dort. Norman Harris stoppte abrupt, riss die Tür auf und zog den Dienstrevolver aus seinem Schulterholster.
     
    *
     
    "Keine Bewegung! Polizei!"
    Der Regen hatte nachgelassen und die drei Personen, die da versuchten, einen Wagen vorwärtszuschieben, drehten sich abrupt um.
    Colin Randolphs hatte eine Waffe in der Hand. Harris sah es gerade noch rechtzeitig, bevor sein Gegenüber den Revolver heben und abdrücken konnte. Harris feuerte und traf Colin am Arm. Dieser fluchte lauthals. Die Waffe fiel in den Schlamm. Harris kam näher heran.
    "Wo ist Francine?"
    Eisiges Schweigen schlug ihm entgegen.
    "Na los, raus damit! Ihr Spiel ist ohnehin aus!"
    "Sie liegt auf dem Rücksitz!" sagte Bellinda dann.
     
    *
     
    Namenlose Dunkelheit umgab Francine. Sie hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren. Das letzte, woran sie sich erinnerte, war der Schlag, den Colin ihr versetzt hatte. Sie öffnete vorsichtig die Augen und hörte verschiedene Stimmen. Das Licht war grell und tat ihr im ersten Moment weh. Es war das helle Neonlicht eines Krankenhauszimmers.
    "Francine, wie geht es dir?", fragte eine Stimme. Eine Stimme, die ihr wohlbekannt war.
    "Norman..."
    Sie wollte hochfahren und sich aufrichten, aber eine starke Hand hielt sie zurück. Und das war vielleicht auch gut so, denn in ihrem Kopf drehte sich alles. Sie spürte einen dumpfen, brummenden Schmerz.
    "Du hast einen ganz schönen Schlag abbekommen, Francine. Aber davon wirst bald nichts mehr merken..."
    Sie blickte in Normans freundliches Gesicht.
    "Was ist geschehen?", fragte sie. "Colin..."
    "Colin sitzt hinter Schloss und Riegel. Ebenso wie Bellinda und Jenkins!"
    "Sie wollten mich umbringen, Norman!"
    "Ja, ich weiß. Ich bin gerade noch rechtzeitig gekommen. Sie wollten dich mit dem Wagen in die Tiefe stürzen!"
    "Oh, Norman!"
    Er strich ihr über das Haar und dann beugte er sich ihr nieder und gab ihr einen Kuss. "Du kommst sicher bald aus dem Krankenhaus heraus. Der Arzt sagte, dass du eine Gehirnerschütterung hättest."
    Norman legte jetzt einen kleinen Kassettenrecorder auf den Nachttisch neben ihrem Bett.
    "Hör dir das bitte an!", sagte er und betätigte die Start-Taste.
    "...Ich...finde...keine...Ruhe!", kam es dumpf aus dem Recorder heraus und Francine erstarrte.
    Im ersten Moment löste die Stimme ihres toten Vaters einen Anflug von Panik in ihr aus.
    Doch dann begann sie zu begreifen.
    "Ich bin also keineswegs wahnsinnig geworden!", stellte Francine erleichtert fest.
    "Nein, Francine, du bist alles andere als irrsinnig."
    Francine deutete auf das Kassettengerät.
    "Woher hast du das?", fragte sie.
    "Das ist bei der Durchsuchung des Baily-Hauses gefunden worden. Die Randolphs sind dafür verantwortlich. Dein Vater benutzte für gewöhnlich ein Diktiergerät. Colin Randolph war der persönliche Sekretär deines Vaters. Es ist für ihn sicher nicht schwer gewesen, an eine der vielen besprochenen Kassetten zu kommen, und dann diese Aufnahme daraus zusammenzuschneiden."
    "Kein Wunder, dass Colin die Stimme nicht gehört hat!", meinte Francine bitter. "Er wollte mich in den Wahnsinn treiben! Er und Bellinda!"
    Norman Harris nickte.
    "Ja, das gehörte zu ihrem Plan. Sie wollten an das Vermögen deines Vaters und dazu war ihnen jedes Mittel recht."
    "Aber wie war es möglich, dass ich die 'Geisterstimme' überall hören konnte!"
    "Die Randolphs haben ein Netz von kleinen Lautsprechern gelegt, bevor du dich im Baily-Haus einquartiert hast... Ein teuflischer Plan."
    Sie seufzte.
    "Und der Brief von Dad? Den haben die beiden auch verfasst, nicht wahr?"
    "Ja."
    "Ich glaubte schon, den Verstand zu verlieren. Es ist ein scheußliches Gefühl..."
    "Du hast eine Menge durchmachen müssen, Francine.
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