Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Antwort. Als sie die Tür berührte, um ein weiteres Mal anzuklopfen, bemerkte sie, dass sie gar nicht verschlossen war. Sie drückte etwas gegen das dunkle Holz und die Tür ging mit einem schrecklichen Knarren auf. Sie sah ihren am Schreibtisch sitzen.
    Er wandte ihr den Rücken zu und rührte sich nicht. "Dad!"
    Er antwortete nicht. Als sie seinen Sessel dann umrundet hatte und ihn von vorne sah, packte sie das Entsetzen!
    "Nein... Dad!" Sie schluckte und stand wie angewurzelt da. Für einen Moment war sie unfähig, irgendeine Bewegung zu machen. Was sie sah, ließ sie frösteln. Der Kopf war Dad nach vorn gesackt und fast schien es, als würde er schlafen. Aber das dem nicht so war, das verriet der rote Fleck vorne auf seiner Anzugweste... Jeffrey J. Baily war tot!
    "Oh, mein Gott!", flüsterte Francine und schluckte unwillkürlich. Es war so schrecklich, so furchtbar.
    Alles in ihr krampfte sich zusammen, als sie begriff, was hier vorgefallen sein musste! Sie zitterte. Ihr Vater war ermordet worden, das war wohl eine unumstößliche Tatsache! Und man brauchte auch kein Kriminalpolizist zu sein, um das in diesem Fall erkennen zu können. Erst jetzt bemerkte Francine, dass das Fenster offenstand. Ein kalter Hauch kam von draußen herein und ließ sie frösteln.
     
    *
     
    Francine brauchte einige Augenblicke, bis sie wieder einigermaßen klar denken konnte. Dann verließ sie eilig das Haus und rannte hinüber zur Wohnung von Miss Gormley. Verzweifelt klopfte sie an der Tür. "Miss Gormley! Machen Sie auf! So machen Sie doch auf!"
    Zunächst kam keine Antwort und so klopfte Francine noch einmal.
    "Miss Gormley!"
    Es dauerte eine Weile, bis Miss Gormley an der Tür war.
    "Was ist denn. Francine! Was tun sie hier?"
    Francine rang nach Atem.
    "Etwas Schreckliches ist geschehen!"
    "Sie sind ja ganz bleich, Francine!"
    "Dad ist tot! Kommen Sie!"
    "Einen Augenblick! Ich ziehe mir eben noch Schuhe an!"
    Als sie dann wenig später in Mr. Bailys Arbeitszimmer standen, machte Miss Gormley ein sehr ernstes Gesicht.
    "Francine", sagte sie, "Es gibt keinen anderen Weg. Wir müssen jetzt die Polizei benachrichtigen!"
    "Natürlich...", murmelte Francine.
    "Das hätten Sie als Erstes tun sollen, Miss!"
    "Ja, aber ich war so aufgeregt und so verwirrt!"
    Miss Gormley nickte verständnisvoll.
    Als Francine dann den Telefonhörer abheben wollte, bemerkte sie, dass ihre Hände zitterten. "Miss Gormley..." Francine ließ die Schultern sinken. "Bitte, würden Sie für mich anrufen? Ich bin einfach zu durcheinander!"
    "Natürlich." Und dann nahm die Köchin den Hörer. In Francines Kopf drehte sich alles. Sie atmete tief durch und versuchte sich selbst auf diese Weise etwas beruhigen. Aber es wollte ihr einfach nicht so recht gelingen...
     
    *
     
    Es dauerte nicht lange und das Haus der Bailys wurde von einem ganzen Tross von verschiedenen Wagen belagert. Streifenwagen waren gekommen, ein Krankenwagen und ein Arzt. Und dazu ein halbes Dutzend Polizisten, zum Teil in Uniform, zum Teil in Zivil. Francine nahm nur am Rande wahr, was um sie herum geschah. Es war ein hektisches Kommen und gehen, währenddessen sie wie betäubt im Esszimmer saß. Miss Gormley versuchte sie ein bisschen zu trösten, aber das war unter diesen Umständen nicht leicht.
    "Wer kann so etwas nur tun?", fragte Francine.
    "Ich weiß es nicht, Francine."
    "Wir haben uns oft nicht gut verstanden - und gerade, als wir einen neuen Anfang gemacht und uns ausgesprochen haben..." Dann stand plötzlich einer der Zivilbeamten vor ihr. Sie blickte auf und sah in freundliche grün-blaue Augen. Der Mann konnte kaum älter als dreißig sein.
    "Sie sind...?"
    "Francine Baily. Die Tochter des Toten."
    Er reichte ihr die Hand. "Es tut mir leid für Sie!", sagte er dann verständnisvoll. Seine Stimme hatte einen warmen Klang, die vertrauenswürdig klang. Francine blickte zu ihm auf. Der Mann, der vor ihr stand war etwa einen Kopf größer als sie und hatte ein sympathisches Gesicht, das von einem vollen, braunen Haarschopf umrahmt wurde. Er sah sie zunächst nur flüchtig an. "Mein Name ist Harris und ich leite diese Aktion hier." Er zeigte ihr seinen Dienstausweis. "Wenn Sie nichts dagegen haben, dann möchte ich Ihnen gerne ein paar Fragen stellen..."
    "Miss Baily steht noch unter Schock", mischte sich Miss Gormley ein. Aber Francine winkte ab.
    "Danke, aber es wird schon gehen..."
    Harris setzte sich. Und dann trafen sich seine ruhigen Augen mit Francines Blick und sie hatte auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher