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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit
Autoren: Townley Gemma
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das falsche Handy eingesteckt.«
    »Falsches Handy?«, fragte Helen. »Wie meinst du das?«
    »Das hier ist das Handy von Max.«
    »Und jetzt kannst du ihn nicht anrufen?« Helen sah völlig erschüttert aus.
    »Ich kann versuchen, ihn auf meinem Handy anzurufen«, sagte ich schnell. Ihre Leichenbittermiene konnte
ich nicht ertragen. Wenn Helen sich ins Zeug legte, kriegte sie bei mir eben immer, was sie wollte.
    Sie nickte eifrig, aber bevor ich meine Nummer eingeben konnte, klingelte das Handy. Da ich annahm, dass es sich um Max handelte, meldete ich mich, ohne vorher aufs Display geschaut zu haben.
    »Hallo?«
    Schweigen am anderen Ende. Dann: »Hallo. Könnte ich bitte Max sprechen?«
    Eine Frauenstimme. »Oh«, sagte ich enttäuscht. »Ich fürchte, das geht nicht. Er ist nämlich nicht hier. Ich meine, nicht bei mir. Kann ich … ihm was ausrichten?«
    »Ausrichten?«, sagte die Frau. »Ich weiß nicht. Mit wem spreche ich denn bitte?«
    Sie hörte sich ziemlich merkwürdig an.
    »Mit Jessica Wild«, antwortete ich. »Ich bin Max’ Verlobte.«
    »Seine Verlobte? Oh je. Ach du meine Güte. Sie sind seine Verlobte?« Die Frau wirkte ziemlich schockiert, und ich merkte, wie mir plötzlich heiß wurde.
    »Ja«, sagte ich. »Seine Verlobte. Und wer sind Sie, bitte?«
    »Ich? Oh. Oh.« Dann herrschte Schweigen, und die Verbindung wurde unterbrochen. Panisch blickte ich auf das Display. Die Nummer war unterdrückt worden. Nicht anders zu erwarten.
    »Was ist?«, fragte Helen und trat zu mir. »Du siehst schrecklich aus. Wer war denn dran?«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Und erst recht nicht, was ich denken sollte. »Wer dran war?«, fragte ich konfus. »Ähem, niemand eigentlich. Nur jemand … für Max.«

    »Du hast also noch gar nicht mit ihm gesprochen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Mir war heiß und leicht übel, als hätte ich etwas Unbekömmliches gegessen. »Mach ich jetzt. Ihn anrufen, meine ich.« Ich drehte mich weg und sagte mir, dass ich mich jetzt auf keinen Fall aufregen durfte. Es ging doch um Max. Den lieben, guten, ehrlichen Max. Diese Frau war vermutlich irgendeine irre alte Schachtel, die in ihn verknallt war. Kein Grund jedenfalls, sich Sorgen zu machen. Ich ging das Telefonbuch durch und suchte nach meinem Namen. Er stand nicht drin. Erschüttert starrte ich auf das Display. Er hatte die Nummer von Stuart Wolf abgespeichert, aber meine nicht? Er hatte die Nummer von Gillie, unserer Rezeptionistin, abgespeichert, aber meine nicht? Erbost schaute ich die ganze Liste durch und schüttelte jedes Mal den Kopf, wenn ein Name auftauchte. Dann hörte ich damit auf. Weil ich meine Nummer gefunden hatte. Schatz. Er hatte sie unter »Schatz« abgespeichert.
    Wenige Sekunden später hatte ich Max dran.
    »Max!« Ich war so erleichtert, seine Stimme zu hören.
    »Alles okay mit dir?«
    »Ja! Ja, absolut«, sagte ich und fühlte mich sofort besser. Auf einen Schlag vergaß ich die ganzen blöden Zweifel und Sorgen, die mir bis eben im Kopf herumgeschwirrt waren. »Aber ich hab aus Versehen dein Handy eingesteckt.«
    »Ach so, jetzt verstehe ich.«
    »Was?«
    »Ich hab die Wiederholungstaste gedrückt und hatte einen sehr eigenartigen Mann dran, der mit mir über Blumen reden wollte.«
    »Ach, das war Giles«, sagte ich kichernd. Giles war
mein Florist und mein neuer schwuler Lieblingsfreund. Blumenarrangements hatten für ihn dieselbe Bedeutung wie für Politiker die nächste Wahl. »Tut mir leid.«
    »Kein Problem. Und, amüsierst du dich mit Helen?«
    »Wir kaufen grade Roséchampagner«, antwortete ich. »Sie meint, den sollten wir für die Hochzeit nehmen.«
    »Rosé? Wirklich?«, fragte Max zweifelnd.
    Ich lächelte und spürte, wie mich dieses wunderbare, warme Leuchten durchströmte, wie immer, wenn ich mit Max redete. »Sie meint, normaler Champagner sei mittlerweile nicht mehr angesagt.«
    Max lachte. »So einfach wird eine ganze Region von der Landkarte gestrichen. Na großartig. Also, dann … Und Roséchampagner klingt doch prima. Glaube ich jedenfalls.«
    »Super. Dann bestelle ich den. Wir sehen uns dann später, oder?«
    »Ich kann’s kaum erwarten. Ach, und, Jess?«
    »Ja?«
    »Es ist nicht so extrem wichtig, aber es wäre vielleicht ganz sinnvoll, wenn du mein Handy ausschalten würdest.«
    »Ausschalten?«
    »Ja. Ich meine … ich kriege eine Menge geschäftliche Anrufe. Ist vielleicht einfacher, wenn die Leute mir gleich eine Nachricht hinterlassen. Sonst musst du dir haufenweise
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