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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit
Autoren: Townley Gemma
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er unser Leben ruiniert hat?«

    Ich nickte stumm und beobachtete, wie sich plötzlich Hoffnung statt Zorn auf Chesters Miene abzeichnete. »Ist das wirklich wahr, Jess? Ist das die Wahrheit, so wahr dir Gott helfe?«
    »Ja.«
    »Verstehe.« Er schwieg eine Weile und sagte schließlich: »Du hast ihn geküsst, sagst du?«
    Ich nickte unbehaglich. »Ich war betrunken und verstört und … es ist schrecklich, was ich getan habe, Chester, ich weiß das.«
    »Und am nächsten Morgen wurde dir klar, dass du Geschäftsgeheimnisse ausgeplaudert hast?«
    »Erst als die Geschichte bekannt wurde. Und ich wollte ja auch alles gestehen, aber dann sagte mir Hugh, ich hätte mit ihm geschlafen. Er behauptete auch, Max hätte mir gar nichts von Glue erzählen dürfen, und wenn ich die Wahrheit sagen würde, könntest du Max wegen Verstoßes gegen die Geheimhaltungsklausel in unserem Vertrag verklagen.«
    »Damit hatte er gar nicht so Unrecht«, sagte Chester ernst. »Max hätte dir nichts darüber erzählen dürfen. Und du wiederum hättest diese Ratte nicht küssen sollen.«
    »Ich weiß«, sagte ich kläglich. »Ich würde mir so sehr wünschen, dass ich das nicht getan hätte. Ich wünsche es mir jeden Tag, jede Stunde.«
    »Und Max? Weiß er das alles?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Chester sah mich forschend an. »Du gehst ja wohl ein ziemliches Risiko ein, indem du mir das jetzt direkt vor deiner Trauung erzählst. Ich könnte ja nun zu Max gehen und für einen ordentlichen Wirbel sorgen.«

    »Ja«, sagte ich. »Ich könnte es dir nicht mal übelnehmen.«
    »O doch, das würdest du wohl schon tun. Ich würde es jedenfalls an deiner Stelle tun.« Chester lächelte.
    »Im Ernst?«, fragte ich nervös.
    Chester seufzte. »Okay, ich sehe das Ganze folgendermaßen: Du hast ausgepackt, um den Ruf deiner Mutter wiederherzustellen. Deine Mutter hat gelogen, um dich zu schützen. Max hat seiner künftigen Braut von einem Geschäftsdeal erzählt und weiß von alledem hier nichts. Und was mich betrifft …«
    »Ja?«
    »Tja, sieht so aus, als würdest du mir eine zweite Chance mit der Frau, die ich liebe, anbieten. Das heißt, ich wäre ein Vollidiot, wenn ich dafür nicht dankbar wäre.«
    »Im Ernst?«, brachte ich mühsam hervor.
    »Ja. Wir wollen mal nicht vergessen, dass du den besten Launch für einen Investment-Fonds in der Geschichte der Werbung auf die Beine gestellt hast.« Er grinste. »Und ich wäre ja wohl komplett unzurechnungsfähig, wenn ich einen weiteren Keil zwischen Jarvis und Milton Advertising treiben würde, wie?«
    Ich schluckte. »Du wirst Max also nichts erzählen?«
    »Ich wüsste nicht, was es da zu erzählen gäbe.« Chester zwinkerte. »Einen Kuss halte ich persönlich nicht für ein Verbrechen.«
    »Aber er weiß nicht … dass ich die undichte Stelle gewesen bin.«
    »Hugh war es«, erwiderte Chester entschieden. »Er ist der miese Verräter, Jess, nicht du. Und du hast aus deinem Fehler gelernt, oder?«
    Ich nickte heftig. »Meine Güte, ja. Und ob.« Und so
war es auch. Ich wusste, dass ich Max irgendwann in ferner Zukunft von dem Hugh-Debakel erzählen würde. Aber nicht jetzt. Jetzt wollte ich erst einmal den Mann heiraten, den ich liebte.
    »Dann bleibt nur noch eines zu tun, oder?«
    »Was denn?« Ich schaute zu Chester auf. Er bot mir seinen Arm an.
    »Dich zur Trauung zu führen«, sagte er. »Du solltest jetzt mal deine Freundin Helen zurückholen.«
    »Kein Problem, bin schon da, hab alles gehört«, verkündete Helen und tauchte urplötzlich hinter einer Tür auf. Sie zuckte ergeben die Achseln. »Ich konnte einfach nicht anders.«
    Ich lachte. »Also gut. Sind wir alle bereit?«
    »Bereit«, bestätigte Helen. »Los, Jessica Wild, machen wir Jessica Wainwright aus dir.«
    »Die wilde Mrs. Wainwright.« Ich lächelte. »Wild?«, fragte Helen verdutzt. Ich nickte grinsend. »Denn ein bisschen wild werd ich wohl immer bleiben … Name ist Schicksal …«

Dank
    Wie immer möchte ich allen danken, die bei der Entstehung dieses Buches mitgeholfen haben: meiner Agentin Dorrie Simmonds, meiner Lektorin Laura Ford, Mark, Carol, meiner Mutter und Atty. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft!

Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel
»A Wild Affair« bei Ballantine Books,
an imprint of the Random House Publishing Group,
a division of Random House Inc., New York.
     
    1. Auflage
    Deutsche Erstveröffentlichung Juni 2010
    Copyright © der Originalausgabe 2009 by Gemma Townley
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