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Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt
Autoren: Julia James
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miteinander zu tun. Als ich ihm erzählte, dass ich vorhätte, nach Skarios zu fahren, schlug er vor, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen." Die Lüge ging Nikos glatt über die Lippen. Und ohne Skrupel. Es genügte, dass er sich an Demetrias Tränen erinnerte, und sein Gewissen war rein.
    Janine antwortete nicht, sah ihn einfach nur an.
    Seine Augen zogen sie unwillkürlich in ihren Bann. Sie waren von einem unglaublich tiefen Braun, und kleine Sonnenflecken tanzten darin. Plötzlich war ihr der Mund wie ausgetrocknet.
    Noch nie zuvor hatte sie in solche Augen geblickt. Sie erschienen ihr wie zwei tiefe Seen, in denen sie sich zu verlieren drohte.
    Einen kurzen Moment lang erlaubte sie sich den Luxus, davon zu träumen, was passieren würde, wenn sie die Kontrolle aufgab und …
    Doch dann riss sie sich entschlossen zusammen. Was zum Teufel war nur mit ihr los? Was machte dieser Mann mit ihr?
    In diesem Moment brachte der Kellner ihnen ihre Getränke. Janine war froh über die Ablenkung. Nervös griff sie nach ihrem Glas und versuchte, sich auf die Worte ihres Gegenübers zu konzentrieren.
    "Stephanos hat Sie also gebeten, mich aufzusuchen?" fragte sie verwirrt.
    Nikos nickte. "Ja, so ist es."
    "Verstehe … Das ist wirklich nett von Ihnen, Mr. … Mr. …"
    Er zögerte kurz, doch es fiel ihr kaum auf, so sehr erregte sie seine Gegenwart.
    "Kiriakis", erwiderte er. "Nikos Kiriakis."
    Offensichtlich sagte ihr der Name gar nichts. Dieses Risiko hatte er einkalkuliert. Warum hätte Stephanos seiner Geliebten auch von seinem Schwager erzählen sollen?
    Nikos Kiriakis. Immer wieder ging Janine dieser Name durch den Kopf.
    Dann sprach er weiter, und sie hörte ihm aufmerksam zu.
    "Stephanos hat noch etwas anderes vorgeschlagen", fuhr er fort.
    "Was denn?" Noch immer fühlte sie sich wie hypnotisiert. Es kam ihr vor, als würde sie die ganze Szene nur träumen.
    Nikos merkte, wie verwirrt sie war. Ihm konnte es nur recht sein. Er war davon ausgegangen, dass er seine Wirkung auf sie nicht verfehlen würde. Mit einer solch umwerfenden Reaktion hatte er allerdings nicht gerechnet. Genau das hatte er gewollt – sie vollkommen in seinen Bann zu ziehen und ihren Willen zu brechen.
    "Wie Sie wissen, befindet sich Stephanos gerade auf dem Weg in die Staaten", sagte er. Er ging davon aus, dass sein Schwager ihr davon erzählt hatte. Ob sie wusste, dass Demetria dort einen Arzt aufsuchen wollte? Er bezweifelte es.
    "Er befürchtet, Sie könnten sich in der Zwischenzeit hier langweilen. Daher hat er mich gebeten, mich ein wenig um Sie zu kümmern." Er lächelte sein gewinnendes Lächeln. "Natürlich nur, wenn Sie damit einverstanden sind."
    Was hatte er gerade gesagt? Wieso glaubte Stephanos, sie könnte sich hier langweilen? Und wie kam er nur auf die Idee, ausgerechnet einen so attraktiven Mann zu bitten, sich um sie zu kümmern? Irgendwie ergab das Ganze keinen Sinn.
    Nikos merkte, wie durcheinander sie war, und musste ihr wohl auf die Sprünge helfen.
    "Vielleicht sollte ich Ihnen sagen, dass mir bekannt ist, in welcher Beziehung Sie und Stephanos Ephandrou zueinander stehen", meinte er und sah sie dabei eindringlich an.
    Bestürzt schaute sie ihn mit großen Augen an. "Wirklich?"

2. Kapitel
     
    Sehr gut, Miss Fareham, sehr gut, dachte Nikos. Sie war wirklich eine großartige Schauspielerin. Dieser Anflug von Überraschung, dieser gekonnte Augenaufschlag – wer wäre nicht darauf hereingefallen? Was hatte sie denn gedacht, wie andere Leute die Beziehung zwischen einem zweiundfünfzigjährigen Mann und einer jungen Frau deuten würden, die nur halb so alt war wie er? Er presste die Lippen zusammen.
    Noch immer sah Janine ihn erstaunt an, so, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. Als ob sie nicht verantwortlich wäre für den Kummer seiner Schwester. Als ob das Ganze sie gar nichts anginge. Aber das wird sich ändern, schwor er grimmig. Sie sollte am eigenen Leibe erfahren, was es hieß, eine Ehe zu zerstören.
    "Überrascht Sie das etwa?" fragte er. "Solche Beziehungen gibt es öfter, als man denkt." Er versuchte, jede Ironie aus seiner Stimme zu verbannen.
    Janine wusste nicht, was sie von der Geschichte halten sollte. Stephanos hatte sie von Anfang an um höchste Diskretion gebeten. Daher verwirrte es sie, dass dieser Fremde jetzt so beiläufig von ihrer Beziehung sprach. Aber anscheinend gingen griechische Männer davon aus, dass ausländische Frauen ein sehr lockeres Verhältnis zu solchen Dingen hatten. Nikos
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