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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament
Autoren: Serdar Somuncu
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ist also die Gleichberechtigung. Vorab ein paar nachdenklich stimmende Zahlen: Frauen stellen 50 % der Bevölkerung dar. Frauen kriegen 100 % aller Kinder.
    Gerda fragt: ›Wo bleibt da die Gleichberechtigung?‹
    Schlimmer noch: Frauen haben nur 87,9 % aller Brüste, alleine ich habe zwei.
    Gerda fragt: ›Wo bleibt da die Gleichberechtigung?‹
    Dabei schreiten doch aufregende Frauen uns voran, ich denke dabei nur an unsere Bundeskanzlerin, die gerne orangene Oberbekleidung mit großen dunklen Flecken unter den Achseln trägt, Angela Merkel, eine Frau die wirklich weiß, wo’s lang geht, oder Ulla Schmidt, die mir so manchen Frisiertipp gegeben hat, oder die Frau von der Leiden, die nicht nur ihre Kinder, sondern alle Menschen nicht leiden kann. Da weiß ich noch, woran ich bin.
    Liebe Raucher, haben auch Sie das Problem mit dem Aufhören? Dann habe ich hier was für Sie (hält eine Dose mit Tabletten nach oben): Nikoweg, drückt das Verlangen nach einer Zigarette einfach weg. Bei Nikoweg verspüren Sie alles, nur kein Verlangen nach Rauch mehr (klebt sich die Tablette mit einem Streifen Tesafilm auf den Arm). Nikoweg ist ganz einfach. Sie nehmen diese kleine, na ja, kaugummiartige Tablette und wie jedes Nikotinpflästerchen kleben Sie sich einfach auf den Unterarm und schon haben Sie kein Verlangen mehr!
    Haben Sie auch vielleicht das Problem, dass der Kleine seinen Pausensnack nicht essen möchte? Das liegt häufig nicht am Pausensnack, bei dem Sie sich so viel Mühe gegeben haben, sondern wie moderne Marktforschung zeigt, kommt es auf die Verpackung an. Und da haben wir eine wunderschöne Verpackung gefunden, nämlich des Pennälers Traum, die sogenannte Frühstücksdose (hält die von Serdar zuvor erworbene »Plasik-Muschi« in die Kamera). Diese Frühstücksdose hält die Wurst frisch bis in die große Pause (schiebt eine BiFi in die Muschi) und wenn der Kleine ein bisschen mehr essen mag, passt auch die Zweite hinein.
    Schauen Sie! Und so bleibt ’se frisch. Und bevor man sie dann isst, kann man sie mit der Hand anwärmen und dann kommt sie auch wieder raus.
    Das ist doch lecker und hygienisch.
    Gestern hab’ ich noch gelesen: ›Wenn ein BH falsch ist, dann ist das schädlich für die Moppen!‹ Und ähm, übrigens Gerda zeigt gerne Warzen!
    Ha! Weil Sex in der Sendung hilft, die Quote nach oben zu treiben, das ist erwiesen worden.
    Also, das Huroskop, diesen Monat ist der Löwe dran. Der Löwe knurrt und stinkt, weil er zu viel trinkt. Schließen Sie, liebe Hausfrauen, den Schnaps einfach weg und saugen Sie dann noch ein Weilchen. Meistens pumpt er etwas nach, den Rest einfach in ein Tempo spucken. Ihre Glückszahl ist übrigens die Vier und der Aszendent trägt 38.
    Wir kommen zur Wettervorhersage. Schauen Sie aus dem Fenster und seien Sie guter Dinge, was denn vom Himmel hagelt, sind nämlich die Reste Ihrer zersägten Nachbarin und kein Regen. Also Glückauf! Dann brauchen Sie nicht mal einen Schirm.«
    Gerda reißt sich die Perücke vom Kopf. Ein Mann wird sichtbar: »Boah, die scheiß Bundesanstalt für Arbeit oder Agentur für Arbeit! Das klappt doch nie! Das soll lustig sein? Sag’ doch ma’ selber, Uli! Und dafür hab’ ich meine ABM in Zwickau aufgegeben! Könnte jetzt so schön drüben sein! Scheiße hier, meine Warzen tun mir auch weh!«

    SHN, Kapitel 10: Der Hassprediger über Krieg und geheucheltes Interesse
    Serdar fährt im Auto: »Jeden Tag, ja, jeden Tag, ist irgendwo auf dieser Welt ein Krieg. Und die Leute, die es immer nur dann merken, dass Krieg ist, wenn sie irgendeine Werbeindustrie erreicht mit ihrem Antikriegsgehabe, die ermöglichen erst, dass es Kriege gibt, dadurch, dass sie partizipieren an industriellen Vorgängen.
    Wer macht denn unsere T-Shirts, die wir bei Hennes & Mauritz kaufen, für 8,90 Euro, wer macht ’se denn? Die, über die wir am meisten schimpfen, wenn es uns in den Kram passt. Ja. Die Chinesen. Aber wenn’s um Tibet geht, dann ist China uns nicht gut genug, dann ist China undemokratisch. Dabei ist China wahrscheinlich 100 Mal so demokratisch wie die schwulen Tibeter oder Tibetaner, man weiß ja nicht mal, wie man’s richtig sagt.
    Man weiß zwar, dass man für den Dalai Lama ist, aber man weiß nicht, ob’s Tibetaner oder Tibeter heißt. So weit ist es ja dann doch nicht mit dem Interesse, das ist ja ein Instant-Interesse, das man entwickelt, weil’s gerade zur Zielgruppe gehört. Student, 28, Free-Tibet-Fahne. Dabei ist die Free-Tibet-Fahne in China
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