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Hass

Hass

Titel: Hass
Autoren: C Coulter
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redeten gleichzeitig und einer sagte, er sehe aus wie aufgewärmter Toast. Alle schüttelten ihm die Hände und klopften ihm auf den Rücken. Die Frauen küssten ihn auf die Wange. Zum Schluss stand er vor Mr Maitland, einem Mann wie ein Baum, dessen Frau neben ihm ihn breit anlächelte. Die vier Jungs der beiden, allesamt rechte Rabauken, standen daneben. Er umarmte Mrs Maitland und begrüßte die anderen mit High five.
    »Papa!«
    Sean rannte ihn beinahe um. Savich hob ihn hoch über seinen Kopf. Sean rief: »Du glaubst nicht, was Mama …«
    »Sean, nein!«
    »Okay.« Also erzählte Sean ihm von seinem neuen Goldfisch und davon, wie der Terrier Astro versucht hatte, seinen Kopf ins Aquarium zu stecken.
    Schließlich gelang es Savich, auch mal zu Wort zu kommen. »Sherlock, sagst du mir bitte, was das hier alles soll? Was …«
    Mr Maitland nahm ihn am Arm. »Kommen Sie mit mir, mein Freund. Ich bringe Ihnen ein riesiges Glas Eistee und so ein abscheuliches kaltes Paprika-Oliven-Sandwich, von dem Sherlock behauptet hat, es sei Ihr Lieblingsessen.«
    »Also, ich …«
    Er wurde zum hinteren Teil des Hauses geschoben und geschubst. Eine lange Reihe Glastüren führte auf die Terrasse und eine große, von Eichen eingegrenzte Rasenfläche hinaus.
    Die Türen öffneten sich, und Ollie Hamish flüsterte ihm ins Ohr: »Einen Schritt nach draußen, ja, so ist’s gut. Sean, Kumpel, komm zu Onkel Ollie.«
    Als sein Sohn sicher auf Ollies Schultern saß, ging Savich die restlichen drei Stufen zur Terrasse hinunter.
    »Dillon, sieh nach rechts!«
    Das kam von Ruth. Er lächelte ihr zu. Dix und die Jungs waren auch da. Er wusste immer noch nicht, was hier gespielt wurde, aber er drehte sich langsam um und erblickte etwas Wunderschönes. Ein brandneuer feuerroter Porsche 911 Carrera Cabriolet stand in der Einfahrt. Jemand hatte ein riesiges rotes Band darumgewickelt und am Lenkrad zur Schleife gebunden.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Dillon!«
    »Ich hab doch noch gar nicht Geburtstag«, sagte er, ohne den Blick von dem fantastischen Gefährt abzuwenden.
    »Macht nichts, wir feiern jetzt schon«, sagte Mr Maitland und klopfte Savich auf die Schulter. »Sherlock hat entschieden, dass Sie lange genug geknickt waren, weil Sie immer ihre Volvo-Kiste fahren mussten. Sie kann das Geheul mitten in der Nacht wegen des ausgebrannten Porsche nicht mehr hören. Ist er nicht schön, Savich?«
    Aber Savich war sprachlos. Er starrte das wunderbare feuerwehrrote Cabrio mit der schwarzen Innenausstattung an. Agent Ford MacDougal rief: »Ich hab gehört, er schafft’s von null auf hundert in fünf Sekunden.«
    »Vier Komma acht Sekunden, um genau zu sein«, sagte Savich. Er fuhr mit der Hand an der Fahrertür entlang und dann übers Heck. Klassische, klare Linien. Er strich über den sanft geschwungenen Motorraum.
    Er hörte Lachen, hauptsächlich von Frauen, und eine sagte: »Das brauchen Männer also, um sich überlegen zu fühlen.« Mrs Maitland fragte: »Vier Komma acht Sekunden? Wozu soll so ein Raketenstart denn gut sein? Wollen Sie ein Wettrennen zum Supermarkt veranstalten?«
    Mr Maitland gab zurück: »Es geht nur darum, dass man es könnte, wenn man wollte.«
    »Dillon?«
    Ganz langsam wandte er sich seiner Frau zu, die sagte: »Wie du siehst, Mr Savich, hat er 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. Und nicht zu vergessen, im Innern leuchtet es wie in einem Raumschiff, wenn alles angeschaltet ist: das Armaturenbrett und das Kommunikations- und Navigationssystem. Mann, die Ausstattung lässt wirklich nichts zu wünschen übrig – er hat ein dreilagiges Stoffverdeck, Kohlefasermaterialien im Interieur und ein BOSE Surround Sound System.«
    »Ich weiß«, sagte Savich und hob sie hoch, drückte sie fest an sich und küsste sie.
    »Papa, darf ich mal fahren?«
    Vielleicht in zwanzig Jahren oder so. Doch er sagte: »Klar. Aber deine Beine müssen erst noch etwas wachsen, damit du an die Bremse kommst.«
    »Ich kann doch auf deinem Schoß sitzen.«
    Von wegen, dachte Savich und verstrubbelte seinem Sohn das schwarze Haar. Sean hatte denselben aufgeregten Blick wie sein Vater, der jetzt wieder den Wagen ansah.
    »Hier ist der Schlüssel. Nein, Sean, du kannst das nächste Mal mit deinem Vater mitfahren. Beim ersten Mal muss er sich erst ganz alleine damit anfreunden. So ist das mit Männern und ihren Maschinen.«
    Savich nahm den Schlüssel aus Sherlocks ausgestreckter Hand und zog ohne ein weiteres Wort die ebenso feuerrote Schleife auf. Er warf sie
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