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Hass

Hass

Titel: Hass
Autoren: C Coulter
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immer noch an seiner Seite und lächelte. »Sie hatten eine wunderschöne Frau, Sheriff, aber letzten Endes wollte sie mich nicht.« Er lachte. »Sie hat mir immer wieder von Ihnen erzählt und von ihren Jungs, um mich zu bewegen, sie gehen zu lassen, bis ich – das muss ich zugeben – die Geduld verlor.« Er zuckte die Schultern. »Sie war blind gegenüber alldem, was ich ihr bieten konnte.«
    Dix’ Finger zitterte am Abzug. Er wusste, es wäre so einfach: nur kurz drücken, ein kleiner Rückstoß, und es wäre vorbei.
    »Sie kranker alter Mann – Sie haben meine Frau getötet, weil sie wie Ihre Mutter aussah. Für Sie war sie nur ein Gesicht, sonst nichts.«
    »Ich habe doch gesagt, es war ein Unfall.«
    Dix blieb nicht mehr viel Zeit, bis die Polizisten durch die Tür auf das Dach stürmen würden. Wenn er Pallack töten wollte, musste er es jetzt tun. Er zielte auf Pallacks Brust. »Wissen Sie, wie lange ich nach ihr gesucht habe? Können Sie sich überhaupt annähernd vorstellen, wie sehr ich Sie hasse?«
    »Ach ja? Ein Sheriff erschießt mich kaltblütig?«
    »Wenn ich Sie erschieße, Pallack, dann wird das eine Hinrichtung.« Er legte den Finger fester um den Abzug. In dem Moment verspürte Dix etwas Warmes, Tröstendes. Es war etwas außerhalb seiner selbst, aber das war gleichgültig. Es verlieh ihm inneres Gleichgewicht und Einsicht. Und es gab ihm Hoffnung. Sein Atem beruhigte sich, und er ließ die Hand mit der Beretta sinken. »Nein, ich will Ihr Blut nicht an meinen Händen kleben haben. Lassen Sie die Waffe fallen, Pallack, oder ich muss Sie doch erschießen.«
    Pallack lachte. »Ich wusste, dass Sie mich nicht einfach abknallen würden, Sheriff.«
    »Das braucht der Sheriff auch gar nicht, Thomas.«
    Als er sich umwandte, stand Charlotte in der Tür hinter ihm. Ihr dünnes Nachthemd flatterte im Wind. In der Hand hielt sie Dix’ zweiläufige Derringer. »Es sind nur zwei Patronen in der Pistole, Thomas.«
    »Erschieß ihn, Charlotte! Das ist Selbstverteidigung. Er ist verrückt vor Trauer. Er kam hierher, weil er glaubte, ich hätte seine Frau ermordet …«
    »Halt die Klappe, Thomas. Aber Sie nehmen die Waffe runter, Sheriff. Wie ich schon sagte, hat meine kleine Waffe zwei Schuss. Die sind beide für dich, Thomas.«
    »Nein, Charlotte, nicht …«
    Sie fiel ihm ins Wort. »Du widerwärtiger alter Mann. Du hast David umbringen lassen. Meinen Bruder.«
    »Ich hatte doch gar keine Wahl. Verstehst du mich? Er hat mich angerufen, war völlig hysterisch. Er sagte, das FBI wäre bei ihm gewesen, und sie hätten ihm alle möglichen Fragen über Christie gestellt. Er wollte Geld von mir und drohte, ihnen sonst alles zu erzählen. Es ging nicht anders, verdammt noch mal. Es war nicht meine Schuld. Ich konnte ihn nicht am Leben lassen.«
    Charlotte betätigte den Abzug.
    Pallacks Waffe fiel auf den Boden, als er sich an die Schulter griff und rückwärts taumelte. Ein paar Sekunden lang befürchtete Dix, dass er über das Geländer stürzen würde. Aber Pallack zuckte zur Seite und fiel auf die Knie. Blut quoll durch seine Finger hindurch aus der Schulterwunde.
    Pallack hob den schmerzverzerrten Blick zu seiner Frau. »Du Schlampe! Ohne mich bist du nichts, gar nichts!«
    Sie schoss noch einmal, verfehlte ihn jedoch.
    Dix hörte Charlotte weinen, als er sich auf Pallack stürzte. Er rammte ihm die Faust ins Gesicht und hörte den Kieferknochen brechen. Dann schlug er ihn erneut, sodass er auf den Rücken fiel. Dix griff ihn am Hemdkragen. Er hob Pallacks Kopf an und schlug ihn dann auf den steinernen Boden. »Sie haben meine Frau getötet! Was für ein Monster sind Sie eigentlich?«
    Obwohl Pallack fast schon bewusstlos war und stöhnte, schlug Dix ihn noch ein weiteres Mal. Dann senkte er seinen Kopf und schluchzte.
    Jemand legte ihm die Hand auf die Schulter. »Er ist besinnungslos, Dix. Du kannst aufhören.«
    Eine Frauenstimme. Er hob den Kopf und blickte in Ruths Gesicht. »Er hat Christie ermordet.«
    »Ja, ich weiß.«
    Dix sah sich um. Sherlock legte Charlotte Pallack gerade Handschellen an.
    Das Dach füllte sich mit Menschen. Dix hörte Savichs Stimme. Cheney sprach am Handy mit Frank Paulette. Julia erzählte einem Uniformierten, dass Xavier Makepeace tot im Arbeitszimmer lag und dass er derjenige war, der sie hatte umbringen wollen.
    Dix sagte zu Savich: »Pallack hat David Caldicott töten lassen. Charlotte hat nichts davon gewusst.« Er sagte es nicht gerne, weil sie Pallack bei allem
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