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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte
Autoren: Jim Butcher
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mörderischen Blick zustande, hob eine Hand und umfasste die Flasche zittrig. Er nippte an dem Wasser und ließ dann den Kopf ins Kissen zurücksinken. „Gut“, stöhnte er. „Wie schlimm steht es?“
    „Es tut mir leid“, sagte ich, „aber du wirst überleben.“
    „Wo?“
    „Krankenhaus“, entgegnete ich. „Dein Zustand ist stabil. Ich habe Lauscht-Dem-Wind angerufen, er wird dich morgen abholen.“
    „Haben wir gewonnen?“
    „Die bösen Buben sind in die Luft geflogen“, sagte ich. „Der Weiße König sitzt immer noch auf seinem Thron. Die Friedensanstrengungen machen Fortschritte.“
    „Erzähl’s mir.“
    Ich berichtete ihm von den letzten Minuten der Schlacht, wobei ich Laras Rolle außen vor ließ.
    „Harry Dresden“, brummte Ramirez. „Die menschliche Kanonenkugel.“
    „Bamm, bumm, bis zum Mond.“
    Er grinste schwach. „Hast du Kutte erwischt?“
    „Ich bezweifle es“, sagte ich. „Er war direkt neben seinem Portal. Ich wette zehn zu eins, als er sah, wie ich auf den Ausgang zugerannt bin, ist er einfach hindurch spaziert und hat es hinter sich zugezogen. In der Tat bin ich mir dessen fast sicher. Wenn das Portal noch offen gewesen wäre, wäre ein Teil der Wucht der Explosion dadurch entwichen, und wir wären niemals so weit gesegelt.“
    „Was ist mit Vittorio?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Vittorio war schon ordentlich im Eimer, bevor die Sprengsätze überhaupt losgegangen sind. Ich bin mir sicher, dass wir ihn erwischt haben, und diese Ghule auch.“
    „Gut, dass du eine Armee auf Abruf hattest, hm“, sagte Ramirez mit leicht gepresster Stimme.
    „He“, sagte ich. „Es ist spät. Ich sollte dich schlafen lassen.“
    „Nein“, sagte Ramirez, und seine Stimme wurde kräftiger. „Wir müssen reden.“
    Ich saß eine Minute nur da und wappnete mich. „Worüber?“
    „Darüber, welch guter Busenfreund der Vampire du bist“, antwortete er. „Darüber, wie du Pakte mit Mafiaschleimbeuteln schließt. Ich habe Marcone erkannt. Ich habe sein Bild in der Zeitung gesehen.“ Ramirez schüttelte den Kopf. „Mein Gott, Harry. Wir sollten eigentlich im selben Team spielen. Das nennt man Vertrauen.“
    Ich wollte ihm schon etwas Bösartiges, Fieses und vor allem Verdientes um die Ohren hauen. Doch ich bremste mich im letzten Moment. „Meine Güte. Ein Wächter, der mir nicht traut. Was für eine Überraschung.“
    Ramirez blinzelte mich an. „Was?“
    „Mach dir keine Sorgen, ich bin daran gewöhnt“, sagte ich. „Während meines ganzen Erwachsenenlebens hat Morgan dauernd seine Nase in jeden Winkel meiner Angelegenheiten gesteckt.“
    Ramirez starrte mich an. Dann stieß er ein klägliches Schnauben aus. „Applaus für die Dramaqueen. Harry …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich rede darüber, dass du mir nicht vertraust, Alter.“
    Meine zunehmend giftige Antwort, die ich mir bereitgelegt hatte, starb einen schmählichen Tod. „Äh. Was?“
    Ramirez schüttelte den Kopf. „Ich rate jetzt mal ins Blaue. Eins. Du traust dem Rat nicht. Das war schon immer so, aber in letzter Zeit ist es schlimmer geworden. Hauptsächlich nach New Mexico. Du glaubst, der, der den Vampiren die Hinweise gibt, sitzt verdammt weit oben in der Hierarchie, und je weniger der Rat von dem weiß, was du hier abziehst, um so besser.“
    Ich musterte ihn und nickte.
    „Zwei. Wir haben einen neuen Mitspieler. Kutte ist Teil dieses neuen Teams. Wir wissen nicht, um wen es sich handelt, aber sie scheinen ein Faible dafür zu haben, allen auf den Kopf zu scheißen – Vampiren, Sterblichen, Magiern, wem auch immer.“ Er seufzte: „Du bist nicht der Einzige, dem das aufgefallen ist.“
    Ich grunzte. „Wie nennst du sie?“
    „Schwarzhüte, zu Ehren deines Möchtegernringgeistkumpels Kutte. Du?“
    „Den Schwarzen Rat.“
    „Oooh“, murmelte Ramirez. „Dein Name ist besser.“
    „Danke.“
    „Du kannst also deinen eigenen Leuten nicht trauen, gehst aber dubiose Deals mit den Vampiren ein …“ Er kniff die Augen zusammen. „Du glaubst, du kannst den Verräter finden, wenn du ihn von der anderen Seite her in die Enge treibst.“
    Ich tippte mir an die Nase.
    „Was ist mit dem Gangster?“, wollte Ramirez wissen.
    „Der ist eine Viper“, antwortete ich. „Aber auf sein Wort kann man sich verlassen, und Madrigal und Vitto hatten seine Leute auf dem Gewissen. Ich weiß, dass er nicht für Kuttes Organisation arbeitet.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Weil Marcone für Marcone
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