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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind
Autoren: jo
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hinter mir.
    Ich steckte das Bild von dem verschmierten, blutigen Handabdruck auf dem Küchenfenster nach hinten, dann ordnete ich den Stapel, in dem ich ihn ein paarmal geschäftsmäßig auf die Platte fallen ließ. Vom Handabdruck empfing ich nichts außer dem Gefühl, dass er weder mir noch Kisten gehörte.
    Das Bild von Kisten war Gott sei Dank nicht dabei. Ich durchquerte mit einem Foto von der Delle in der Wand den Raum. Ford schwieg, als ich die Verkleidung berührte, und ich beschloss, dass die Abwesenheit von Phantomschmerz sagte, dass ich sie nicht gemacht hatte. Hier drin hatte es noch einen anderen Kampf gegeben außer meinem. Um mich wahrscheinlich.
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    Ich schob das Foto hinter den Stapel. Darunter erschien eine Großaufnahme von einem Sohlenabdruck, der unter der Fens-terreihe aufgenommen worden war. Mein Kopf begann zu pulsieren, und durch diese Warnung wusste ich, dass etwas da war, versteckt in meinem Geist. Mit zusammengebissenen Zähnen zwang ich mich zu den Fenstern, kniete mich hin und ließ eine Hand über den glatten Teppich gleiten. Ich hoffte auf eine Erinnerung, obwohl ich sie gleichzeitig fürchtete. Der Abdruck stammte von Lederschuhen. Nicht Kistens. Dafür waren sie zu gewöhnlich. Kisten hatte in seinem Schrank nur die neueste Mode. War der Schuh schwarz oder braun? , dachte ich und versuchte, etwas an die Oberfläche zu zwingen.
    Nichts. Frustriert schloss ich die Augen. In meinen Gedanken vermischte sich der Geruch nach vampirischem Räucherwerk mit einem unbekannten Aftershave. Ich zitterte innerlich und ohne mir darüber Gedanken zu machen, was Ford wohl dachte, drückte ich meine Nase gegen den Teppich, um tief den Geruch der Fasern einzuatmen. Etwas … irgendwas … Bitte …
    Panik hob sich an den Rändern meines Bewusstseins, und ich zwang mich selbst, tiefer zu atmen. Während primitive Schalter in meinem Hirn sich umlegten und Gerüchen Namen gaben, war es mir egal, dass mein Hintern in die Luft stand. Moschusartige Schatten, die niemals Sonne sahen. Der süßliche Geruch von vermodertem Wasser. Das setzte sich zu Untoten zusammen. Wäre ich ein Vampir gewesen, hätte ich Kistens Killer vielleicht nur durch den Geruch finden können, aber ich war eine Hexe.
    Angespannt atmete ich wieder ein, während ich mir das Hirn zermarterte und nichts fand. Langsam verebbte die Panik, und mein Kopfschmerz ließ nach. Ich atmete erleichtert auf. Falscher Alarm. Hier war nichts. Es war nur ein Teppich, und mein Geist hatte Gerüche erfunden, um mein Bedürfnis nach Antworten zu stillen. »Nichts«, murmelte ich in den Teppich und holte noch einmal tief Luft, bevor ich mich aufsetzte.
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    Terror durchzuckte mich, als ich den Geruch von Vampir witterte. Schockiert kämpfte ich mich auf die Beine und starrte auf den Teppich, als wäre ich verraten worden. Verdammt.
    Kalter Schweiß überzog meine Haut, als ich mich abwandte.
    Ivy. Ich werde sie bitten, später hierherzukommen und am Teppich zu riechen , dachte ich, dann lachte ich fast auf. Ich unterdrückte es in einem Gurgeln und tat dann so, als müsste ich husten. Mit kalten Fingern wechselte ich zum nächsten Foto.
    Oh, noch besser , dachte ich sarkastisch. Kratzspuren auf der Wandverkleidung. Ich atmete schnell, und als meine Fingerspitzen anfingen zu pulsieren, schoss mein Blick direkt zu der Wand neben dem winzigen Schrank. Fast hechelnd starrte ich, weigerte mich aber, hinüberzugehen und zu prüfen, ob meine Finger zu den Kratzern passten. Ich hatte genauso viel Angst, mich an etwas zu erinnern, wie ich es wollte. Ich hatte keine Erinnerung daran, diese Spuren hinterlassen zu haben, aber mein Körper offensichtlich schon.
    Ich hatte der Angst schon öfter ins Gesicht geblickt. Ich kannte helle, leuchtende Angst, wenn der Tod auf einen zu-kommt und man nur reagieren kann. Ich kannte die Übelkeit erregende Mischung aus Angst und Hoffnung, wenn der Tod sich langsam anschleicht und man verzweifelt nach einem Weg sucht, zu entkommen. Ich war mit alter Angst aufgewachsen, die Art, die immer in der Nähe lauert, Tod am Horizont, so unausweichlich, dass sie ihre Macht verliert. Aber diese Panik ohne sichtbaren Grund war etwas Neues. Ich zitterte, während ich versuchte, einen Weg zu finden, damit umzugehen. Vielleicht kann ich sie ignorieren. Bei Ivy funktioniert es .
    Ich räusperte mich und bemühte mich um den Eindruck von Unbekümmertheit, als ich die übrigen Bilder auf der Kommode ausbreitete, aber ich konnte niemanden
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