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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind
Autoren: jo
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entlanggeschleppt worden .
    Erinnerte Panik stieg auf. Ich unterdrückte sie und zwang mich dazu, ruhig auszuatmen. Die Linien, die ich im Teppich hinterlassen hatte, waren verschwunden, als das FIB gesaugt 13

    hatte, um eventuelle Spuren zu finden, und sie waren aus meinem Gedächtnis getilgt durch einen Zauber. Nur mein Körper hatte sich erinnert und dadurch jetzt auch mein Bewusstsein.
    Ford stand schweigend hinter mir. Er wusste, dass etwas in meinem Hirn vorging. Vor mir war die Tür zum Schlafzimmer, und meine Angst wurde stärker. Dort war es geschehen. Dort hatte Kisten gelegen, sein Körper verletzt und misshandelt, ans Bett gelehnt, seine Augen silbrig und wirklich tot. Was, wenn ich mich an alles erinnere? Hier vor Ford, und dann zusammenbreche?
    »Rachel.«
    Ich zuckte erschreckt zusammen, und Ford verzog das Gesicht. »Wir können es auch anders machen«, drängte er sanft.
    »Die Meditation hat nicht funktioniert, aber vielleicht klappt es mit Hypnose. Das verursacht weniger Stress.«
    Ich schüttelte den Kopf, trat vor und griff nach der Klinke zu Kistens Zimmer. Meine Finger waren bleich und kalt. Sie sahen aus wie meine, aber gleichzeitig auch nicht. Hypnose war eine falsche Ruhe, welche die Panik fernhalten würde, bis ich mitten in der Nacht allein war. »Mir geht es gut«, sagte ich und schob die Tür auf. Mit einem tiefen Atemzug trat ich ein.
    Der große Raum war kalt, weil die großen Fenster, die das Sonnenlicht hineinließen, wenig Schutz gegen die Kälte boten.
    Ich drückte den Arm gegen den Körper und schaute zu der Stelle, wo Kisten am Bett gelehnt hatte. Kisten . Da war nichts.
    Mein Herz schmerzte, weil ich ihn vermisste. Hinter mir begann Ford, seltsam gleichmäßig zu atmen, und versuchte so, meine Gefühle davon abzuhalten, ihn zu überwältigen.
    Jemand hatte den Teppich an der Stelle gereinigt, an der Kisten zum zweiten Mal und damit endgültig gestorben war.
    Nicht, dass es viel Blut gegeben hatte. Das Fingerabdruckpulver war verschwunden, aber die einzigen Abdrücke, die sie gefunden hatten, waren von mir, Ivy und Kisten - über die Wohnung verstreut wie Wegweiser. Von seinem Mörder hatte es 14

    keine gegeben. Nicht einmal auf Kistens Leiche. Die I. S. hatte die Leiche wahrscheinlich zwischen dem Zeitpunkt gesäubert, als ich vom Schiff gestürmt war, um einen Vampir in den Arsch zu treten, und meiner verwirrten Rückkehr zusammen mit dem FIB, nachdem ich alles vergessen hatte.
    Die I. S. wollte nicht, dass der Mord aufgeklärt wurde, ein Gefallen für den Vampir, dem Kistens letztes Blut als Geschenk gegeben worden war. Anscheinend kamen Inderlander-Traditionen vor Gesetzen. Genau die Leute, für die ich einmal gearbeitet hatte, vertuschten jetzt dieses Verbrechen, und das machte mich sauer.
    Meine Stimmung schwankte zwischen rasender Wut und entkräftendem Herzschmerz. Ford keuchte, und ich versuchte, mich zu entspannen, und wenn auch nur für ihn. Ich blinzelte die drohenden Tränen zurück, starrte an die Decke und zählte langsam von zehn rückwärts, eine der sinnlosen Übungen, die Ford mir gezeigt hatte, um einen leichten Meditationszustand zu erreichen.
    Zumindest war Kisten das Elend erspart geblieben, für das Vergnügen eines anderen ausgeblutet zu werden. Er war schnell hintereinander zweimal gestorben, wahrscheinlich beide Male, um mich vor dem Vampir zu retten, dem er geschenkt worden war. Seine Autopsie hatte auch nichts geholfen. Was auch immer ihn beim ersten Mal getötet hatte, war vom Vampirvirus geheilt worden, bevor er nochmal gestorben war. Und wenn das wahr war, was ich Jenks erzählt hatte, bevor ich mein Gedächtnis verloren hatte, dann war er beim zweiten Mal gestorben, weil er seinen Angreifer gebissen und ihr untotes Blut gemischt hatte, um sie beide umzubringen. Unglücklicherweise war Kisten noch nicht lange untot gewesen. Es hatte seinen älteren Angreifer vielleicht nur verletzt zurückgelassen. Ich wusste es einfach nicht.
    15

    Ich erreichte in meinem Kopf die Null und ging, jetzt ruhiger, zur Kommode. Darauf stand ein flacher Karton, und der Schmerz ließ mich fast zusammenklappen, als ich ihn erkannte.
    »Oh, Gott«, flüsterte ich. Ich streckte die Hand aus, ballte sie zu einer Faust, nur um die Finger dann langsam wieder zu öffnen und ihn zu berühren. Es war das Spitzen-Negligé, das Kisten mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Ich hatte vergessen, dass es hier war.
    »Es tut mir leid«, sagte Ford rau. Mein Blick war von Tränen
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