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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume
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Rückenmark. Bridget Colvin erschuf die Wundermuscheln für den magischen Spiegel. Dakota Hain probierte es mit der Nachtischebene, während E. Jeremy Parish die Buh-Meringuepastete aß. Matthew Brennan war die Raubkappe. Jeffrey Ku bohrte den Dentistenbaum, während Brad Bell die Sarkastische Schlucht vorschlug.
    Es gab noch ein halbes Fuder weiterer Kalauer und Vorschläge, die übrigblieben. Manche bezogen sich auf vergangene Romane, in denen sie keine Verwendung fanden. Ich möchte mich bei jenen dafür entschuldigen, die schon seit einer halben Ewigkeit darauf warten; ich werde versuchen, im nächsten Roman alles auf den neuesten Stand zu bringen. Die Geschichten nehmen oft ihren eigenen Verlauf und schlagen dabei einen Bogen um manche Einfälle, die ich ursprünglich verwenden wollte. Es gibt zwar jede Menge Kalauer, im Vordergrund steht aber stets die Geschichte selbst, die davon nicht beeinträchtigt werden darf. (Das häßliche Wesen, das soeben vor Lachen geplatzt ist, war ein Kritiker; er glaubt, daß das der erste wirklich komische Satz in diesem Buch ist.)
    Jenny Elfe trat in diesem Roman zwar nicht auf – auch sie hat schließlich Anrecht auf eine Erholungspause –, doch ihrer Namensschwester in Mundania geht es schon besser. Allerdings mit Rückschlägen. So beispielsweise, als sie sich im Hospiz zur Mühsal (nein, so heißt es in Wirklichkeit nicht; diesen Namen habe ich Letters to Jenny entnommen, in dem mehr über unsere Beziehung steht) befand, um dort ihr Computerwissen zu mehren. Sie war gerade draußen im Freien, als ein anderer Patient plötzlich einen Anfall bekam. Jennys Krankenpfleger eilte hin, um ihm zu helfen, wobei er vergaß, daß Jennys Rollstuhl ja auf einem Hang stand. Die festgeschnallte Jenny rollte vom Weg ab und stürzte über eine Bank, wobei sie sich den Kopf am Boden aufschlug und einen Bruch zuzog. Die Folge waren mehrere Stiche, aber keine inneren Verletzungen. Am meisten hat sie sich darüber beklagt, daß man sie ohne ihr Make-up in den Operationssaal beförderte. Sie war damals liebliche sechzehn, und Make-up ist nun einmal wichtig. Wer will da noch behaupten, das Leben im Rollstuhl sei langweilig?
    Mein einziges Abenteuer in dieser Zeit war mein Besuch beim MagiCon, der World Science Fiction Convention in Orlando, Florida. Ich wollte eigentlich gar nicht hingehen, aber meine Frau meinte, daß sie der Haushaltsroutine müde sei, und so fuhren wir eben doch hin. Meine Töchter waren natürlich dort; sie sind absolute Con-Freaks, seit ich einmal den Fehler beging, sie vor zehn Jahren zum NecronomiCon in Tampa mitzunehmen; inzwischen haben sie an mehr Cons teilgenommen als ich. Ich war übrigens noch nie auf einem World Con. Mein Erscheinen wurde nicht angekündigt; ich hatte mich auch nicht vorher festgelegt oder irgendwelche Zusagen gemacht, weil ich ausnahmsweise lieber mal Dinge tun wollte, nach denen mir gerade zumute war, als irgendwelchen Programmen zu entsprechen. Es war recht interessant, und ich traf eine ganze Reihe von Leuten aus der Branche, darunter auch jemanden, der behauptete, ich hätte ihn als Nazi bezeichnet. Was mir dabei zu schaffen machte, war die Tatsache, daß er selbst daran zu glauben schien und darauf bestand, es gleich in Gegenwart von zwei Verlegern zu behaupten. Im Laufe der Jahre sind mir schon viele Dinge vorgeworfen worden, und damit meine ich nicht nur schlechte Schreibe, aber dies war das erste Mal, daß jemand die Frechheit besaß, es mir vor Zeugen ins Gesicht zu sagen. So habe ich nunmehr rechtliche Schritte wegen übler Nachrede eingeleitet. Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt. Die anderen Kontakte waren ausnahmslos positiver Art. Meine Autogrammstunde am Sonntagmorgen dauerte fast anderthalb Stunden; meine Anwesenheit hatte sich herumgesprochen, und so erschienen meine Fans. Barbara Hambly begrüßte mich vom Autogrammtisch nebenan, und ich lernte auch Hai Clement kennen, dessen Werke Needle und Mission of Gravity mich früh prägten, als ich in dem Genre zu schreiben begann. Bedauerlicherweise lernte ich den Ehrengast, Jack Vance, nicht persönlich kennen, der meiner Meinung nach der beste lebende Fantasy-Schriftsteller ist. Aber so ist das eben auf großen Cons: Dort geschehen immer so viel Dinge auf einmal, daß das, was man eigentlich will, zwangsläufig in den Hintergrund tritt. Es hat dennoch Spaß gemacht, jedenfalls dieses eine Mal, aber ich werde mich nicht überschlagen, um es zu wiederholen. Wir nahmen auch
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