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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11
Autoren: Charlaine Harris
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Hätten Sie Tabithas Namen nicht
vor allen Studenten erwähnt, hätten wir die Sache geheim halten können, bis wir
mehr wissen. Aber jetzt mussten wir sie verständigen, weil das verdammte
Fernsehen in Kürze darüber berichten wird.«
    Das tut mir
leid. Darüber habe ich nicht nachgedacht.« Ich hätte lieber meinen Mund halten
sollen, da hatte er recht.
    »Warum
machen Sie das überhaupt?« Er sah mich verwirrt an, als ob er mich nicht
richtig einschätzen könnte.
    »Es ist
immer besser, wenn man die Wahrheit weiß. Deshalb mache ich das.«
    »Sie
scheinen auch ganz gut daran zu verdienen«, bemerkte Corbett Lacey.
    »Ich muss schließlich auch von irgendwas leben, wie jeder andere.«
Und ich hatte nicht vor, mich dessen zu schämen. Manchmal wünschte ich mir
allerdings schon, ich würde bei Wal-Mart oder Starbucks arbeiten und die Toten
tot sein lassen.
    »Joel und
Diane werden sofort losgefahren sein«, sagte Tolliver. Er hatte recht. Ein
Themenwechsel war dringend nötig. »Wie lange brauchen sie, bis sie hier sind?«
    Detective Lacey sah uns verwirrt an.
    »Die
Morgensterns. Wie lange fährt man von Nashville bis
Memphis?«, fragte ich.
    Er musterte
uns undurchdringlich. »Als ob Sie das nicht wüssten.«
    Na gut,
jetzt verstand ich gar nichts mehr. »Was genau sollen wir wissen?« Ich sah
Tolliver an. Der zuckte nur die Achseln und war genauso verblüfft wie ich. Mir
schwante etwas. »Sagen Sie bloß nicht, sie sind tot!«, sagte ich. Ich hatte sie
gemocht, und ich empfinde nur selten etwas für meine Klienten.
    Jetzt war es
Lacey, der verblüfft war. »Sie wissen wirklich nichts?«
    »Wir haben
keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte Tolliver. »Los, sagen Sie schon!«
    »Die
Morgensterns haben Nashville etwa ein Jahr, nachdem das
kleine Mädchen entführt wurde, verlassen«, sagte Lacey. Er fuhr sich mit der
Hand über sein spärliches blondes Haar. »Sie leben jetzt hier in Memphis. Er
managt die Memphis-Filiale derselben Steuerkanzlei wie in Nashville, und seine Frau ist wieder schwanger. Vielleicht wussten Sie nicht, dass
er und seine erste Frau beide aus Memphis stammen. Und da Diane Morgensterns
Familie in Übersee lebt, blieb ihnen nichts anderes übrig, als hierherzuziehen,
wenn sie familiären Beistand bei der Schwangerschaft und Geburt haben wollen.«
    Ich glaube,
mir stand der Mund offen, aber im Moment war mir das egal. Mir gingen so viele
Gedanken durch den Kopf, dass ich sie nicht auf einmal verarbeiten konnte. Dass
die Morgensterns hier lebten, änderte alles. Wenn wir uns schon in einer
unangenehmen Lage befanden, war das noch gar nichts im Vergleich zu der
ihrigen. Dass Tabithas Leiche hier gefunden worden war, sah nicht gut für sie
aus. Und ihre Anwesenheit hier in Memphis machte den Umstand, dass ausgerechnet
ich sie endlich gefunden hatte, nur noch verdächtiger, da sie mich früher schon
einmal engagiert hatten.
    Mir fiel einfach
keine Erklärung ein, die das Paar im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Tochter
entlasten konnte.
    Meine
verblüffte Reaktion wirkte authentisch auf den Detective, und
Tollivers war noch eindeutiger. Lacey nickte heftig, als sei er gegen seinen
Willen von etwas fest überzeugt.
    Danach
stellte man uns keine weiteren Fragen mehr.
    Wir durften
in unser Motel zurückkehren, ein typisches Flughafenmotel in der mittleren
Preisklasse. Wir hatten uns dafür entschieden, weil es direkt an der Autobahn
und nicht zu weit vom College entfernt lag. Auf dem Weg dorthin hielten wir
kurz an einem Wendy's-Drive-Through, um uns Sandwiches zu holen. Und als wir
auf unser Zimmer gingen, nahmen wir die Kühltasche vom Rücksitz mit, in der
sich Limonade befand. Unser Zimmer war herrlich ruhig und warm. Ich trank meine
Limonade sofort aus, weil ich den Zucker nach unserem Erlebnis auf dem Friedhof
dringend brauchte. (Wir hatten nach vielem Herumprobieren herausgefunden, dass
Zucker für mich das Beste ist, um nach einem Auftrag wieder zu Kräften zu
kommen.) Nachdem der Zucker in meine Blutbahn gelangt war, fühlte ich mich
schlagartig besser und war in der Lage, in aller Ruhe mein Sandwich zu essen.
Nachdem wir die Verpackungen weggeräumt hatten, trat Tolliver an unser Fenster
im zweiten Stock und sah hinaus.
    »Da unten
warten schon Journalisten«, sagte er nach einer Minute. »Es ist nur eine Frage
der Zeit, bis sie hochkommen und an unsere Tür klopfen.«
    Daran hätte
ich eigentlich auch denken können. »Das wird jede Menge Aufmerksamkeit auf uns
lenken«, sagte ich. Seiner
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