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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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nicht sonderlich gut angelassen hatte. Leider wusste sie nicht, wie sie den Eindruck korrigieren sollte, den sie ihm vermittelt hatte. Es war aber auch ein verdammtes Pech, dass er den Umschlag von Dateline sah! Und dann musste sie auch noch mit dieser blöden, peinlichen Bemerkung herausplatzen. Das war überhaupt das Schlimmste gewesen. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, hätte sie sich ohrfeigen können.
    „Hi, Hallie.“
    Steves Tochter kam auf sie zugerannt. Hallie konnte sich gut vorstellen, dass Meagan die Wochenenden beim Vater lang wurden ohne gleichaltrige Spielgefährten.
    „Hallo, Meagan. Was treibst du?“
    „Nichts.“ Die Stimme des Kindes klang mürrisch. „Dad übt mit Kenny Baseball. Ich finde Baseball langweilig.“
    „Ich auch“, sagte Hallie. Sie hob die Arme über den Kopf und atmete langsam ein. Dann beugte sie sich vor, bis ihre Finger den Boden berührten. Sie wusste nicht genau, wozu diese Verrenkung gut sein sollte, aber sie hatte Läufer vor einem Wettkampf dasselbe tun sehen, und diese Leute mussten schließlich wissen, was sie machten. Es hatte wohl irgendetwas mit Aufwärmen zu tun.
    Nachdem sie einen ganzen Monat jeden Tag fast vier Kilometer auf dem Laufband zurückgelegt hatte, hielt sie sich für genügend durchtrainiert, um locker zwei Kilometer zu joggen. Die Entfernung zum Eingang von Willow Woods betrug genau einen Kilometer, das hatte sie auf ihrem Tacho abgelesen. Die Strecke müsste sie eigentlich mühelos hin und zurück schaffen, und zwar möglichst, ohne ins Schwitzen zu kommen. Schließlich wollte sie den neuen Jogginganzug nicht mit Schweißflecken verunzieren.
    „Was machen Sie?“ fragte Meagan, die sie bei ihren Lockerungsübungen beobachtete.
    „Ich bereite mich aufs Joggen vor.“
    „Sie joggen?“ Das Kind schien höchst beeindruckt zu sein.
    „Sicher.“
    „Wie weit?“
    „Zwei Kilometer.“ Mehr wollte sie sich beim ersten Mal nicht zumuten. Wenn sie diese Strecke bewältigt hatte, konnte sie später größere Entfernungen in Angriff nehmen.
    „Kann ich mitkommen?“
    „Wenn dein Vater nichts dagegen hat.“ Hallie schüttelte ihre Arme und legte dann die Hände auf die Hüften, während sie mit dem Kopf kreisende Bewegungen beschrieb.
    Meagan warf ihr Fahrrad auf den Rasen und rannte zu ihrem Vater. Hallie war sehr zufrieden mit sich. Jetzt wusste sie, wofür es gut gewesen war, diese langweiligen Sportsendungen mit Gregg anzuschauen. Sie hörte, wie Meagan ihren Vater um Erlaubnis bat, und fühlte Steves prüfenden Blick auf sich, ehe er seine Zustimmung gab.
    Meagan rannte zu ihr zurück. „Dad hat gesagt, ich darf mitkommen“, rief sie.
    Mit Rücksicht auf das Kind ging Hallie den Lauf gemach an. Nachdem sie um die erste Ecke gebogen waren, begann Meagan schneller zu laufen. Schon nach wenigen Minuten war Hallie aus der Puste. Was verständlich war, wie sie sich sagte, denn es ging schließlich bergauf. Nach dem dritten Häuserblock begann sie die Anstrengung massiv zu spüren.
    „Wir veranstalten kein Wettrennen“, stieß sie schwer atmend hervor.
    „Oh, laufe ich Ihnen zu schnell? Das tut mir Leid.“ Sofort lief Meagan langsamer.
    Es dauerte eine Ewigkeit, ehe die rote Backsteinmauer der Einfahrt ins Blickfeld rückte. „Ich glaube … ich … trage die … falschen … Schuhe“, keuchte Hallie. Sie blieb stehen. Die Hände auf die Knie gestützt, rang sie um Luft. Mit ihren Schuhen war nichts verkehrt, das wusste sie sehr wohl.
    „Sind Sie okay?“ Meagan sah besorgt aus.
    „Klar … ich fühle mich großartig.“
    „Schaffen Sie es zurück? Oder soll ich vorlaufen und meinen Dad holen?“
    Hallie schüttelte den Kopf. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, dass Steve Marris sie so sah. Sich mühsam aufrichtend, brachte sie ein Lächeln zu Stande. Das Brennen in ihren Lungen machte es fast unmöglich, normal durchzuatmen. Den einzigen Lichtblick sah sie darin, dass es auf dem Rückweg bergab ging. Misslich bloß, dass dieser Rückweg fast einen Kilometer betrug und dass sie ihn mit einem elfjährigen Kind zurücklegen musste, das keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigte.
    „Ich bin sicher, es würde meinem Dad nichts ausmachen. Er ist sehr verständnisvoll.“
    „Es ist alles okay, wirklich“, log Hallie.
    „Sind Sie sicher?“
    „Absolut.“ Wie peinlich, sich so vor dem Kind zu blamieren. Und mit dem Schwitzen hatte sie sich auch verschätzt. Der Schweiß brach ihr aus allen Poren, verklebte ihr das Haar und stand ihr auf Stirn
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