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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition)
Autoren: Debbie Macomber
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und Weise einen Mann zu finden. Donnalee mochte sich Dateline leisten können. Sie verdiente schließlich genug Geld. Nein, Hallie wollte es auf eigene Faust versuchen, ehe sie ihre Kreditkarte zückte.
    „Ich habe Rita angerufen“, gestand sie der Freundin. Rita war die gemeinsame Bekannte, die Hallie mit Donnalee zusammenbrachte, eine unberechenbare, romantische Person, von der jeder wusste, dass sie es liebte, Verabredungen für ihre Freundinnen zu arrangieren.
    Leichte Besorgnis im Blick, beugte Donnalee sich vor. „Du hast ihr doch nicht etwa gesagt, dass ich zu Dateline gegangen bin?“
    Hallie schüttelte den Kopf. „Nein, keine Angst, das bleibt unter uns. Ich habe ihr bloß erzählt, dass mir zu Weihnachten irgendwie die Erleuchtung gekommen sei und ich deshalb den Entschluss gefasst hätte, eine feste Beziehung einzugehen.“ Sie musste lächeln bei der Erinnerung an Ritas Reaktion. „Rita war sofort mit einer Theorie bei der Hand, wonach mein plötzlicher Wunsch nach einem Ehemann auf den Tod meines Vaters zurückzuführen sei. Sie meinte, ich würde mich bloß in eine unliebsame Situation bringen und meinen Entschluss sicher noch bereuen.“ Hallie zuckte die Schultern. „Nachdem sie mich jahrelang mit irgendwelchen Typen zu verkuppeln versuchte, hätte man doch meinen sollen, dass sie meine Entscheidung, mir endlich einen Ehemann zu suchen, gutheißt. Aber mitnichten.“ Hallie hielt einen Moment inne. „Weißt du, was sie mir vorschlug? Als ich ihr sagte, dass ich mir Kinder wünsche, meinte sie, ich solle mir einen Typ mit gesunden Erbanlagen anlachen, mich von ihm schwängern lassen und ihn dann abservieren.“
    „So etwas hat Rita von sich gegeben?“
    Hallie nickte. „Schrecklich, was?“ Sie mochte Rita und bemühte sich, die Freundschaft zu ihr zu pflegen. Aber im Grunde genommen waren sie sehr verschieden.
    „Nun, diese Lösung ließe sich sicherlich in Erwägung ziehen, wenn es dir bloß um ein Kind ginge“, meinte Donnalee zögernd.
    „Aber mir geht es nicht bloß um ein Kind. Ich will auch einen Mann. Ich bin doch nicht verrückt. Ich weiß, wie meine Schwester mit Ellen rotiert. Ein Baby hält dich rund um die Uhr in Atem. Und dabei hat Julie noch das Glück, dass Jason einer von diesen echt engagierten Vätern ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Frau diesen Stress allein bewältigen soll. Ich würde es mir jedenfalls nicht zutrauen.“
    „Ich mir auch nicht“, stimmte Donnalee ihr zu, deren weicher Akzent aus irgendeinem Grund heute stärker hervortrat als sonst. Donnalee war dreizehn gewesen, als sie von Georgia an die Westküste zog, hatte ihren Südstaaten-Akzent jedoch nie ganz verloren. Jetzt lächelte sie plötzlich übermütig. „Wir als Mütter! Kannst du dir das vorstellen?“
    „Ja“, sagte Hallie, wenn sie auch ihre Fantasie dazu ein wenig anstrengen musste. Sie fragte sich, ob andere Frauen in ihrem Alter eine ähnliche Phase durchmachten. Wenn ja, dann schienen sie nicht darüber zu reden. Jedenfalls sprachen ihre allein stehenden Freundinnen nie davon, dass sie sich einen Mann und Kinder wünschten. Viele waren so wie Donnalee geschieden und schreckten vor einer erneuten Bindung zurück. Hallie konnte diese Entschuldigung nicht geltend machen.
    „Stell dir vor, Dateline hat mich gestern angerufen“, sagte Donnalee unvermittelt. Hallies Blick ausweichend, fingerte sie nervös an dem Riemen ihrer Handtasche herum. „Sie haben jemanden gefunden, der zu mir passen würde.“ Sie warf einen Blick in Hallies Richtung.
    „So schnell?“ Hallie mochte es nicht zugeben, aber sie war beeindruckt.
    „Sie haben mir alle wichtigen Daten gefaxt und mich gebeten, sie durchzusehen und dann zurückzurufen, was ich getan habe. Eine Stunde später rief Sanford mich an, und heute Abend gehen wir zusammen essen.“
    „Sanford?“
    „Ja, ich weiß. Man denkt unwillkürlich an einen furchtbar steifen, konservativen Typen. Aber dann habe ich mit ihm gesprochen, und …“
    „Und?“ fragte Hallie gespannt, als Donnalee nicht weitersprach.
    „Er scheint ideal zu sein.“
    „Ideal?“ Das klang ja immer besser.
    „Ich habe Angst, Hallie. Larry erschien mir auch ideal, als ich ihn kennen lernte. Aber was verstand ich schon von Männern? Ich war neunzehn und zum ersten Mal von meiner Familie getrennt. Ich wäre auf jeden Mann hereingefallen, weil mir die Erfahrung fehlte.“
    Donnalee erwähnte ihren Ex-Mann nicht oft. Er hatte sie nach dem ersten Ehejahr wegen einer
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