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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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einfach hinreißend aus”, begrüßte Irma sie und trug mit ihren freundlichen Worten dazu bei, dass Louisa ein wenig ihrer Anspannung verlor. “Ich kann mich nicht erinnern, dich in den letzten Jahren einmal so elegant gekleidet gesehen zu haben.” Sie zwinkerte ihr zu, während sie die Verandastufen erklomm. “Für mich hättest du dich allerdings nicht so hübsch machen müssen.”
    Damit berührte sie einen wunden Punkt bei Louisa, die selbst nicht so genau wusste, warum sie sich eigentlich solche Mühe damit gegeben hatte, gut auszusehen. Sogar Make-up hatte sie heute Abend aufgetragen, und das kam nun wirklich nicht alle Tage vor.
    Und wofür das alles? Gewiss nicht für Irma oder Lennart, und auch nicht für die kleine Ann-Sofie oder Britt Egerlund. Blieb also nur noch eine Person übrig – aber Gunnar Persson war ihr doch nicht einmal sonderlich sympathisch. Für ihn hatte sie sich also ganz gewiss nicht so schick gemacht – oder doch?
    “Louisa, sind Sie das?”
    Louisa drehte sich um. Ihre Knie wurden weich, als sie Gunnar erblickte, der in Begleitung seiner Sekretärin aus dem Haus trat. Er ließ Britt stehen und kam auf sie zu. Sofort fing ihr Herz an, heftiger zu klopfen. Reiß dich zusammen!, rief sie sich selbst zur Ordnung. Du machst dich noch vollkommen zum Narren.
    “Gunnar.” Sie bemühte sich um ein Lächeln. “Ich habe Sie vorhin wohl ziemlich überrumpelt. Verzeihen Sie, ich wusste nicht, dass Sie Sonjas … Nun ja, ihr …”
    Er winkte ab. “Irma hat mir gesagt, dass Sie und Sonja miteinander befreundet waren. Ich habe Sie damals nicht bei der Beerdigung gesehen”, stellte er fest.
    Louisa seufzte. “Ich weiß. Leider habe ich es nicht rechtzeitig nach Schweden geschafft. Ich habe damals in München studiert und gelebt.”
    “Das erklärt, warum wir uns niemals kennengelernt haben.” Gunnar runzelte die Stirn. “Mich irritiert allerdings ein wenig, dass Sonja nie von Ihnen gesprochen hat.”
    “Das kann ich Ihnen leider auch nicht erklären. Allerdings hatten wir zum Schluss nicht mehr besonders häufig Kontakt miteinander. Vielleicht erschien es ihr einfach nicht wichtig.”
    Damit war er zufriedengestellt.
    Irma trat aus dem Haus, ein schweres Tablett balancierend, das mit den köstlichsten Speisen beladen war. “Warte, ich helfe dir”, rief Louisa – froh über die Gelegenheit, aus Gunnars Nähe zu entkommen. Etwas an diesem Mann irritierte sie zutiefst. Wie konnte man sich von ein und derselben Person zugleich angezogen und abgestoßen fühlen? Ging das überhaupt?
    Gemeinsam mit Irma deckte sie den Tisch. “Was kann ich noch tun?”, fragte Louisa, als alles fertig war.
    “Du hast schon mehr als genug getan. Du bist unser Gast, schon vergessen? Und jetzt setz dich hin und amüsier dich gut, damit würdest du mir eine große Freude bereiten. Wenn du mich fragst, bist du viel zu oft allein. Das ist nicht gut für eine junge Frau in deinem Alter!”
    Louisa verdrehte die Augen. Ähnliche Kommentare hatte sie schon öfter von Irma gehört. Vielleicht stimmte es ja auch, und sie würde eines Tages als alte Jungfer enden. Aber das war immer noch besser, als den ersten x-beliebigen Mann zu heiraten, der ihr über den Weg lief.
    “Du kennst mich”, erwiderte sie. “Ich bin eben ein wenig anders als die meisten meiner Altersgenossen. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, jedes Wochenende an der Tanzfläche einer Diskothek zu stehen und darauf zu warten, dass mir mein Traumprinz begegnet.” Sie schüttelte den Kopf. “Ich brauche keinen Mann in meinem Leben.”
    Irma lächelte. “Das glaubst du vielleicht im Augenblick, aber ich bin davon überzeugt, dass du deine Meinung ändern wirst.”
    Kurze Zeit später saßen die Södergrens, Gunnar, seine Sekretärin Britt, Ann-Sofie und Louisa um den Tisch herum. Irma genoss ihre Rolle als Gastgeberin sichtlich und sorgte dafür, dass die Teller stets mit köstlich eingelegtem
Sill
,
Gravad Lax
, allerlei Gemüse und
Janssons frestelse
, einem deftigen Kartoffelauflauf, gefüllt waren. Dazu tranken die Erwachsenen
Lättöl
, schwedisches Bier, und Cider, während es für Ann-Sofie
Sockerdricka
, eine Fruchtlimonade, gab.
    Schon nach kurzer Zeit war ein lockeres Gespräch im Gange. Da es um nichts Spezielles ging – Themen aus der allgemeinen Tagespresse –, konnte sich jeder daran beteiligen. Langsam begann Louisa, sich zu entspannen. Und das, obwohl Irma ihr – absichtlich oder nicht – den Platz direkt neben Gunnar
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