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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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versucht. Aber für dich existierte ja nur diese verdammte Firma.”
    “Louisa, ich …”
    “Nein, jetzt rede ich!”, fiel sie ihm ins Wort. “Ich wollte dir das alles schon so lange sagen, doch bisher habe ich es einfach nicht gewagt.” Sie drehte sich wieder zu ihm um. Tränen glitzerten in ihren Augen. “Warum liebst du mich nicht,
fader
? Warum hast du mich nie geliebt? Was habe ich dir eigentlich getan, dass du mich immer und immer wieder weggestoßen hast?”
    “Das ist doch Unsinn!”, widersprach Carl energisch und sprang hinter seinem Schreibtisch auf. Kopfschüttelnd trat er ans Fenster. “Willst du mir erzählen, dass du nicht alles bekommen hast, was du brauchtest?”
    “O nein, ganz und gar nicht. Materiell habe ich alles besessen, was ein junges Mädchen sich nur wünschen kann. Lediglich eines fehlte mir: Liebe. Deine Liebe,
fader
. Ich wurde von einem Internat auf das nächste weitergereicht, bekam laufend neue Kindermädchen. Dich habe ich nur hin und wieder einmal gesehen, in meinem Leben warst du praktisch so etwas wie ein Zaungast. Obwohl ich unglücklich war, strengte ich mich in der Schule an, damit du stolz auf mich sein konntest. Aber du hast meine Leistungen nicht einmal bemerkt. Ich glaube, du hast mich zum ersten Mal wirklich wahrgenommen, als jemand dir sagte, dass ich das ideale Model für die Werbekampagne von Svenska Fashion abgeben würde.” Sie schluckte. “Mein Gott, ich war damals siebzehn. Ich glaube, ich hätte alles getan, um dir zu gefallen.”
    “Erzähl mir nicht, dass dir die Arbeit keinen Spaß gemacht hat. Millionen von Mädchen auf der ganzen Welt träumen davon, als Model zu arbeiten.”
    “Das mag sein – ich gehörte jedoch nicht dazu. Doch ich machte den Job und beklagte mich nicht. Immerhin warst du endlich einmal stolz auf mich. Das nahm ich wenigstens an. Dann kam die Sache mit Verner Egert, und danach konnte ich einfach nicht mehr weitermachen. Ich hatte Angst vor meinem eigenen Schatten, konnte nicht mehr schlafen, stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Aber alles, woran du dachtest, war deine Kampagne. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, oder?”
    Ihr Vater drehte sich wieder zu ihr um. Zu Louisas Überraschung sah er ehrlich bestürzt aus. “Hast du das tatsächlich immer so empfunden?”
    “Was hast du erwartet?”
    “Es stimmt, ich wollte um jeden Preis, dass du weiterhin als Model für Svenska Fashion arbeitest, aber du verkennst meine Gründe. Es war das erste Mal seit dem Tod deiner Mutter, dass wir wieder im Begriff standen, so etwas wie ein Vater-Tochter-Verhältnis zueinander zu entwickeln. Ich wollte nicht, dass das alles wieder kaputt geht.”
    Ungläubig starrte Louisa ihn an. “Aber … warum hast du nicht mit mir darüber geredet? Ich erinnere mich noch genau an jenen Tag, an dem ich dir gesagt habe, dass ich nicht länger für deine Kampagne zur Verfügung stehe. Du warst so wütend!”
    Er lächelte traurig. “Ja, ich war auch ein wenig wütend, vor allem jedoch verzweifelt. Als du danach deine Koffer gepackt hast und nach München geflüchtet bist, fürchtete ich, dich endgültig verloren zu haben. Tja, und dann kamst du zurück, allerdings nicht, um dich mit mir zu versöhnen, sondern um eine Tierarztpraxis zu eröffnen. Ich wollte dir ein wenig Zeit lassen. Ich dachte, dass du früher oder später von allein zur Vernunft kommen würdest, aber …”
    “Wenn ich das alles gewusst hätte …” Sie schüttelte den Kopf. “Ich muss doch nicht als Model für deine Firma arbeiten, damit wir wie Vater und Tochter miteinander umgehen können, das ist doch absurd! Und dann hast du auch noch vollkommen Unbeteiligte mit hineingezogen: zuerst Gunnar und schließlich auch noch Niklas. Weißt du denn nicht, dass man Liebe nicht erzwingen kann,
fader
?”
    Zu ihrer Überraschung wirkte er überrascht. “Niklas? Was hat denn der damit zu tun?”
    “Er hat das Grundstück gekauft, auf dem meine Praxis und mein Wohnhaus stehen, und versucht seitdem, mich zu erpressen.” Sie musterte ihren Vater forschend. “Wusstest du denn nichts davon?”
    “Nein, ich hatte keine Ahnung.” Er schien bestürzt. “Niklas ist ein guter Geschäftsmann und zudem sehr ehrgeizig, aber manchmal schießt er einfach übers Ziel hinaus. Ich nehme an, er wollte mir einen Gefallen tun, indem er dich unter Druck setzte. Aber ich werde das wieder in Ordnung bringen.” Unsicher trat er auf Louisa zu und nahm ihre Hand. “Meinst du, du kannst
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