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Happy End im Mondpalast

Happy End im Mondpalast

Titel: Happy End im Mondpalast
Autoren: Susan Stephens
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kühl war und erstaunlich kräftig zudrücken konnte. „Und wie stellen Sie das an?“
    „Ich arbeite schwer“, gab sie offen zu. „Ich habe mal etwas von Thomas Edison gelesen … Sie wissen schon, dem Glühbirnenmann. Ich habe die Worte nie vergessen und zu meinem Lebensmotto gemacht.“
    „Sprechen Sie weiter.“ Es fiel ihm schwer, nicht zu lachen, aber er bezwang sich und nickte ermutigend.
    „Thomas Edison hat gesagt: ‚Die meisten Menschen verpassen ihre Chance, weil sie im Overall daherkommt und wie Arbeit aussieht.‘“
    „Stimmen Sie dem zu?“
    „Ja.“ Beth dehnte das kurze Wort voller Inbrunst. „Es funktioniert bei mir, aber ich liebe meine Arbeit auch.“ „Wie das?“ „Ich liebe Menschen“, erklärte sie mit leuchtenden Augen.
    „Ich freue mich an ihren Gesichtern, wenn ich im Kaufhaus etwas gefunden habe, das ihr Leben verschönern wird. Das kann ein Geschenk sein oder auch etwas, womit sie sich selbst verwöhnen … ganz egal. Ich achte nur darauf, wie sich ihre Gesichter verändern …“ Sie lächelte, als wollte sie ihre These an sich selbst beweisen.
    „Dann ist der veränderte Gesichtsausdruck Ihr Erfolgsrezept?“ „Oh, einige andere in meiner Abteilung sind genauso gut“, wehrte sie ab. „Erfolg beim Verkauf ist immer Glückssache.“
    Nach allem, was sie ihm erzählt hatte, bezweifelte er das.
    Das Horn ertönte wieder, aber diesmal erschrak sie nicht, sondern fragte: „Ist das nicht romantisch?“
    Sie blickten beide zu den mächtigen Wehrtürmen hinüber, auf denen zu Ehren des Scheichs Fahnen gehisst wurden. Die Sonne stand inzwischen so tief, dass die Mauern der Zitadelle rot erglühten. Das konnte man schon romantisch nennen, wenn man genug Fantasie besaß und sich genug Zeit nahm.
    „Stellen Sie sich vor, man würde um Ihren Geburtstag so viel Wirbel machen“, sagte sie und fesselte aufs Neue seine Aufmerksamkeit. „Ich dachte, ich wäre schon gut dran, aber …“
    „Gut dran?“, unterbrach er sie, um noch mehr von ihr zu erfahren.
    „Ich habe die beste Familie der Welt“, versicherte sie nachdrücklich. Ihr strahlendes Gesicht verriet, welch schöne Erinnerungen sie hatte. „Sie stellen an meinem Geburtstag die verrücktesten Sachen an, haben wunderbare Überraschungen für mich …“ Ihr Blick verklärte sich. „Sie wissen, was ich meine?“
    Ehrlich gesagt, wusste er das nicht. Seine Verwandten liebten ihn, aber die Pflicht hatte immer im Vordergrund gestanden. Vor lauter Lernen war er fast nie zum Feiern gekommen. Hätte man ihn jetzt nicht zum Scheich der Scheiche gewählt, wäre er trotzdem zurückgekommen, um seinem Land auf irgendeine Weise zu dienen.
    „Wahrscheinlich ist der Scheich jetzt da oben“, sagte sie und bedeckte die Augen gegen die rötlichen Strahlen, die sich in den Fenstern brachen. „Ich wette, dass in diesem Moment die Champagnerkorken knallen.“
    Er wusste, dass es sich anders verhielt. Man erwartete ihn dringend, denn er war schon zu lange fort gewesen. Der Ablauf der Feierlichkeiten war sorgfältig von Minute zu Minute geplant worden, und es würde keine Überraschungen geben, wie Beth Tracey Torrance sie gerade beschrieben hatte. Der Diamantenball würde nach einem steifen Zeremoniell ablaufen und voller Tücken sein – besonders für ein unschuldiges Mädchen wie Beth.
    „Kümmert sich während des Balls jemand um Sie?“, fragte er fürsorglich.
    „Ob sich jemand um mich kümmert?“ Sie sah ihn kokett an. „Wollen Sie sich etwa dafür anbieten? In dem Fall wäre es nämlich höchste Zeit, dass Sie sich vorstellen.“
    „Ich muss arbeiten“, erinnerte er sie.
    „Das macht nichts“, tröstete sie ihn. „Ich wollte Sie nur necken. Sie müssen viel zu tun haben, und in Ihrem Harem befinden sich bestimmt Hunderte der schönsten Frauen …“ Sie hielt ihre Hand vor den Mund. „Oh, es tut mir leid!“ Sie sah beschämt aus und fuhr mit stärker durchbrechendem Akzent fort: „Ich wollte das nicht sagen. Ich hasse Klischees … Sie nicht auch?“
    „Ich bin nicht gekränkt“, beteuerte er. „Und was meinen Namen betrifft … nennen Sie mich Khal.“
    „Khal wie in Khalifa? Wenn das kein Zufall ist!“ Sie starrte ihn an und wurde blass. „Nein, es ist kein Zufall, nicht wahr?“

2. KAPITEL
    Drei Dinge geschahen rasch hintereinander. Khals Leibwächter tauchten wie aus dem Nichts auf, Beth schrie, als ihr einer von ihnen ein Gewehr vor das Gesicht hielt, und Khal warf sich zu ihrem Schutz dazwischen. Er riss
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