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Happy End im Mondpalast

Happy End im Mondpalast

Titel: Happy End im Mondpalast
Autoren: Susan Stephens
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Beth nie zuvor gesehen, und sie hielt den Atem an, als er sich das Handtuch um die Hüften band. Dann ging er los – glücklicherweise in der entgegengesetzten Richtung, bis er nach rechts abbog und zwischen den Felsen verschwand.
    Jetzt atmete Beth tief aus und entspannte sich. Was für ein Erlebnis! Schade, dass kein Bildhauer dabei gewesen war oder ein Maler, begabt genug, um diesen Anblick für die Welt festhalten zu können …
    Beth schrie auf, als etwas Kaltes, Hartes ihren Nacken berührte. Ob es ein Gewehr war? Vor Angst wagte sie nicht, sich umzudrehen.
    „Aufstehen!“, befahl eine männliche Stimme. „Langsam aufstehen und umdrehen!“
    Beth gehorchte dem Befehl, stand taumelnd auf und stand dem unbekannten Fremden vom Strand gegenüber. „Man hat mir gesagt, ich wäre hier sicher“, platzte sie heraus. „Der neue Scheich hat diesen Strand für seinen Stab reserviert.“ Sie redete einfach drauf los, während ihr vor Angst Tränen in die Augen schossen. Sie konnte kein Gewehr sehen, wusste aber, dass es irgendwo sein musste. „Ich habe eine Genehmigung …“ Nein, das stimmte nicht. Die steckte noch in einer Tasche ihrer Jeans, die sie inzwischen mit einem leichten Sommerkleid vertauscht hatte. „Sprechen Sie Englisch?“
    „So gut wie Sie“, antwortete der Mann beinahe akzentfrei. Seine Kenntnisse erschöpften sich also nicht in dem anfänglichen knappen Befehl.
    Beth sah in die kältesten und härtesten Augen, die sie sich vorstellen konnte. Sie gehörten zu einem Gesicht von wilder Schönheit, aber ihr Schreck hatte sich bereits in Ärger verwandelt. Der Mann war doppelt so groß wie sie und dazu wesentlich älter. Er hatte keinen Grund, sie mit einem Gewehr zu bedrohen. „Ist es üblich, Gäste Ihres Landes so einzuschüchtern?“
    Sie hatte Mut, das musste er ihr lassen, aber sie hatte ihm auch nachspioniert und sollte nicht denken, dass er ein leichtes Opfer war. „Ist es Ihre Gewohnheit, anderen Leuten nachzuschnüffeln?“, entgegnete er schroff.
    Beths Wangen röteten sich, was reizend aussah. Offenbar wurde sie leicht von Gefühlen beherrscht. In diesem Punkt hätten sie nicht verschiedener sein können, aber der Augenblick ihrer Verlegenheit ging schnell vorüber. Die barfüßige Spionin mit dem windzerzausten Haar und dem leichten Strandkleid blitzte ihn mit ihren blauen Augen zornig an. Sie war bedeutend jünger, als er angenommen hatte, und ihre Haut erinnerte an samtene Pfirsiche. Die unbarmherzige arabische Sonne war ungewohnt für sie, und er kam instinktiv einen Schritt näher, um ihr Schatten zu spenden.
    „Unterstehen Sie sich, näher zu kommen!“, warnte sie ihn und hob abwehrend die Hände. Beth hatte immer noch Angst, aber sie wollte auch nicht nachgeben.
    Ihm fielen die kleinen Sommersprossen auf ihrer geraden Nase auf. Wo kam sie her, und wie war sie den Wachen entwischt? Aus seiner Welt stammte sie nicht, sonst hätte sie ihn sofort erkannt. Vielleicht war sie hier, um bei der Vorbereitung der Feierlichkeiten zu helfen, aber warum sonnte sie sich dann am Strand, während alle anderen arbeiteten?
    „Weiß Ihr Vorgesetzter, wo Sie sind?“, wollte Khal wissen.
    „Weiß Ihrer es?“
    Ihre Frechheit war verblüffend, aber dann erkannte er ihren Akzent. Die Einwohner von Liverpool waren für ihre Offenheit bekannt. „Ich habe zuerst gefragt“, erklärte er. „Haben Sie in Erwägung gezogen, dass Ihr Vorgesetzter sich um Sie sorgen könnte?“
    Eine Falte erschien zwischen ihren aufwärts geschwungenen dunkelblonden Brauen, während sie darüber nachdachte. „Mir scheint, Ihrer hat mehr Grund, sich Sorgen zu machen“, erklärte sie schließlich.
    „Woher wollen Sie das wissen?“
    „Immerhin sind Sie mit einem Gewehr am Strand.“
    „Einem Gewehr?“ Er war ebenso überrascht wie belustigt. Er streckte beide Hände flach aus, zum Zeichen, dass er keine Waffe bei sich hatte – es sei denn, unter seinem Handtuch, und sie würde sich hüten, dort zu suchen. „Ich wollte Sie nur auf mich aufmerksam machen.“
    „Mit einem vom Meerwasser gekühlten Finger? Ich verstehe.“ Beth presste die Lippen zusammen. „Sie benutzen kein Gewehr, aber Sie greifen Ihre Gäste trotzdem an. Nun? Wollen Sie nicht wenigstens so höflich sein zu antworten, nachdem Sie mich halb zu Tode erschreckt haben?“
    Er musste sich immer noch daran gewöhnen, so ganz anders als sonst behandelt zu werden, als sein Blick plötzlich auf ihre vollen, rosigen Lippen fiel, die sie nur mit Mühe
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