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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England
Autoren: Enid Blyton
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versprich mir, dass du mich nicht im Stich lässt, wegen Clyde und so.“
    „Niemals. Großes Ehrenwort“, murmelte Hanni und hob die Hand, ohne sich umzudrehen.
    Nanni streckte den Arm aus und legte ihre Finger auf die ihrer Schwester.
    „Schlaf jetzt“, murmelte Hanni und war schon wieder eingeschlafen.
    Aber Nanni starrte noch eine Weile hinaus in die Nacht, die draußen Schloss Lindenhof in ein dunkles, unwirkliches Blau hüllte, und dachte an England.

Danielas Geheimnis
    Am nächsten Morgen regnete es. Auf dem Hof hatten sich kleine Pfützen gebildet und die Bäume im Park ließen die Blätter hängen. Hanni saß am Fenster und starrte trübsinnig in den grauen Himmel, als Nanni aus dem Bad kam.
    „Los, komm“, rief sie fröhlich. „Wir gehen in die Bibliothek und finden ein bisschen mehr über Tottingham und St. Claire heraus.“
    „Ich weiß schon alles“, sagte Hanni missmutig. „In England regnet es oft.“
    „Oje. Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“
    Hanni drehte sich langsam um und zeigte mit dem Daumen hinter sich nach draußen.
    „Das ist alles? Der Regen?“ Nanni lachte. „Ach, komm. Morgen sind wir hier weg.“ Sie warf ein Handtuch aufs Bett und bürstete ihre Haare kräftig durch.
    „Ja, aber wir wollten heute noch mal Hockey spielen. Bei Regen ist es damit natürlich Essig“, maulte Hanni. Sie spielte leidenschaftlich gern Hockey und war schon lange Stammspielerin in der Mannschaft von Schloss Lindenhof.
    „Abwarten“, sagte Nanni und hakte ihre Schwester unter. Sie gingen die Treppe in den Empfangssaal hinunter und den Gang entlang zur Bibliothek, in der die uralten Bücher in langen, staubigen Regalen und Schränken standen. Es gab auch ein paar Computer-Arbeitsplätze, aber um die zu nutzen, musste man sich vorher bei Frau Mägerlein anmelden. Also blieb den Zwillingen nichts anderes übrig, als in den alten Wälzern zu stöbern. Das taten sie, bis Hanni mit einem lauten Knall ein riesiges Buch auf den Lesetisch fallen ließ.
    „Ich hab’s!“, rief sie und las den Titel vor: „‚Das britische Empire. Lexikon der Geschichte Großbritanniens ‘ . Uff. Wenn da nichts über Tottingham und St. Claire drinsteht, weiß ich auch nicht. Aber wir werden den ganzen Vormittag brauchen, um es zu finden.“
    Nanni blätterte zweifelnd ein paar Seiten um. Unter dem Stichwort „Tottingham“ war so gut wie nichts zu finden, außer einem Verweis auf „St. Claire“.
    „Immerhin“, murmelte Nanni und suchte weiter.
    „Hier“, rief Hanni auf einmal und legte die Hand zwischen die Seiten.
    „St. Claire“, las Nanni feierlich vor. „Im späten 17. Jahrhundert widmete die Familie der Ducktons ihr Schloss und ihren Besitz der heiligen Klara – St. Clare. Sir Mortimer Duckton hatte in den englischen Bürgerkriegen aufseiten der Royalisten gegen die Truppen Oliver Cromwells gekämpft. Seine Frau, Lady Clare … “
    „Psst“, unterbrach Hanni auf einmal und hielt sich den Finger an die Lippen. „Was war denn das?“
    „Was war was?“ Nanni sah ihre Schwester belustigt an. „Hörst du Gespenster? Hier ist nichts.“
    Aber Hanni hielt den Atem an und unwillkürlich tat Nanni das Gleiche.
    In der düsteren, alten Bibliothek herrschte Tag und Nacht dasselbe schummrige Dämmerlicht. Durch die kleinen getönten Fenster drang kaum ein Sonnenstrahl, und wer wusste schon, was in den dunklen Ecken alles hauste? War da nicht doch ein Geräusch gewesen? Unwillkürlich lief Nanni ein Schauder über den Rücken. Ärgerlich schüttelte sie sich. Warum ließ sie sich nur immer so schnell von Hanni anstecken?
    „Unsinn!“, rief sie laut – als ein tiefes, schluchzendes Seufzen sie erstarren ließ.
    „Siehst du? Da ist doch etwas“, sagte Hanni triumphierend, als Nannis Finger sich in ihren Arm krallten. „Aua, du tust mir weh.“
    „Ein Gespenst, das weint“, stellte Nanni fest. „Vielleicht die heilige Klara?“ Ein wimmerndes Schluchzen aus den hinteren Reihen der Bibliotheksregale war die Antwort.
    „Ja, klar.“ Hanni lachte. „Du hast sie aufgeweckt mit deiner gähnend langweiligen Geschichte über die Ducktons und St. Claire.“
    Aber ganz geheuer war ihr die Sache auch nicht. Langsam standen die Zwillinge auf und gingen nach hinten zu dem Regal, woher das Wimmern kam. Zur Sicherheit hatte Hanni den Wälzer über das britische Empire mitgenommen. Falls nötig, könnte sie dem Gespenst damit eins überziehen.
    Die Zwillinge näherten sich vorsichtig dem
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