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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England
Autoren: Enid Blyton
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„strengen“ Mägerlein erzählte.
    Frau Theobald lachte leise.
    „Nun ja, ganz so klein ist er tatsächlich nicht. Auf jeden Fall haben wir alle Eltern gebeten, den Kindern nichts zu verraten, da noch nicht ganz sicher war, ob die Reise auch wirklich stattfindet. Aber inzwischen haben Frau Mägerlein und Mister Gordon von St. Claire Kontakt aufgenommen … “
    „Brieflich“, beeilte sich Frau Mägerlein einzuwerfen.
    „… brieflich Kontakt aufgenommen“, fuhr die Direktorin irritiert fort. „St. Claire ist das Internat der englischen Jungen aus Tottingham, die bei unserer letzten Abschlussaufführung zu Gast waren. Einem Gegenbesuch der Mädchen in St. Claire steht jedenfalls nichts mehr im Weg.“ Frau Theobald hob die Augenbrauen. „Das Einverständnis der Eltern natürlich vorausgesetzt.“
    „Mit den meisten anderen Eltern haben wir bereits gesprochen“, ergänzte Frau Mägerlein. „Bis jetzt sind alle einverstanden.“
    „Allerdings müssen wir dazu sagen, dass die Schule die Kosten nicht allein tragen kann. Die Eltern müssten sich beteiligen. Ich weiß, in Ihrem Fall würde das eine doppelte Belastung bedeuten, weil ja sowohl Hanni als auch Nanni mitfahren dürfen. Aber“, Frau Theobald hob bedauernd die Schultern, „ohne einen Zuschuss der Eltern können wir uns die Reise nun mal nicht leisten. Schloss Lindenhof ist leider keine reiche Schule. Das Geld ist knapp. Und es wird immer knapper. Aber das muss ja nicht Ihre Sorge sein … “
    Georg Sullivan hatte während der Ausführungen der Direktorin mit einem Seitenblick die ganze Zeit Frau Mägerlein im Auge behalten. Irgendetwas schien sie zu beschäftigen. Die strenge Lehrerin rutschte ständig nervös auf ihrem Stuhl hin und her.
    „Es ist mir auch noch wichtig zu sagen“, platzte sie jetzt unbeherrscht heraus, bevor Jule und Georg Sullivan etwas erwidern konnten, „dass das Lehrerkollegium die Klassenfahrt eigentlich nicht befürwortet. Mädchen in diesem Alter sind sehr impulsiv, emotional und nicht immer … “ Ein sanft mahnender Blick der Direktorin brachte die Lehrerin zum Schweigen. „Jedenfalls ist es mir wichtig, dass die Eltern das wissen“, schloss sie beinahe trotzig.
    In diesem Moment klopfte es heftig an der Tür. Noch bevor Frau Theobald „Herein“ sagen konnte, flog sie mit Schwung auf und die kleine, runde Mademoiselle Bertoux eilte herein. Sie trug ein langes, weites Kleid, sodass es fast wirkte, als würde sie auf Rädern in den Raum rollen, anstatt zu gehen.
    „Bonjour – guten Tag!“, rief sie und fuchtelte aufgeregt mit den Händen. „Entschuldigen Sie bittähh die Verspätung. Aber isch ’atte noch so viel vorzubereiten. Auf jeden Fall möchte isch sagen, dass wir uns ganz fürschterlisch auf den Ausflug nach England freuen, und isch ’offe doch inständisch, dass ’anni und Nanni mit von der Partie sein werdöhn?“ Sie schüttelte erst Jule, dann Georg Sullivan die Hand. Frau Theobald konnte sich ein glucksendes Lachen nicht verkneifen. Aber sie hatte sich sofort wieder unter Kontrolle.
    „Ja, Frau Mägerlein war eben dabei, den Sullivans zu erklären, dass das Lehrerkollegium die Klassenfahrt nach England nicht unterstützen kann.“
    „Was?“ Mademoiselle Bertoux machte runde Augen und sah Frau Mägerlein überrascht an. „Aber au contraire, mes chères“, sagte sie. „Im Gegenteil. Wir freuen uns wie wahnsinnig. Ach … “ Sie wischte das Problem mit einer Handbewegung beiseite. „Das wird wunderbar. Und die Mädchen können neue Eindrücke sammeln, ein anderes Land sehen. Magnifique – wunderbar.“
    „Meine Liebe“, sagte Frau Mägerlein mit einem Zittern in der Stimme, „wir waren uns doch einig, dass es nicht einfach sein würde, mit einer Klasse Mädchen nach England zu reisen. Man muss auch an die Verantwortung denken … “
    „ Ich denke“, unterbrach Frau Theobald mit erhobener Stimme, „dass wir genug über dieses Thema diskutiert haben und uns einig sind, dass die Mädchen sehr wohl vernünftig und alt genug sind, um eine solche Reise zu unternehmen. Und wir sollten das doch nicht vor unseren Gästen besprechen, oder?“
    Jule und Georg Sullivans Blicke waren während der Unterhaltung staunend zwischen Frau Mägerlein und Mademoiselle Bertoux hin- und hergewandert. Jetzt richteten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Direktorin hinter ihrem Schreibtisch.
    „Ich möchte vor allen Dingen wissen, was das für den Unterricht bedeutet“, sagte Jule Sullivan, nachdem Ruhe
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