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Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)

Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)

Titel: Hanni und Nanni. Die besten Freundinnen (18)
Autoren: Enid Blyton
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Stewards, erhielt die Kabinenschlüssel und eine halbe Stunde später schliefen die Lindenhoferinnen friedlich in ihren Stockbetten. Keine erlebte das Ablegen des Schiffes mit, keine sah, wie die tausend Lichter von Barcelona in der Ferne verschwanden, wie nur noch der Mond und unzählige Sterne die Nacht erhellten. Der Tag war einfach zu lang gewesen.

Ein kleines Paradies

    Sieben Uhr: Wecken. Frau Martin steckte den Kopf in jede der drei Viererkabinen.
    „Beeilt euch“, sagte sie. „Wir kommen zwar erst um acht Uhr an, aber der Blick vom Schiff aus auf die Insel ist einmalig! Das dürft ihr nicht versäumen.“
    Hanni gähnte herzhaft, dann sprang sie aus dem Bett.
    „Wir machen nicht nur schnell, Frau Martin, wir machen noch schneller als schnell! Vielleicht sollten wir uns alle vier gemeinsam unter die Dusche stellen, das spart Zeit.“
    Frau Martin lachte.
    „Wascht euch, wie ihr wollt. Von mir aus lasst ihr‘s auch mal bleiben. Hauptsache, ihr seid in zwanzig Minuten an Deck.“
    Sie duschten trotzdem nacheinander und standen kurz vor halb acht an der Reling. Der Sommermorgen war hellblau, noch ganz blass. Das Meer schimmerte silbern wie das Innere einer Muschel, Perlmutt mit ein paar goldenen Reflexen der Morgensonne. Und vor ihnen Mallorca. Eine Steilküste, Berge, Buchten, alles noch blau zu dieser frühen Stunde. Kaum Häuser, kaum ein Ort. Eine Landschaft von verträumter, großartiger Stille und Schönheit.
    „Das ist meine Insel“, sagte Maria mit glänzenden Augen und windverwehten Haaren. „Ich war so lange nicht mehr hier. Ich wusste gar nicht mehr, wie schön Mallorca ist.“
    Dann umrundete das Schiff die Südwestspitze Mallorcas. Jetzt sah man Dörfer und auch Hotelbauten. Die Berge wurden niedriger, verwandelten sich in pinienbewachsene Hügel. Das Sonnenlicht glitzerte auf dem Meer, das zarte Perlmutt wurde zu Gold. Schließlich tauchte Palma auf. Eine weiße Stadt im Morgenlicht.
    „Wir bitten die Autobesitzer, sich zu ihren Fahrzeugen zu begeben“, erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher. Die Durchsage erfolgte in drei Sprachen.
    „Vamonos“, meinte Carlotta.
    „Vamonos“, nickte Maria und strahlte.
    Sie strahlte bloß noch. Sie war offensichtlich in ihrem Element.
    Wie Peter es schaffte, den dicken Bus aus dem Gewirr der anderen Wagen, die ihn einklemmten, herauszubugsieren, blieb allen ein Rätsel. Aber er schaffte es. Schließlich waren sie am Kai und zehn Minuten später in einem Café am Jachthafen. Frau Martin bestellte Rühreier und Tee. Vor den Tischen lagen blaue und grüne Fischernetze zum Trocknen aus, ein Boot setzte die Segel und fuhr davon, eine leuchtende Spur im Wasser hinter sich zurücklassend.
    Eine Stunde später hatten sie ihr Urlaubsziel erreicht. „El Barranch“, so hieß die Finca. El Barranch bedeutete „das Tal“. An das Grundstück schloss sich ein urzeitliches Flusstal an, ein Naturschutzgebiet voll wilder Bäume und Büsche. Es gab hier nichts als Grün, Himmel und ein paar kleine Mäuerchen aus rosarotem Naturstein. „Wir müssen das Gepäck zum Haus tragen“, sagte Frau Martin. „Der Weg ist zu schmal für den Bus.“

    Sie schleppten ihre Reisetaschen und Koffer zum Haus hinauf. Auf dem Grundstück wuchsen Algarobas - Johannisbrotbäume - und Oliven. Oleander und Bougainvilleen blühten. Ein kleines Paradies ... Frau Martin hatte den Schlüssel zum Haus, zu der frisch renovierten Bauernfinca. Es gab dort zwei Schlafzimmer, zwei Duschbäder und einen großen Wohnraum. Sie schauten alles an. Fanden das alte, neu aufgebaute Bauernhaus aus rosa Naturstein wunderschön. Ein Olivenbaum wuchs direkt aus der hinteren Mauer heraus. Und die Fensterläden und Türen waren grasgrün.
    „Ich glaube, wir machen eine Pause“, schlug Frau Martin vor. „Suchst du mal im Bus nach meinem ,Schatzkästchen‘, Maria? Und ihr, lasst ruhig die Zelte liegen, die könnt ihr nachher aufbauen.“
    Der Inhalt des „Schatzkästchens“ bestand aus einem Gugelhupf, den die Hausmutter gebacken hatte, und mehreren Gläsern mit Kirschkompott.
    Sie hockten sich auf die Terrasse vor dem Haus mit den grünen Fensterläden, aßen Kuchen aus der Hand und Kirschkompott von Papptellern. Zelte und Gepäck lagen bunt verstreut herum. Plötzlich hatte Maria ihre Gitarre in der Hand und klimperte.
    „Die Martin ist klasse“, meinte irgendwann Jenny. „Wer außer ihr würde sagen, schmeißt euer Gepäck auf die Wiese und kommt Kuchen futtern? Oder? Dabei hat sie uns total im
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