Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Auf Wilkins zu. Er spürte, wenn diese Kette ein schwächliches Glied hatte, dann war das Wilkins.
    Nebenbei musterte er weiterhin den Inhalt der Regale. Er hatte immer noch die Schaufel, den Kamm und das Feuerzeug, aber er brauchte etwas Brennbares.
    Antibakterielle Salben … Abführmittel … Marshmallows …
    Scheiße.
    Er lief hin und her, bis er zur Haarpflegeabteilung kam. Hier boten sich Möglichkeiten. Er brauchte eine Spraydose.
    Was zum T …!
    Jede der verdammten Dosen funktionierte umweltschonend mit Druckluft. Nichts mit Fluorkohlenwasserstoffen. Wo waren die, wenn man sie einmal brauchte?
    Er rannte zur Abteilung mit den Deodorants. Alle hier waren entweder Deoroller oder Deostifte. Was war nur aus dem normalen Deospray geworden?
    Er erblickte eine grüne Spraydose auf dem untersten Regal, halb versteckt hinter einem Verkaufsdisplay mit der neuesten Deo-Kreation von Mitchum’s. Er griff danach und überflog die Inhaltsstofferklärung.
    ACHTUNG: INHALT STEHT UNTER DRUCK … LEICHT ENTZÜNDLICH …
    Na also!
    Dann hörte er auch schon Wilkins, der den benachbarten Gang entlangschlenderte und in einem hohen, schrillen Singsang rief.
    »Hallo, Mister Dummkopf. Wo sind Sie? Jimmy hat ein Geschenk für Sie.« Er kicherte. »Nein, warten Sie. Jimmy hat sechs – hören Sie das – sechs kleine Geschenke für Sie. Kommen Sie heraus und holen Sie sie sich!«
    So zugedröhnt, dass er über allen Wolken schwebte.
    Jack beschloss, auf sein Angebot einzugehen.
    Er entfernte die Kappe von dem Parfümzerstäuber und schlich zum Ende des Ganges, wo er sich flach gegen das Regal drückte, das ihn von Wilkins trennte. Er hob den Zerstäuber und hielt die Spitze des Stabfeuerzeugs dagegen. Sobald Wilkins Gesicht in sein Blickfeld kam, beugte Jack sich vor, drückte auf den Zerstäuber und knipste das Feuerzeug an. Ein fünfundzwanzig Zentimeter langer Flammenstrahl umhüllte Wilkins Augen und Nase.
    Der heulte auf und ließ die Waffe fallen, dann stolperte er schreiend und um sich schlagend davon. Seine Dreadlocks gingen im Flammen auf.
    Jack folgte ihm. Er benutzte die Schaufel, um die Düse der Dose abzuschlagen. Deospray schoss meterhoch in die Luft. Er schob die Dose von hinten in Wilkins ein paar Nummern zu weite Hose und hielt das Feuerzeug daran. Wilkins Hosenboden ging in Flammen auf. Jack griff sich die Pistole und verschwand zwischen den Regalen. Schreie folgten ihm auf dem Weg in den hinteren Teil des Ladens.
    Einer erledigt, drei standen noch aus.
    Im Laufen überprüfte er die Pistole. Ein alter.38er Revolver, dessen Galvanisierung an vielen Stellen blank gescheuert war. Er öffnete die Kammer. Sechs Vollmantelgeschosse. Als Waffe war das ein Klumpen Schrott, aber wenigstens war es sein Klumpen Schrott.
    Seine Chancen waren soeben nicht unerheblich gestiegen.
    Diverse Fußpaare hallten dem vorderen Teil des Ladens entgegen. Wie gehofft, lockten Wilkins Schreie seine Spießgesellen an.
    Er hörte Ausrufe wie »Oh, Scheiße!« und »Verdammte Sauerei!«, und »Was hat er dir nur angetan, Kumpel?«
    Wilkins heulte in den höchsten Tönen. »Pepe! Hilf mir, Mann! Ich sterbe!« Pepe … jetzt hatte Ecuador also einen Namen.
    »Si«, sagte Pepe. »Das tust du.«
    Wilkins kreischte: »Nein!«
    Ein hallender Schuss – das musste die.357er sein.
    »Verflucht!«, schrie Jamal. »Ich glaub einfach nicht, dass du das getan hast.«
    Eine Stimme rief aus dem hinteren Teil des Ladens. »Hey Jungs, wass’n los da vorne? Was iss passiert?«
    »Alles okay, Demont!«, rief Pepe nach hinten. »Bleib einfach, wo du bist!« Dann sagte er mit leiserer Stimme zu Jamal. »Wilkins hätte uns nur aufgehalten. Jetzt finde dieses Arschloch, bevor der an ein Telefon kommt!«
    Jack sah zurück und bemerkte eine weiße Rauchwolke, die der Decke entgegenquoll. Er wartete auf den Feueralarm und das Einsetzen der Sprinkleranlage.
    Nichts.
    Was musste man denn noch tun – Lagerfeuer anzünden?
    Er ging langsamer, als er wieder an dem Personalraum vorbeikam. Nein. Das würde kein zweites Mal funktionieren. Er lief weiter, und als er gerade beim Tiefkühlschrank war, ertönte rechts von ihm ein Donnerschlag und links zerbarst eine Glastür. Fürst-Pückler-Schnitten, Eiswaffeln und Gelato-Behälter flogen durch die Luft und rollten über den Boden.
    Jack erspähte Demont drei Regalreihen weiter, der gerade eine neue Patrone in den Lauf schob. Er duckte sich, als der obere Teil des nächststehenden Regals explodierte und Tamponfetzen auf ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher