Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
einer Kante sägeblattartig gezackt. Damit ließ sich vielleicht etwas ausrichten. Dann sah er einen Posten Stabfeuerzeuge. Und griff sich eines. Feuer konnte nie schaden.
    Feuer … er blickte auf und sah das Sprinklersystem. Jedes Geschäft in New York ist gesetzlich verpflichtet, eine Sprinkleranlage installiert zu haben. Ein Feuer würde die Rauchmelder aktivieren und bei der Feuerwehr Alarm auslösen.
    Also los!
    Er griff sich einen Nachfüllbehälter für die Feuerzeuge und besprühte damit die Regale. Als der Behälter zur Hälfte leer war und die Flüssigkeit auf den Boden zu tropfen begann, griff er nach dem Stabfeuerzeug …
    Ein Schuss. Etwas pfiff an seinem Ohr vorbei. Ein hastiger Blick den Gang hinunter zeigte das Narbengesicht – das musste der Jamal sein, dem Ecuador die Kommandos gegeben hatte – der ein paar Meter entfernt stand und seine.38er für einen weiteren Schuss senkte.
    »Hey, ich hab ihn! Hier drüben!«
    Jack duckte sich und hechtete um das Kopfende des Regals, während die zweite Kugel weit entfernt an ihm vorbeisauste. Wie üblich bei solch unnützen Mitgliedern der Gesellschaft, war auch dieser Jamal ein miserabler Schütze. Billige Waffen wie die, mit der er dort hantierte, konnten aus nächster Nähe beträchtlichen Schaden anrichten, waren aber auf größere Entfernung nutzlos.
    Während hinter ihm Schritte hallten, blieb Jack am Ende eines Regals stehen und linste vorsichtig in den benachbarten Gang. Niemand zu sehen. Er hastete zum nächsten Gang hinüber – und fand sich vor einer Wand wieder. Drei Meter weiter rechts war eine Tür. NUR FÜR PERSONAL.
    Er riss sie auf und steckte den Kopf hindurch. Nichts außer einem Tisch und etwas Butterbrotpapier. Vor allem kein Ausgang!
    Schritte kamen von links auf ihn zu. Er schlug heftig die Tür zu und rannte. Am Ende des Regals blieb er stehen und riskierte einen Blick.
    Jamal kam um die Ecke und bremste vor der Tür ab. Auf seinem Gesicht spielte ein breites Grinsen.
    »Hab dich, du Arschloch.«
    In gebückter Haltung, mit schussbereiter Waffe, stieß er die Tür auf. Nach ein paar Sekunden betrat er den Raum.
    Darauf hatte Jack gewartet. Er zwängte eine Hand durch die Lederschlaufe im Griff der Grillschaufel und hielt sie waagrecht in einem beidhändigen Kendo-Griff, mit der gezackten Kante nach vorn.
    Dann setzte er sich in Bewegung, glitt hinter Jamal in den Raum und holte aus, zielte dabei auf den Kopf. Vielleicht hatte der Kerl etwas gehört, vielleicht hatte er aus dem Augenwinkel einen Schatten gesehen, vielleicht warnte ihn auch ein sechster Sinn. Egal, was es war, er duckte sich zur Seite und der Schlag ging daneben. Jamal heulte auf, als sich das Blatt in seine Schulter bohrte. Jack hob die Schaufel zu einem Rückhandschlag, aber sein massiger Gegner war beweglicher, als er aussah. Er rollte sich ab und hob die Pistole.
    Jack schlug mit der Grillschaufel danach, traf, aber das Blatt rutschte ab, ohne Jamal die Waffe aus der Hand zu schlagen.
    Es wurde Zeit, den Rückzug anzutreten.
    Jack war in Bewegung, noch bevor Jamal anlegen konnte. Der erste Schuss ließ den Türrahmen ein paar Zentimeter links neben seinem Kopf splittern, als er durch die Öffnung hechtete. Er prallte auf den Boden auf und rollte sich ab, während der zweite Schuss weit über seinen Kopf hinwegging.
    Vier Schüsse. Damit blieben noch zwei – es sei denn, Jamal hatte an Reservemunition gedacht. Irgendwie konnte sich Jack bei einem Kerl wie Jamal so viel Voraussicht nicht vorstellen.
    Auf seinem Weg in den rückwärtigen Teil des Ladens wechselte er wann immer möglich den Gang zwischen den Regalen.
    Er hörte Ecuador aus der entgegengesetzten Richtung des Ladens rufen: »Jamal! Hast du ihn erwischt? Ist er erledigt?«
    »Nein, das Arschloch hätte beinahe mich erwischt! Wenn ich ihn kriege, ziehe ich ihm bei lebendigem Leib die Haut ab.«
    »Dazu haben wir keine Zeit. Der Geldtransporter wird gleich da sein! Wir müssen den Safe aufkriegen! Wilkins! Beweg deinen Arsch hierher und übernimm die Suche!«
    »Und wer bewacht die Vordertür?«
    »Scheiß auf die Vordertür! Wir sind schließlich eingeschlossen, oder?«
    »Ja, schon, aber …«
    »Finde ihn!«
    »Schon gut. Ich schätze, einer muss euch ja mal zeigen, wie man das macht!«
    Jack hatte jetzt einen ziemlich guten Überblick, wo Ecuador und Jamal sich befanden – zu nahe an der Camping-Abteilung, als dass er es riskieren konnte, dorthin zurückzukehren. Also blieb nur die Flucht nach vorn.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher