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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung
Autoren: F. Paul Wilson
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Hundekämpfe veranstaltet, bevor wir es übernommen haben. Man hat hier sogar junge Pitbulls trainiert. Hat die auf kleine Kätzchen gehetzt. Eine absolut kranke …«Er starrte sie an. »Geht es Ihnen gut?«
    »Hundekämpfe?« Oh Gott, was würde das mit Howard machen? Würde er bei dem emotionalen Nachhall von so etwas nicht schnurstracks die Wände hochgehen?
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie verstört habe.«
    »Ist schon gut«, sagte sie und stählte sich, um die nächste Frage zu stellen. »Wozu diente dieses Gebäude ursprünglich?«
    »Ursprünglich? Nun, ich dachte, das wüsste hier jeder, aber wahrscheinlich sind Sie zu jung, um sich noch daran zu erinnern. Bis Anfang der Sechzigerjahre war das hier der Schlachthof von Monroe. Einer der am intensivsten genutzten …«
    Er hielt inne, als das Geräusch den Korridor heraufschallte – ein lang gezogenes, heiseres Heulen, das von den frisch getünchten Wänden widerhallte und sich in Lydias Seele einbrannte.
    Howard war aufgewacht.

Nachwort: Der Mann für alle Fälle
     
    Handyman Jack ist der Mann, an den man sich wendet, wenn gar nichts mehr geht!
    Trotzdem gibt es – abgesehen von den Lesern eines gewissen Francis Paul Wilson – so gut wie niemanden, der von der Existenz dieses auf den ersten Blick so unauffälligen Mannes jemals gehört hat. Er besitzt zwar eine Menge Ausweise, aber bei denen stimmt üblicherweise nur der Vorname überein, und ausgestellt hat sie nicht die New Yorker Behörde, sondern sein guter Freund Tom, der so etwas in klassischer Handarbeit herstellt. Auch bei den Finanzämtern gibt es keinen Eintrag über ihn, obwohl er doch ein lukratives Ein-Mann-Unternehmen führt, bei dem er sich selten über mangelnde Kundschaft beklagen kann.
    Handyman Jack ist ein Handwerker, den man bei Notfällen ruft. Aber er repariert keine Waschmaschinen und beseitigt keine Rohrverstopfungen, er ist eher der Mann für die ganz hartnäckigen Fälle, in denen kein anderes Mittel mehr hilft. Wenn irgendwo in den Mühlen der Justiz die Rädchen nicht mehr ineinandergreifen, wenn die Maschinerie der staatlichen Ordnung nicht mehr richtig läuft, dann ist Jack gefragt. Ungehindert von den Fesseln der Justiz und der bürgerlichen Zwänge bringt Jack Probleme in Ordnung, bei denen alle anderen Institutionen versagen. Genau wie Inspector Harry Callahan ist Jack dabei nicht zimperlich bei der Wahl seiner Mittel, aber im Gegensatz zu Dirty Harry schwört er lieber auf seine kleine unauffällige Semmerling L-4, die kleinste.45er der Welt, statt auf eine protzige Smith and Wesson Magnum. Und ebenfalls im Gegensatz zu Dirty Harry, der einfach schießt, setzt Jack seinen Ehrgeiz darauf, elegante Lösungen zu finden, die seinem Sinn für Gerechtigkeit genügen: In den meisten Fällen wird der Bösewicht das Opfer seiner eigenen Methoden und bekommt das, was er anderen Menschen angetan hat, am eigenen Leib zu spüren …
    Das hat mit dem offiziellen Verständnis von Recht und Gesetz nicht viel zu tun, spricht aber ein sehr viel tiefer verwurzeltes Gerechtigkeitsempfinden an. Jack verschwendet keinen Gedanken daran, dass die meisten seiner Aktionen selbstverständlich illegal sind, und dass von seinen Gegnern kaum jemand wieder aufsteht, zumindest nicht ohne erheblichen Schaden an Leib und Leben. Andererseits ist Jack einer der moralischsten Protagonisten der modernen Thrillerliteratur, nur ist die Moral, der er strikt folgt, die eigene und nicht die, die eine nicht funktionierende Gesellschaft, von der er sich abgekoppelt hat, als zwangsläufig voraussetzt.
    Das ist gleichzeitig der Appeal und das Problematische dieses New Yorker Großstadtsamurais: Politisch korrekt ist das, was er da tut, keinesfalls; Jack ist ein Söldner, der zur Selbstjustiz greift und sich dafür bezahlen lässt. Aber gerade sein unverbrüchlicher Ehrenkodex macht ihn zu einem modernen Mythos, dem Cowboy der Großstadtschluchten, dessen Methoden und Vorgehensweisen so nur in den Straßen New Yorks denkbar sind, dessen Härte der einer modernen Straßengang entspricht, dessen Ethos aber das eines Westernhelden ist, der in einer gesetzlosen Umgebung sein eigenes Recht und Gesetz schaffen muss. Und so wie der Westernheld mit der Waffe Ordnung im Gesetzesvakuum des Wilden Westens schafft, so schafft Jack unbemerkt von den gescheiterten Behörden zumindest in kleinem Rahmen Ordnung im moralischen Vakuum der Großstadt, dem eine staatliche Ordnung nichts entgegenzusetzen hat.
    Ursprünglich war Jack als
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