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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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überrascht. Vielleicht nervös. „Na hallo“, begrüßte Kelly sie. „Dich hätte ich so früh noch nicht wach vermutet. Wir hatten uns doch schon verabschiedet. Eventuell sehen wir uns in ein paar Wochen.“
    Hinter Courtney, mit den Händen in den Hosentaschen an Kellys vollgepacktem Wagen lehnend, stand Lief. Neben ihm, brav bei Fuß, saß der Hund.
    „Du kannst noch nicht weg“, sagte Courtney.
    „Courtney, ich muss los, sonst komme ich in den Stadtverkehr …“
    „Nein, ich meine, geh überhaupt nicht von hier weg. Noch nicht. Es gibt immer noch vieles, das wir versuchen können. Wie Jerry sagt, wir könnten es mit einer Gruppentherapie probieren und gucken, ob wir alle im selben Kanu sitzen – er drückt sich gerne so aus. Er sagt außerdem immer gerne: ‚Lass es da raus, wo wir es uns anschauen können.ʻ Hier – damit du es dir ansehen kannst – meistens, wenn ich nicht so nett zu dir war, war ich mir dessen bewusst. Ich bin mir nicht ganz sicher, weshalb ich das getan habe, aber ich wusste es. Ich kann wirklich sehr viel netter sein. Im Ernst.“
    „Warum erzählst du mir das jetzt?“, fragte Kelly.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich weggehst“, erwiderte Courtney. „Im Ernst, ich hielt es mehr für so was wie eine letzte Warnung.“
    Kelly umarmte sie kurz und fest. Dann ließ sie los und schaute Courtney in die Augen. „Hör zu, ich bin nicht weit weg. Und ich werde wenigstens einmal im Monat wiederkommen, vielleicht sogar mehrmals im Monat.“
    „Aber nein“, bat Courtney. „Bitte geh nicht.“
    „Courtney, es tu mir leid, aber Luca rechnet fest mit mir. Er hat mir einen tollen Job angeboten, und ich habe ihm zugesagt. Er braucht mich. Aber ich besuche euch, das verspreche ich.“
    „Aber mein Dad braucht dich“, erwiderte Courtney. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    Kelly spürte eine Hand auf ihrer Schulter, zu groß und schwer, um Jills Hand zu sein. Colins Hand. Er stützte sie.
    Kelly blickte zu Lief. Er hatte sich nicht bewegt, allerdings zuckte er, kaum merklich, die Achseln.
    „Courtney, dein Dad kann mich jeden Tag anrufen. Wir werden reden. Wir werden uns immer mal wiedersehen. Das ist keine Überraschung. Wir haben darüber gesprochen.“
    „Du kannst ihn nicht so einfach verlassen“, ließ Courtney nicht locker. „Du musst ihm ein bisschen mehr Zeit geben.“
    „Das tue ich nicht, Süße. Ich verlasse deinen Dad nicht einfach so, und er versteht das. Lief“, sagte sie. „Lief, sag ihr, dass ich dich nicht verlasse.“
    „Sie verlässt mich nicht, Court. Sie braucht einen Ort, wo sie das Gefühl hat, wirklich gebraucht zu werden, wo man auf sie zählt, und wo sie sich nützlich und gewertschätzt fühlt. Ich verstehe das.“
    „Es ist kein Abschied“, meinte Kelly. „Wir sehen uns bald wieder.“ Sie umarmte Courtney noch einmal und ging die Treppen der Veranda hinunter.
    „Okay!“, schrie Courtney. „Ich brauche dich! Sparky braucht dich! Geh nicht! Geh bitte einfach nicht!“
    Kelly verharrte mitten in der Bewegung, schaute in Liefs warmherzige dunkelbraune Augen und sah sein feines Lächeln. Langsam drehte sie sich zu Courtney um, die sich die Faust auf den Mund drückte, während ihr Tränen aus den Augen rannen.
    „Okay, ich will wirklich, dass du hierbleibst“, wiederholte sie leise, bevor sie einen Schluckauf bekam. Sie reckte das Kinn. „Es macht ihm nichts aus, glaub mir. Aber mir, okay?“
    Kelly runzelte die Stirn. „Warum?“, wollte sie wissen.
    „Keine Ahnung.“ Courtney zuckte die Achseln, fast schluchzend. „Weil du mich einfach ziemlich so nimmst, wie ich bin. Weil du nicht gemein bist. Weil du hilfst.“ Sie zog die Nase hoch und wischte sich mit dem Handrücken darüber. „Weil du gesagt hast, dass mein Dad mir für immer Hausarrest geben würde, und weil du mich nicht beschützt hast, um mich auf deine Seite zu ziehen, aber trotzdem in meinem Bett geschlafen hast, als ich geweint habe. Komm.“ Sie holte die Kette, die Kelly ihr zu Weihnachten geschenkt hatte unter dem Shirt hervor, um sie ihr zu zeigen. „Gib uns eine Chance. Hm?“
    Kelly warf einen kurzen Blick auf Lief. Es schien, als ob er ihr sagen wollte, dass das nichts mit ihm zu tun hatte.
    Dann sah sie wieder Courtney an.
    „Du musst uns noch eine Chance geben“, wiederholte Courtney. „Mir. Du musst mir einfach noch eine Chance geben, denn ich habe nie wirklich gewollt, dass du verschwindest. Ich war einfach … einfach besorgt, dass ich dann
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