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Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Titel: Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit
Autoren: Edmond Hamilton
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seltsam angeordneten Kupferplatten.
    Das Gehirn studierte aufmerksam das bizarre geometrische Muster der Kupferschichten.
    »Diese Antenne ist hypothetischerweise darauf ausgerichtet, einen Strahl entlang der vierten Dimension auszusenden oder auch zu empfangen«, gab Simon zu. »Aber das schafft sie nicht. Kein gewöhnlicher Energiestrahl kann sich entlang einer nicht-räumlichen Dimension bewegen.«
    »In zwanzig Minuten werden Sie eines anderen belehrt werden«, versicherte Tiko Thrin. »Dann kommt Gerdek nämlich aus seinem anderen Universum hierher.«
    Joan wurde wieder nervös.
    »Tiko, das gefällt mir nicht! Ihre Maschine errichtet eine Brücke zwischen unserem und dem anderen Universum. Das kann gefährlich werden.«
    Der Marsianer blickte sie verständnislos an.
    »Es droht keinerlei Gefahr. Die Tarasten sind Menschen wie wir. Und Gerdek ist äußerst freundlich. Ich habe mich schließlich schon wochenlang mit ihm unterhalten.«
    »Kann sein, daß er so tut, als sei er uns wohlgesonnen, damit Sie unser Universum für ihn öffnen«, meinte Joan besorgt. »Aber wir wissen doch gar nicht, ob er es ernst meint. Wir wissen doch nicht einmal, ob er wirklich ein Mensch ist!«
    Tiko tätschelte ihre Hand.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Joan. Wenn Gerdek sich nach der Materialisation in dieser Kammer feindselig verhalten sollte, dann kann ich ihn jederzeit zurückprojizieren.«
    »Aber wenn er erst einmal hier ist, ist das vielleicht gar nicht mehr so einfach«, meinte Joan. »Warten Sie wenigstens solange, bis Captain Future eingetroffen ist.«
    »Das geht nicht«, erwiderte Tiko hastig, einen Seitenblick auf die Chronometer werfend. »Wir haben eine bestimmte Zeit ausgemacht, und nun ist es fast so weit. Ich werde ihn jetzt rufen.«
    Joan wich mit bleichem Gesicht zurück, während sich der kleine Wissenschaftler hastig an der Kontrollkonsole zu schaffen machte.
    »Keine Sorge«, meinte das Gehirn beruhigend. »Sein Strahl wird nicht entlang der vierten Dimension abgestrahlt werden, das geht überhaupt nicht.«
    Tiko Thrin hatte mehrere Schalter betätigt. Hinter der Konsole erglommen plötzlich große Vakuumröhren, und die bizarren Kupferplatten der merkwürdigen Antenne begannen plötzlich beinahe weiß zu schimmern.
    Kurz darauf sprach der Marsianer mit lauter Stimme ins Mikrophon.
    »Gerdek! Gerdek, nya kurul di rad!«
    Fast sofort erhielt er Antwort von einer tiefen, tönenden Männerstimme, die aus dem Lautsprecher erscholl.
    »Rasta, koll! Amal ta fafir mutin!«
    Tiko Thrin wandte sich aufgeregt an Joan und das Gehirn.
    »Er ist da, bereit, zu kommen. Er wird seinen Transmitter einschalten. In zwei Minuten ist er da!«
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte Joan Simon Wright zu. »Wenn er wirklich so weit entfernt ist, wie kann seine Antwort dann so schnell übermittelt werden?«
    Das Gehirn, das mit einem Erstaunen anzeigenden Ausdruck das Geschehen musterte, mußte zögernd zugeben:
    »Wenn dieser Strahl wirklich die vierte Dimension entlangreisen sollte, dann würde er das sofort tun, indem er die anderen drei gewöhnlichen Dimensionen einfach abkürzt. Aber ich kann immer noch nicht glauben …«
    Schwitzend vor Aufregung betätigte Tiko Thrin mit einer Hand den größten Schalter auf der Konsole. Die großen Vakuumröhren leuchteten auf als die Akkumulatoren volle Energieleistung gaben. In der durchsichtigen Kammer zuckten irrlichternde Entladungen aus und zwischen den Tausenden von winzigen Kontakten.
    Mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst sah Joan Randall, wie diese Myriaden von Lichtfäden in der Mitte der Kammer zusammenströmten und eine leuchtende Wolke bildeten, die schneller als das Auge ihr folgen konnte dichter wurde und Gestalt annahm.
    »Es funktioniert tatsächlich!« sagte das Gehirn ungläubig.
    Plötzlich hörte Joan eine Alarmglocke schrillen. Auf der Konsole leuchtete eine rote Lampe auf, und Tiko legte mit zuckenden Bewegungen einen Hebel um.
    »Sehen Sie!« stieß er hervor. »Es hat geklappt! Ich habe einen Weg in ein anderes Universum geöffnet!«
    Der leuchtende Dunstschleier im Inneren der Kammer verflüchtigte sich zusehends. Undeutlich erkannten sie eine menschliche Gestalt. Dann zuckten sie zusammen, als sie sahen, daß sich sogar zwei Gestalten in der Kammer befanden, ein Mann und eine Frau.
    Sie sahen völlig menschlich aus, und doch umgab sie eine Aura des Übernatürlichen. Ihre Haut war rein und marmorweiß, ohne jede Pigmentierung. Ihr Haar war platinfarben und
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